Wenn die Leute in der Migros einander fast über den Haufen rennen, weil sie keinen tolerieren, der zwischen sie und das tolle Neujahrs-Sonderangebot, das sie gar nicht unbedingt brauchen, kommt…
Wenn Prinzchen nach einer halben Stunde einkaufen fleht, wir möchten doch jetzt endlich in die alte Stadtgärtnerei gehen, weil es dort trotz Regenwetter tausendmal schöner ist als in diesem überfüllten Einkaufstempel…
Wenn die Autos vor dem Parkhaus Schlange stehen wie die Leute auf alten Fotos aus Sowjetzeiten in der Metzgerei…
Wenn eben noch überteuerter Ramsch heute zu dem Preis angeboten wird, der wohl von Anfang an angebracht gewesen wäre…
Wenn die Ananas aus Costa Rica billiger zu haben ist als das Kilo Birnen aus der Region…
Wenn der Rentner hinter mir ungeduldig wird, weil ich noch drei Sekunden brauche, um mein Leergut fertig zu entsorgen…
Wenn ich sehe, was man alles voll und ganz problemlos auf Pump kaufen könnte…
Wenn man mich mit Werbung bombardiert, die mir sagt, wie ich unliebsame Weihnachtsgeschenke wieder loswerden kann…
Wenn der noch kaum benutzte Stabmixer schon wieder den Geist aufgibt…
und das noch nicht alte Telefon auch…
und der fast neue Drucker auch…
und wenn ich mir vorstelle, wie der Verkäufer aus der Wäsche schauen würde, falls ich ihn fragte, ob man das Zeug reparieren könne…
dann überkommen mich grosse Zweifel an dem, was wir so voller Stolz “hohe Lebensqualität” nennen.