Während in Madrid überschwänglich der Gewinn des Weltmeistertitels im Fußball gefeiert wird, arteten die Feiern in Barcelona in Zerstörung und Schlägereien aus. 21 Personen wurden festgenommen und 74 verletzt. Die Unruhen haben heute früh begonnen. Gegenstände wurden durch die Gegend geworfen, Container und Autos angezündet.
Auch im Baskenland schien der Gewinn der Weltmeisterschaft einige Leute nicht zum Feiern, sondern zu Schlägereien zu animieren. In Zarautz wurde eine Person misshandelt und in Deusto wurde ein Anhänger der spanischen Mannschaft verprügelt. In der baskischen Hauptstadt Vitoria wurden ebenfalls feiernde Anhänger der spanischen Mannschaft beschimpft und angegriffen.
Die katalanischsprachige Zeitung "Avui" berichtet, dass die Unruhen in Barcelona von fanatischen Anhängern der "Nation" Spanien ausging, die spanische Embleme schwenkend, Verwünschungen gegen die katalanische Polizei und Katalonien ausgestoßen hatten. Die Kommentare zu den Meldungen zeigen, das es Kreise in Spanien gibt, die keinen Grund zum Feiern sehen. Stellvertretend der Kommentar des Lesers David Guinart aus Barcelona: "Das pluralistische Spanien ist tot, der einzige richtige Weg führt zur Unabhängigkeit. Freiheit."
Die Entscheidung des spanischen Verfassungsgerichts gegen die katalanische Landesverfassung hat das Klima noch stärker aufgeheizt. Man spekulierte, dass das Verfassungsgericht absichtlich die Veröffentlichung der Entscheidung in die WM-Phase gelegt habe, damit das "Wir"-Gefühl die Provokation gegenüber den Selbstständigkeitsbestrebungen Kataloniens zu überkleistern hilft. Die Rechnung scheint nicht aufzugehen, denn die Stimmung ist aufgeheizt. Am Samstag fand eine Demonstration gegen die Entscheidung des Verfassungsgericht in Barcelona statt, die in ihrem Umfang alle Erwartungen übertraf.
Wie lange gibt es noch das einzig wahre Spanien der Zentralisten? Wenn wir Glück haben und beide Seiten Einsicht zeigen, wird es ein Spanien der Nationen werden.
Informationsquelle: El Periódico, EN BARCELONA La euforia por el triunfo de 'la Roja' acaba con 21 detenidos y 74 heridos durante la celebración