Weltliche Dharmas sind endlos, aber, wie der Buddha lehrte, sind sie alle in den „fünf Aggregaten“ (skandha) oder die „zwölf entstandenen und ausbreitenden Phänomenen“ enthalten. Die fünf Aggregate sind die Erlebnishaufen der Form, der Empfindung, der Unterscheidung, der Gewohnheitstendenzen und des Bewusstseins. Die zwölf entstandenen und ausbreitenden Phänomene sind die sechs Sinne und die Sinnesobjekte.
Spirituelle Dharmas sind endlos, aber sie alle in Buddhas Lehren des Hinayana, Mahayana und Vajrayana enthalten.
Entsprechend der traditionellen Überlieferung Buddhas entstehen alle positiven Eigenschaften der Phänomene, von den kleinen, momentan vorhandenen, substanziellen Qualitäten bis zu den riesigen, beständigen, ungreifbaren Eigenschaften, aus dem Dharma. Viele verschiedene Kategorien und Aspekte des Dharma bestehen, um allen Wesen zu nutzen. Jeglicher Dharma, ob Sutrayana oder Mantrayana, der sich direkt von den Dharmas des Buddha entstammt und von den Nachfolgern Buddhas offenbart wurde, wird Shastra genannt.
Die Shastras haben viele Eigenschaften, aber all diese können zu zwei kostbare Eigenschaften zusammengefasst werden. Wie Yig Ngen sagte: „Die Haupteigenschaften der Shastras dienen dazu, den Feind zu befreien oder zu reinigen, welcher die Leidenschaften sind und aus den niederen Bereichen hinauf zu Erleuchtung zu führen.“ Es gibt viele verschiedene Shastras, die von den zahllosen Nachfolgern Buddhas verfasst wurden. Aber wie Je Patrul Rinpoche sagte: „Selbst wenn hunderte der höchsten und intelligentesten Wesen zahllose Schriften und Lehren in dieser Welt ihrer Sicht gemäß hinterlassen hätten, würden alle Wesen, die einen kindlichen Geist haben, weiterhin Widersprüche in diesen Lehren erzeugen, anstatt einen Nutzen daraus zu ziehen – daher egal wie viel man auch schreiben mag, das Ergebnis wird immer das gleiche sein.“
Dieser Text ist eine Zusammenfassung aus „The Small Golden Key“ von Thinley Norbu Rinpoche.