Die emsige Sparsamkeit des Staates mündete in Schulden, die heute um 458 Milliarden höher liegen als zum Beginn der Sparperiode - allerdings stieg das Geldvermögen im gleichen Zeitraum von 3.539 Milliarden Euro auf 4.672 Milliarden Euro, also sogar um 1.133 Milliarden Euro.
4,67 Billionen Euro haben die Deutschen heute auf der Kante, der private Reichtum ist damit zweieinhalbmal höher als die öffentlichen Schulden, die von der staatstragenden Gemeinschaft aller Staatsbürger damit jederzeit und ohne Probleme getilgt werden könnten. Doch was dann? Heute schon finanzieren die Ersparnisse der Deutschen etwa zur Hälfte die deutschen Staatsschulden - das heißt, das Vermögen der Bürger wird verkörpert durch die Rückzahlungsversprechen des Staates. Den Rest der Staatsschulden finanzieren Anleger aus dem Ausland. Nach einer Studie des McKinsey Global Institute hat Deutschland damit eine recht gesunde Investorenstruktur. In Kanada, Japan und Südkorea etwa halten die einheimischen Bürger beinahe die gesamten aufgenommenen Schulden selbst, in Spanien und Frankreich dagegen wird mehr als die Hälfte der benötigten Kredite von Ausländern zur Verfügung gestellt.
Getreulich verspricht der Staat deshalb Zinsen auf Kredite, die er inzwischen schon braucht, um den laufenden Staatsbetrieb zu finanzieren. Sowohl Zins als auch Tilgung erarbeiten neben den Anlegern auch alle anderen Berufstätigen im Land, bevor sie die Regierung über Steuern und Abgaben eintreibt, um sie an die Reichen unter der Armen auszuschütten, die sie erarbeitet haben. Zur Hälfte allerdings nur, denn der Rest geht an Kreditgeber in anderen Ländern, während deutsche Anleger für von ihnen gehaltene Papiere anderer Staaten auf demselben Wege an Zins und Tilgung kommen. Auf dass sie noch reicher werden. Damit auch in Zukunft jemand da ist, der dem Staat Kredit geben kann.