VW eT! wird elektrisch angetrieben und fährt auf Befehl teilautomatisch
Fahrer kann eT! alternativ von der Beifahrerseite aus via Drive Stick lenken Seit mehr als 60 Jahren gehören Nutzfahrzeuge von Volkswagen zum Straßenbild dieser Welt. Es sind Helfer im Alltag, die uns Menschen Waren, Dienstleistungen, die Post und mitunter auch Hilfe bringen. Die für die Welt von morgen zuständige Volkswagen Konzernforschung bildete gemeinsam mit der Deutschen Post – einem der größten Abnehmer leichter Nutzfahrzeuge – sowie der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, einen Think Tank in Sachen zukünftiger Transport- und Mobilitätsfragen. Diese Forschungsarbeiten führten final zu einem völlig neuen Fahrzeug-Konzept für die Zustell- und Logistikbranche: eT!
Prof. Dr. Jürgen Leohold, Leiter der Volkswagen Konzernforschung: „Wir haben im Detail die Prozessabläufe und Kundenbedürfnisse analysiert und daraus abgeleitet, wie sich das Segment der Zustell- und Kurierfahrzeuge langfristig weiterentwickeln wird. Dabei haben wir besondere Forschungsschwerpunkte auf das emissionsfreie Fahren und die Platzverhältnisse in den Innenstädten, teilautomatische Fahrfunktionen – die die Arbeitsprozesse sinnvoll unterstützen und vereinfachen – sowie die Integration neuer Kommunikationstechnologien gelegt. On top haben wir uns auch noch vorgenommen, ein sehr emotionales Nutzfahrzeug zu entwerfen. Um diese Ziele zu erreichen, haben unsere Teams nicht aus der Vergangenheit in die Zukunft geschaut, sondern das Konzept aus der Zukunft heraus durch eine Weiterentwicklung der heute verfügbaren Technologien umgesetzt.”
Das Forschungsfahrzeug eT! könnte eines Tages in der Tat die Welt der leichten Nutzfahrzeuge revolutionieren. Komplett neu konzipiert, emissionsfrei angetrieben, bis in den letzten Winkel durchdacht und bei Bedarf teilautomatisch fahrend! Wie weitreichend die Bedeutung dieses Forschungsprojektes für die Nachhaltigkeit des Transportwesens sein könnte, unterstreicht die Förderung des Projektes eT! durch das Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. „Das Forschungsfahrzeug eT!”, erläutert Dr. Wolfgang Schreiber, Sprecher des Vorstands von Volkswagen Nutzfahrzeuge, „vereint eine Flut innovativer Funktionen, die künftig gerade für Logistikunternehmen an Bedeutung gewinnen werden. Insbesondere die Möglichkeit, den Wagen teilautomatisch und elektrisch in den Innenstädten bewegen zu können, vereint konsequenter denn je ökonomische und ökologische Aspekte. Als Zukunftsvision präsentiert der eT! deshalb das für Elektrofahrzeuge im gewerblichen Bereich momentan maximal machbare Technologie-Niveau und ist extrem auf die zukünftigen Kundenbedürfnisse zugeschnitten.”
„eT! ist ein rein elektrisch angetriebener Transporter, mit dem die E-Mobilität konsequent in den Bereich der gewerblichen Nutzung transferiert wird”, so Dr. Rudolf Krebs, Konzernbeauftrager der Volkswagen AG für Elektrotraktion. Und weiter: „Als Transportspezialist avanciert eT! zum automobilen Baustein eines innovativen, zukunftsorientierten Logistikkonzeptes, das dank seiner eingesetzten Radnaben-Elektromotoren sich nicht nur emissionsfrei in den Innenstädten bewegt, sondern durch die geschickte Anordnung des Radnabenantriebes maximale Bewegungs- und Wendefreiheit erhält und darüber hinaus eine optimale Nutzung des Fahrzeuginnenraumes zulässt. Erfolgt die ‚Betankung’ mit regenerativem Strom, so kann eT! gar völlig emissionsfrei betrieben werden. Natürlich ist der eT! dabei kein Fahrzeug, das – anders als der Golf oder up! mit Elektromotor – schon bald zur Verfügung stehen wird. Aber wir müssen heute planen, wie ab der zweiten Hälfte diesen Jahrzehnts die Welt der leichten Nutzfahrzeuge auch im Hinblick auf den Elektroantrieb aussehen könnte.”
Um die Arbeitswelt der Postzusteller und Kurierfahrer einfacher und sicherer zu machen, die Logistik der Zustellung zu optimieren und Zustellzeiten zu verkürzen, kann eT! in bestimmten Situationen teilautomatisch betrieben werden. Der Wagen folgt dem Zusteller dabei von Haus zu Haus („Follow me”) oder fährt auf Befehl zum Zusteller („Come to me”) – fahrerlos! Alternativ kann der Fahrer den Wagen von der schnell zu erreichenden und mit einem Stehsitz ausgestatteten Beifahrerseite über einen Drive Stick dirigieren. Auf der Beifahrerseite – also dem Gehweg und damit dem Arbeitsbereich des Zustellers zugewandt – gibt es deshalb eine in 2 Stufen elektrisch öffnende Schiebetür, die einen extrem schnellen Zustieg in den Wagen sowie einen ebenso schnellen Zugriff auf die Postsendungen ermöglicht. Unnötige Laufwege um das Fahrzeug herum gehören damit der Vergangenheit an.