Oma und ich sind neulich in eine dieser im wahrsten Sinne des Wortes sagenhaften Shoppingwelten der Stadt eingetaucht. Da gibt es ja von Arzneimitteln über Eis und Dessous bis hin zu Schuhen, Sportartikeln, Tabakwaren und Zeitungen so ziemlich alles, was das Herz begehrt. Nicht zu vergessen Spielwaren, die mit Blick auf unsere Enkel natürlich in unserem engeren Fokus liegen. Und vermutlich ist das auch der Grund dafür, warum Oma das Plakat überhaupt aufgefallen ist. Jedenfalls sagte sie: “Schau doch mal.” Dann lotste sie mich zu dem Schaufenster, vor dem ich sicherlich ausgesehen habe wie der Ochs vorm Berg. Wurde da doch in großen Buchstaben “UNSER BÄR DER WOCHE” angepriesen, darunter aber ein “Knuddeliges Kätzchen” abgebildet – und das zudem noch um sieben Euro reduziert. Als ich eine der jungen Verkäuferinnen ansprach und wissen wollte, wie denn aus Bären Katzen würden, meinte sie mit diesem typischen, unwiderstehlichen Verkäuferinnenlächeln: “Das ist Bärenmagie.” Was soll ich sagen? Irgendwie verwirrend. Seitdem denke ich darüber nach, wie ich meinen Enkeln erklären soll, dass Bären wie Katzen aussehen, oder sind, oder umgekehrt. Ach was, vielleicht muss ich das gar nicht erklären und sie verstehen das ohnehin besser als ich.