Wir haben gelernt, dass Materie in Energie umgewandelt werden kann und umgekehrt. Albert Einstein hat das vor über 100 Jahren zur berühmten, so einfach wirkenden Formel E = mc 2 verdichtet. (E=Energie, m=Materie, c=Lichtgeschwindigkeit).
Wenn eine Atombombe explodiert, verwandelt sich bei der Kernspaltung Materie in Energie. Und es ist offensichtlich, wie viel Kraft in so einem Stückchen Materie steckt. Das Umgekehrte ist vor knapp zwanzig Jahren amerikanischen Wissenschaftlern ebenso gelungen: sie haben aus reiner Energie (nämlich mit vielen Billionen Watt an Photonen) ein winziges Materiestückchen erzeugt, bestehend aus etwa hundert Elektonen/Positronen ( Quelle:Die Zeit).
Wenn man durch die Kernspaltung (zB. im AKW) Materie in Energie umwandelt, dann ist die Materie weg. Natürlich nicht die ganze, deshalb gibt es die radioaktiven Abfälle. Aber immerhin ein Teil davon. Es ist eine merkwürdige Vorstellung, denn würde man sämtliche Materie im Universum in Energie verwandeln, dann wäre ja nichts Sichtbares mehr da. Nur noch Energie.
Wenn nur Energie da ist, würde man davon nichts merken, denn ohne Materie, die bewegt, aufgewärmt oder zerstört werden kann, ist die Energie einfach nur da.
Da hätten wir also einen Weltraum ohne einen einzigen Stern, ohne Planeten und ohne Staub, einfach ein vollkommenes Vakuum ohne irgend etwas, kein Licht und keine Dunkelheit und da ist aber die ganze Energie drin.
Wo wären wir dann? Und wo wäre das Bewusstsein? Wo wäre dabei wohl Gott? Und was wäre an Quarks und Spins für die Quantenphysiker übrig?
Ja, das ist dann die Warteschlaufe bis zum nächsten Urknall, wo sich die Energie erneut in Materie verwandelt ...
Bild oben:
Makellos / 20×30 / Filzstift auf Papier / 2006, Nr.06-095 / Lukas Röthlisberger
Filzstiftzeichnungen sind wundervoll, um während dem Malen seinen Gedanken nachzuhängen. Mein Bild greift die Idee der Polarität auf: nachdem Geist/Energie zu Materie geworden ist (Bildmitte) beginnt sie sofort, sich in zwei gegensätzliche Pole aufzusplitten (Elektron/Positron) und alsbald werden aus den Zwei dann tausend Dinge. Wussten schon die alten Brahmanen. Eine makellose Idee.
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