„Audi R18 e-tron quattro“ heißt der neue Le-Mans-Prototyp, mit dem Audi am 5. Mai beim 6-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps Rennpremiere hat, bevor er am 16./17. Juni beim berühmten 24-Stunden-Klassiker von Le Mans mit um den Gesamtsieg kämpft. Es ist das erste Mal, dass ein Allradler in einer solchen Auslegung ins Rennen geschickt wird. Der R18 e-tron quattro ist der erste Rennwagen von Audi, der nicht mehr ausschließlich von einem Verbrennungsmotor beschleunigt wird. Mit seinem teilelektrifizierten Hybridantrieb e-tron quattro läutet der Prototyp eine neue Epoche bei den LMP1-Sportwagen ein. In München feierte der allradgetriebene Diesel-Hybrid Weltpremiere.
Befeuert wird der R18 e-tron zum einen an der Hinterachse von einem 520-PS-V6, während an der Vorderachse Bewegungsenergie in Bremsphasen zurückgewonnen, in einem Schwungradspeicher gespeichert und beim Beschleunigen ab Tempo 120 km/h wieder abgerufen wird. Beide Systeme ergänzen sich zum neuen Antriebsprinzip e-tron quattro. Ein Technologiemix, den der Autobauer auch bereits für den künftigen Einsatz in der Serie erprobt.
Der Allradantrieb der nächsten Generation, bei dem eine Fahrzeugachse konventionell und die zweite von E-Motoren angetrieben wird, verbindet so bewährte quattro-Erfahrungen mit den Potenzialen der Elektromobilität. „Audi hat sich im Motorsport bisher immer ganz bewusst für Rennserien und Kategorien entschieden, die einen engen Bezug zu Serie und damit eine technische Relevanz für die Audi-Kunden haben“, erklärt Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich, der den neuen R18 e-tron quattro bei seiner Weltpremiere im Audi Training Center am Flughafen München auf die Bühne fuhr. Rein elektrisch und nahezu lautlos selbstverständlich. „Wir testen eine ganz neue Technologie auf der Rennstrecke, ehe sie bei Audi in die Serie kommt.“
Die neue Technologie hat sich unter Marathon-Bedingungen wie in Spa oder Le Mans allerdings noch nicht bewähren können. Premierenfieber in doppeltem Sinne. Entsprechend vorbereitet geht die Marke ins Rennen und schickt parallel zum R18 e-tron quattro den Audi R18 ultra ins Rennen: vier Fahrzeuge und zwei Konzepte; der R18 des Modelljahres 2012 mit und ohne Hybridantrieb. Denn „mit einem einzigen Exemplar kann man ganz sicher nicht nach Le Mans gehen, wenn man vorhat, am Ende ganz vorn zu sein“, erklärt Ullrich die Strategie. Und ganz vorn will man wieder sein. Beim Langstreckenklassiker am liebsten das dritte Mal in Folge.
Quelle: Motor-Traffic.de