Was Wunder. Verglichen mit dem, was die Welt bereits erlebt hat, mutet selbst die Verscheibung des Verkaufsstarts des iPhone5 auf kommendes Jahr an wie die Jahresendprämienzahlung im VEB Wasserwirtschaft anno 1985. Es gab tatsächlich Zeiten, in denen jeder zweite Amerikaner arbeitslos war, in denen ein Fahrrad begehrter Luxus war, in denen abgetragene Sachen umgenäht wurden. In denen nicht der Brand des Nahen Ostens die Phantasien zerhitzte, sondern ein wirklicher Krieg vor der Haustür.
Gernot Erler, in seinen guten Tagen ein vielbeschäftigter Schwarzmaler, ist vielleicht auch deshalb ein bisschen abgetaucht. Heute ist natürlich alles viel schlimmer, weil heute gerade passiert, während damals naturgemäß vorüber ist. Der Mensch ist gezwungen, an dem zu leiden, was er hat: Weltkilma. Artensterben. Benzinpreise. Praxisgebühr, Angst vor Altersdemenz. Das Ende von "Wetten, dass...". Die Bayern-Krise. Das Euro-Debakel.
Der schlimmste Weltuntergang überhaupt ist deshalb imemr der, der gerade in der "Tagesschau" Berücksichtigung findet. Seit dem letzten. Und wie hier bei PPQ bereits beim letzten Leistungsvergleich der Großkatastrophen vermerkt:
Im Satz "früher war alles besser" steckt ein Stück Wahrheit, über die sich gar nicht diskutieren lässt: So lange früher vorbei, morgen aber noch unerledigt ist, liegt wahre Sicherheit nur im Vergangenen. Was war, macht keinen Angst, was kommt dagegen verspricht frische Furcht, frisches Gruseln, frischen Untergang. Bis es vorüber ist.