Rainer Wendt ist ein Mann, den man nicht aus den Augen verlieren sollte. Das CDU-Mitglied vertritt als Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft DPolG die Interessen von Polizistinnen und Polizisten, was mir, würde ich diesem Berufsstand angehören, etwas peinlich wäre.
Tatsächlich hat Wendt Sarrazineske Züge. Hier nur ein paar Beispiele aus den vergangenen Tagen jüngster Zeit:
- Als Fan mittelalterlicher Bestrafungsmethoden entpuppte sich Wendt, als er die Idee präsentierte, Verbrecher mit Namen, Foto und Anschrift im Internet zu veröffentlichen. Er wüsste gerne, ob in seiner Nachbarschaft ein vorbestrafter Vergewaltiger oder Kinderschänder wohnt. Was er mit diesem Wissen anfangen will, ließ Wendt offen. Ich kann mir aber eigentlich nichts anderes vorstellen als einen wohlgeordneten, wütenden Mob mit Fackeln, Forken und DPolG-Transparenten.
- Einen ganz großen Auftritt hatte Reiner Wendt, als er den Rücktritt von Wolfgang Thierse forderte. Der Bundestagsvizepräsident sei, so Wendt, die “personifizierte Beschädigung des Ansehens des deutschen Parlaments”, weil der SPD-Politiker in Berlin an einer friedlichen Sitzblockade gegen einen Nazi-Aufmarsch teilgenommen hatte.
- Noch großartiger ist Wendts Überlegung in der FAS vom vergangenen Sonntag, ob man Google Streetview nicht als Werkzeug für virtuelle Streifenfahrten nutzen könnte. Udo Vetter hat im Lawblog alles dazu gesagt.
Deshalb schenke ich Rainer Wendt eine neue Rubrik hier: Wendtwatch. Ich freu mich schon.