Wenig Hilfe für die Opfer
Posted by :Joern Petersen On : 12. November 2013 0Category: Empfehlung, Gesellschaft, Panorama
Tags:Arbeitsplatz, Büroalltag, Hilfe, Opfer, Sexuelle Belästigung
Vertraulichkeiten sind im heutigen Büroalltag nichts besonderes! Dadurch fallen auch immer mal wieder anzügliche Bemerkungen am Arbeitsplatz. Wenn es aber an gegenseitigem Einverständnis fehlt, fallen diese schnell in die Kategorie der sexuellen Belästigung.
Viele Paarbeziehungen werden am Arbeitsplatz geknüpft, man lernt sich kennen und eine gewisse Erotik liegt schnell in der Luft. Anfangs stört sich die Frau vielleicht nicht daran und flirtet ebenso gerne, doch ist das Einverständnis nicht mehr gegeben, muss oft von sexueller Belästigung gesprochen werden!
Vor kurzem gab es einen Fall in Zürich, wo mehrere Mitarbeiter eines Elektrizitätswerkes drei weibliche Kolleginnen wiederholt verbal sexuell belästigt haben. Diese Situation sorgte im Kanton für Irritationen und viele Bürger fragten sich, ob dies nur die Spitze des Eisberges sei. Experten zur Gleichstellung der Geschlechter warnen schon länger, dass sich die Situation in den letzten fünf Jahren kaum verbessert hat. Im Jahr 2008 zeigte eine Studie auf, das etwa jede vierte Frau in Deutschland und jeder zehnte Mann sich schon einmal am Arbeitsplatz sexuell belästigt fühlten. Hier sind die Arbeitgeber in der Pflicht, allerdings ahnen diese oft nichts von den Dimensionen. Nur wenige der Angestellten machen ihre Probleme öffentlich. Selten geht es bei den verbalen Übergriffen um Sexualität, meist spielen die Mitarbeiter ihre Macht aus! Wenn sich ein Opfer beim Chef beschwert, sind es selten falsche Anschuldigungen, auch wenn Aussage gegen Aussage steht.
Den Vorgesetzten kommt bei diesem Thema eine Schlüsselrolle zu, denn die Führungskräfte beeinflussen das sexistische Verhalten in den Betrieben stark. Aus Angst vor Kündigung oder Ausgrenzung setzen sich viele Betroffene nicht zur Wehr. Idealerweise gibt es im Unternehmen eine Vertrauensperson, die sich der Sache annimmt. Leider ist dies nicht überall gegeben!
Opfer von sexueller Belästigung müssen besser geschützt werden! Dazu bedarf es auch innerhalb eines Unternehmens mehr Verständnis und alle Mitarbeiter müssen auf das Thema sensibilisiert werden. Noch ist die Präventionsarbeit erst am Anfang und die Dunkelziffer noch hoch. Eine Vertrauensperson in diesem Bereich in den Firmen einzusetzen wäre ein wichtiger Schritt, es gibt klare Grenzen zwischen Flirten und Belästigung.
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