Mein Vater checkt immer noch nicht wie ich Geld verdiene.
Er fragt mich immer und immer wieder, aber irgendwie macht es keinen Sinn für ihn.
Fakt ist: Ich habe ein Einkommen, das komplett online generiert wird. Für viele Leute ist das Konzept nicht greifbar, für mich am Anfang auch nicht. Aber alle Skepsis und Zweifel sind mittlerweile verräumt, denn ich habs ausprobiert und kann sagen: Es funktioniert, yo.
Durch Teil 1 von letzter Woche weißt du wie ich zur digitalen Nomadin wurde.
Heute erzähl ich dir wie ich meinen Lebensunterhalt genau verdiene und was ich in den letzten 15 Monaten über Selbständigkeit und ortsunabhängiges Arbeiten gelernt habe.
Warum ich hier einfach so auspacke?
Weil ich dir und anderen aufstrebenden digitalen Nomaden helfen möchte. Ich habe nichts zu verstecken und möchte diese Art des Lebens und Geldverdienens mehr unter die Leute bringen. Das hier ist meine Aufklärungsarbeit dazu.
Wenn der Untertitel des ersten Teils ‘ich packe aus’ war, so wäre wohl diesmal ‘ich mach mich nackig’ passend.
Mein Einkommen
Mein Paycheck ist in verschiedene Quellen aufgeteilt.
Und das ist gut so, denn sich von einer Sache, einem Projekt, einen Kunden und somit einem homogenen Einkommen abhängig zu machen ist saudoof und würde ich niemals machen oder empfehlen.
Der Mix machts und bringt mehr finanzielle Sicherheit in mein selbständiges Dasein.
Im Grunde setzt sich mein Einkommen derzeit aus Webseiten, kontinuierlichen Kundenaufträgen und Beratungen, sowie one-off Projekten zusammen.
Planet Backpack
Ich liebe PB, das Bloggen und anderen Menschen mit meinen Informationen zu helfen. Damit ich so viel Zeit und Energie wie möglich hier reinstecken kann, muss es sich für mich finanziell rentabel machen.
Mit Amazon Affiliate Marketing und ab und an gesponserten Beiträgen (immer gekennzeichnet) verdiene ich derzeit einen guten Teil meines monatlichen Einkommens.
Hier und da werde ich für Trips, Hostels oder Flüge gesponsert (auch immer gekennzeichnet), womit ich mir zumindest ab und an ein paar Reisekosten sparen kann.
Der Blog ist ein wenig über ein Jahr alt und hat sich nach etwa sechs Monaten mehr und mehr monetarisieren lassen.
Social Media Beratung
Für einen großen Kunden im Bereich Tourismus und Onlinebuchungen betreue ich seit letztem Jahr die Facebook Seite. Der Job hat sich über drei Ecken ergeben, wie fast alle meiner Freelance-Projekte in der Vergangenheit.
Übersetzungen
Ich übersetze für einen sehr renommierten Kunden in Österreich von Deutsch auf Englisch. Den Job hab ich über eine alte Studienkollegin und Freundin bekommen, die dort arbeitet.
Blog Camp und Blog-Beratungen
Sebastian von Off the Path und ich haben Ende letzten Jahres das Blog Camp gegründet um auch anderen Leuten zu einem erfolgreichen Blog zu verhelfen und um zu zeigen wie man damit Geld verdient.
Mittlerweile haben wir schon drei davon organisiert (2 x Berlin und 1 x Köln) und die Nachfrage wird immer größer. Darüber hinaus machen wir Einzelberatungen für angehende Blogger und Unternehmen.
Es sind weitere Blog Camps geplant, das letzte für dieses Jahr findet im Juli in Berlin statt. Denn ab September bin ich ja dann erstmal wieder unterwegs in Mexiko und Südamerika über den Winter.
In Planung ist auch ein Onlinekurs dazu, der über die Webseite vertrieben werden soll.
Sporadische andere Projekte und Aufträge
Ich setze WordPress-Webseiten auf, mache Social Media Strategien, produziere Online-Content in jeglicher Form, mache Online-PR und was sonst noch so anfällt und in meinen Kompetenzbereich reinfällt (siehe www.conni.me).
Ich habe noch ein paar mehr Webseiten für passives Einkommen, sowie weitere Projekte und viele Ideen in Petto, an welchen ich arbeite. Mir geht die Motivation und der Ideenreichtum nie aus und ich finde es wahnsinnig erfüllend.
Später dieses Jahr wird mein erstes Premium E-Book zum Thema digitales Nomadenleben und ortsunabhängig arbeiten erscheinen und hoffentlich auch etwas Einkommen produzieren. Wenn du da auch Bock drauf hast, dann trag dich hier in diese E-Mail-Liste ein und du erfährst ales erstes wenn ich es veröffentliche!
15 Monate später: Was ich gelernt habe
Wenn ich so an meine Anfänge vor knapp 2 Jahren denke, war die Lern- und Erfahrungskurve doch recht steil. Aber ich hatte von Minute eins megaviel Spaß dabei.
Ich habe Fehler gemacht, ab und an Glück und Pech gehabt und immer weiter an meinem Traum gearbeitet. Hier ein paar Lektionen und Erkenntnisse, die ich über die Zeit mitgenommen habe.
1. Man braucht viel Bock zum lernen.
Du brauchst eine fette Portion Ambition und die Offenheit zum Lernen. Ich habe mir die meisten meiner Fähigkeiten und Kenntnisse, mit welchen ich heute Geld verdiene, ANGELERNT. Selbständig. Auto-didaktisch. Zumeist über das Internet und Büchern und mit relativ wenig Geld (denn viel davon hatte ich auch nicht).
Von WordPress und HTML/CSS, über Online Marketing und SEO, hin zu Social Media Marketing und Online-Inhalte erstellen.
Rückblickend habe ich wirklich unglaublich viel in relativ kurzer Zeit gelernt, mehr als in der ganzen Zeit auf der Uni. Hier übrigens ein tolles Buch über Skills, die wir im Studium nicht gelehrt bekommen.
Lesen hat mich auf neue Ideen gebracht.
Lernen hat mich neue Skills gelehrt.
Ausprobieren und experimentieren hat mich besser und besser werden lassen.
2. Es ist anstrengend.
Der Traum vom ortsunabhängigen Arbeiten ist mir nicht einfach zugeflogen. Es ist viel Arbeit und ich musste viel Durchhaltevermögen an den Tag legen.
Von heute auf morgen ein anständiges, stabiles Einkommen als Freelancerin und Selbständige zu haben dauert ein wenig Zeit. Aber auch nicht die Welt.
Und: Es geht hoch und runter, auf und ab. Mal gibt es mehrere geile Monate, dann mal die ein oder andere Durststrecke. Normal.
3. Angst haben gehört dazu.
Ein bisschen Panik und Existenzängste, besonders am Anfang, ist wichtig, gut und völlig normal.
Hatte ich Angst? Na, klar! Und wie!
Wusste ich dass mein Plan aufgehen würde? Natürlich nicht. Aber ich habe nicht aufgehört an ihn zu glauben. Ich hatte keinen Ausweg, ich wusste ich habe keine andere Wahl, keinen Plan B oder C. Es musste funktionieren. Ich wollte dieses Leben unter allen Bedingungen.
4. Ein niedriger Lebensstandard macht es einfacher.
Wenn du mit bzw. von wenig leben kannst und mit wenig Geld auskommst, hast du definitiv einen Vorteil.
1000 Euro im Monat sind einfacher zu verdienen als 2000 Euro – logisch oder? Und mit 1000 Euro im Monat kann man ohne weiteres in vielen Ländern der Welt (Thailand, Mexiko etc.) bequem leben, aber auch z.B. hier in Berlin.
Auto? Brauch und will ich nicht. Wohnung? Ich wohne sowieso lieber in einer WG. Fernsehen? Kein Bedarf. Essen gehen oder im Bio-Supermarkt einkaufen? Ist schön, aber auch einfach nicht nötig. Shoppen gehen? Nicht mein Ding.
5. When the student is ready, the teacher will appear.
Als ich bereit war in mein digitales Nomadenleben einzusteigen und alles dafür zu tun, hat sich viel von selbst ergeben.
Ich möchte hier niemanden bekehren, sondern nur denjenigen eine Unterstützung sein, die ready sind. Und wenn du es bist, werden auf einmal viele Lehrer in verschiedenster Form in deinem Leben auftreten.
Als ich es war haben sich Türen geöffnet, von welchen ich noch nicht mal träumen konnte, weil ich nicht wusste dass sie existierten.
6. Der Fuck-It Fund ist wichtig.
Es ist wichtig einen Geldpuffer auf dem Konto zu haben. € 5.000 – € 10.000 an Angespartem zu haben bevor man in die Freiheit springt ist ein immenser Vorteil.
Ein wenig Geld auf der Seite macht es so viel leichter und nimmt viel Druck. Wer Geldsorgen hat, kann nicht klar denken, kreativ sein oder an seinen Träumen arbeiten.
Wenn du dein Leben umkrempeln willst, dich selbständig machen willst – dann hab mindestens 6 Monate Lebensunterhalt auf deinem Konto, am besten aber ein Jahr.
Ja, das mag für den ein oder anderen ein wenig Planung, Geduld und Zeit kosten bis der Sprung endlich gemacht werden kann, aber es ist es wert.
7. Ängste gehen nicht weg indem du sie ignorierst.
Meine Selbständigkeit hat mich gelehrt mich mit meinen Ängsten auseinanderzusetzen.
Setz dich mit deinen Ängsten auseinander und verschiebe deine Comfort Zone Limits weiter nach hinten.
Der größte Grund weshalb so viele nichts in ihrem Leben verändern, auch wenn sie es wollen, ist die Angst vor Veränderung, die Angst dass man scheitert und die Angst davor was andere Leute denken. Die gehört es allen in die Augen geschaut, denn nur so kommst du vorwärts.
8. Bevor du machen kannst was du willst, musst du wissen was du willst.
Und zwar ganz genau. Nicht nur wischiwaschi im Kopf, sondern aufgeschrieben.
In Form einer Bucket List, eines Lebensplans oder wie auch immer. Wenn du nicht weißt, wo du genau hin willst, woher weißt du dann welcher Weg der richtige ist?
Erst als mir ganz glasklar wurde, was ich genau von meinem Leben möchte, was ich an meinem Sterbebett über mein Leben sagen will und weshalb ich keine Minute bis dahin verschwenden möchte, wusste ich, wie ich vorzugehen hatte.
9. Es geht um Lifestyle Design, nicht um Work/Life Balance.
Arbeiten, Urlaub und Leben ist für mich eins.
Ich mache keinen Unterschied wann ich was mache. Ich liebe was ich tue, gehe meinen Leidenschaften nach und verdiene damit mein Geld.
Es gibt kein TGIF (Thank God It’s Friday) und kein “Fuck, it’s Monday”.
Ich arbeite nicht – ich mache Dinge, die mir Spaß machen. Dafür brauche ich keine Work/Life Balance, die eigentlich nur andeutet, dass Work und Life nicht im Einklang ist. Nicht gut.
10. Produktivität ist geil.
Selbst-Disziplin und Selbst-Management sind wichtige Bestandteile eines digitalen Nomaden. Wenn ich selbst immer entscheiden kann, was ich wann tue, und doch in irgendeiner Art und Weise etwas Geld verdienen möchte, dann muss ich mich organisieren.
Morgens erstmal E-Mails und Facebook checken sind das Gift für jeden der wirklich produktiv sein möchte. Ablenkungen gibt es viele Online. Aber dafür gibt’s Self-Control.
Auf Reisen produktiv zu sein ist natürlich auch manchmal eine Herausforderung, aber ich liebe sie. Ich liebe es zu kreieren, etwas zu schaffen, mich kreativ auszulassen.
11. Umgib dich mit den richtigen Leuten.
Einer der wichtigsten Bestandteile in meinem Prozess zur erfolgreichen ortsunabhängigen Selbständigen, und der wertvollste Rat, den ich je bekommen habe.
Die richtigen Leute sind in diesem Fall andere, die die selben Ziele verfolgen oder schon erreicht haben. Also: andere Reiseblogger, digitale Nomaden und Online Business Entrepreneurs.
Mich mit diesen Menschen zu vernetzen und als Freunde in mein Leben zu integrieren hat mir geholfen nicht meine Motivation zu verlieren oder an meinen Plänen zu zweifeln. Der Austausch untereinander ist unwahrscheinlich inspirierend und unterstützend. Ich wäre heute nicht an dem Punkt an dem ich bin hätte ich nicht auf meinem Weg viele Leute getroffen, die am selben Lebens- und Arbeitskonzept interessiert sind.
12. Fuck the talk, walk the walk.
Anfangen. Starten. Es einfach zu tun.
Nur darüber lesen und sich informieren bringt nichts, wenn du nicht endlich den ersten Schritt wagst. Theoretisieren und Pläne machen ist schön und wichtig, aber am Ende des Tages musste ich ins kalte Wasser springen.
Fuck ups passieren und scheitern ist Part of the Game. Aber wenn du zu viel Angst davor hast, wirst du es nie wagen.
Also hör auf diesen Post zu lesen, such dir eins deiner Ziele raus und mach den ersten aktiven Schritt, der dich deinen Träumen näher bringt.
Ich kann mir nicht vorstellen zurückzugehen: In ein konventionelles Leben, und einen konventionellen Job.
Keine Chance.
Das ist mein Leben und ich liebe es jeden Tag.
Ich schätze Erlebnisse vor Besitztümer.
Und über alles schätze ich:
Die Freiheit jeden Tag, jeden Monat, jedes Jahr anders aussehen zu lassen als der/das vorherige.
Die Freiheit überall zu leben, temporär oder für immer.
Die Freiheit die Welt zu erkunden so lang oder so kurz ich möchte.
Die Freiheit viel Zeit mit meinen Freunden und meiner Familie zu verbringen. Wann immer ich will.
Alles in allem:
Ich will die Freiheit immer und überall über mein eigenes Leben zu bestimmen.
Das ist das schönste Gefühl und jede Zweifel, jede Fuck Ups, jeder Schweißtropfen wert.