Weltgrößte Fotosammlung koptischer Handschriften erleichtert Verständnis der Bibel

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In den vergangenen 40 Jahren hat der deutsche Ägyptologe und Koptologe Karlheinz Schüssler die Abbildungen von weit über 240.000 Seiten alter koptischer Bibeln abfotografiert und zur weltweit größten Fotosammlung koptischer Handschriften vereint. Vor kurzem hat er sein Lebenswerk an die Universität Wien übergeben. WissenschafterInnen der Evangelisch-Theologischen Fakultät führen die engagierte Forschungsarbeit Schüsslers im Rahmen des neu gegründeten »Research Centre for Early Christian-Coptic Studies« fort. Geplant ist zudem die Herausgabe weiterer Bände der »Biblia Coptica«, um dabei Geheimnisse des frühen Christentums zu lüften.

Wie sah die Bibel ursprünglich aus? Wie feierten die koptischen ChristInnen vom 4. bis ins 8. Jahrhundert ihre Gottesdienste, Weltgrößte Fotosammlung koptischer Handschriften erleichtert Verständnis der Bibelund welche liturgischen Elemente sind heute noch erhalten? Um diese Fragen zu beantworten, müssen die ältesten vorhandenen Übersetzungen herangezogen werden, zu denen neben lateinischen und syrischen auch die koptischen – also frühägyptischen – zählen. Doch es gibt ein Überlieferungsproblem: Die ältesten dieser Schriften sind auf Papyrus überliefert, das schneller zerfällt als Pergament.

Zudem kam es im Zusammenhang mit Christenverfolgungen in der Antike immer wieder zu Bücherverbrennungen – oder die Bücher sind aus anderen Gründen verloren gegangen. »Die Gier mancher Ausgräber und Handschriftensammler führte dazu, dass die Schriften heute als einzelne Blätter in aller Welt verstreut sind: Denn der Verkauf einzelner Blätter brachte mehr Geld als der Verkauf der gesamten Handschrift«, schildert Hans Förster vom Institut für Alttestamentliche Wissenschaft und Biblische Archäologie der Universität Wien.

Weltweite Suche

Karlheinz Schüssler hat sich dem Zusammentragen dieser Handschriften verschrieben. Der deutsche Koptologe wechselte nach seinen Studien der Theologie und Ägyptologie in Münster in die Privatwirtschaft, blieb aber seiner Leidenschaft treu: Auf diversen Urlaubsreisen und mit viel Geduld hat er in den vergangenen vierzig Jahren die einzelnen Blätter koptischer Handschriften im Vatikan, in Kairo, Barcelona, London oder Paris ausfindig gemacht, abfotografiert und zu ihren ursprünglichen Codices in seiner mehrbändigen »Biblia Coptica« zusammengeführt.

»Schüsslers Arbeit war ein großer Schritt: Nur wenn wir einen homogenen Text haben, können wir damit auch sinnvoll arbeiten, ihn richtig verstehen und interpretieren«, so Hans Förster, der bereits seit fünf Jahren mit dem passionierten Handschriftensammler kooperiert und derzeit an einer kritischen Edition des Johannesevangeliums arbeitet – eines der am besten bezeugten biblischen Bücher in der koptischen Überlieferung.

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