Weltfriedenstag in Hamburg - Botschaften an die Unterdrücker

03.09.2011Aktionen erstellt von IOPHRI

Statt Hasspredigten - Musik, statt Intoleranz - Gespräche mit Andersdenkenden. Bei der Solidaritätskundgebung mit der Bevölkerung im Iran zeigten sich Hamburger Bürgerinnen und Bürger an friedlichen Wegen zu einem Iran, in dem Menschenrechte, Bürgerrechte und eine freie Entwicklung des Individuums respektiert werden.

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Nachdem das Ensemble Ormavi die Veranstaltung mit Musik eröffnet hatte, wies Katharina Fegebank, Landesvorsitzende der GAL und Bürgerschaftsabgeordnete in ihrer Eröffnungsrede auf den Ursprung der Proteste und Umwälzungen in den arabischen Ländern im Iran hin und sprach die Hoffnung aus, dass solche grundlegenden Umwälzungen schließlich auch im Iran stattfinden.
Passanten blieben zu Gesprächen über die Menschenrechtssituation im Iran stehen und informierten sich.

Film zu der Veranstaltung.
Die Veranstaltung wurde von exiliranischen und europäischen Organisationen getragen. Die Solidaritätsgruppe für die Laleh-Park Mütter, die jeden Samstag im Herzen der Stadt in stillem Protest gegen das Regime im Iran protestiert, war präsent und bastelte mit Kindern Friedenstauben. Der Verein für Menschenrechte und Demokratie, die Studentenorganisation 22. Khordad und die Internationale Organisation zum Schutz der Menschenrechte im Iran hatten Plakate mit der Forderung nach einem Stopp der Hinrichtungen im Iran und Poster von der weltweiten Aktion "Ein Gesicht für Menschenrechte im Iran" ausgestellt. Zahlreiche Passanten wurden durch die vielen Bilder aufmerksam auf die Menschenrechtsverletzungen im Iran.

Vor allem interessierten sich Passanten für die Frage, welchen Beitrag sie als Einzelne zur Unterstützung der Bevölkerung im Iran leisten können. Dazu gibt es 3 Hauptwirkungsebenen:
1.sich auf differenzierte Weise über Iran, seine Geschichte und die Ideologie des Regimes informieren und die Relevanz des Themas für Europa erkennen. 
2.an europäische Politiker, Wirtschaftsverbände und Institutionen appellieren Druck auf das Regime im Iran auszuüben und die Menschenrechtsverletzungen deutlich und konsequent zur Sprache zu bringen.
3.Iranischen Exilgruppen, die auf der Basis der International gültigen Menschenrechte und auch im Koran verankerten Forderungen nach Respekt vor der Würde jedes einzelnen Menschen für gerechte Rahmenbedingungen friedlich kämpfen, in Wort und Tat unterstützen.

In der folgenden Rede, brachten Mitglieder der Internationalen Organisation zum Schutz der Menschenrechte im Iran ein Statement zum Weltfriedenstag ab:

"An diesem Tag geben unzählige Menschen in einer weltweiten Bewegung ihre Hoffnungen, Wünsche und Anliegen zum Ausdruck für eine friedlichere Welt.
Wie können wir eine friedliche Welt gestalten?
Indem wir miteinander und nicht nebeneinander leben,
indem wir Toleranz gegenüber Andersdenkenden üben,
indem wir uns für Gleichheit vor dem Recht einsetzen
und jedem sein in Freiheit selbst bestimmtes Leben zugestehen. All das gesteht das Regime im Iran seinen Bürgern nicht zu.
In allen Teilen der Welt haben sich Menschen dazu Gedanken gemacht und diese öffentlich kundgetan – viele haben durch ihrem Einsatz mit ihrem Leben bezahlt.
Heute begehen wir hier den Weltfriedenstag in Solidarität mit der Bevölkerung im Iran. Obwohl unsere Völker unterschiedliche Lebensgeschichten haben, verbindet uns die Aussage, die der Dichter Sa'adi schon im 13. Jahrhundert in Verse gefasst hat:
Die Kinder Adams sind aus gleichem Stoff gemacht, 
als Glieder eines Leibes vom Schöpfergott erdacht. 
Sobald ein Leid erfährt nur eines dieser Glieder, 
erklingt sein Schmerz sogleich in ihnen allen wider. 
Ein Mensch, den nicht die Not der Menschenbrüder rührt,
verdient es nicht, dass er den Namen Mensch noch führt.
Uns verbindet aber auch die Erkenntnis, dass das Regime im Iran eine Häufung von Menschenrechtsverletzungen aufweist. Aus dem Iran fließen Informationen eher spärlich, weil die Menschen massiv bedroht und unterdrückt werden und jede Auflehnung aufs Schwerste bestraft wird.
Doch wer hier in Freiheit lebt kann sich informieren. 

Musik ist eine Sprache des Friedens, die international verständlich ist, eine Sprache, die Freude in die Herzen bringen kann. Freude und Musik werden vom Regime im Iran nicht gern gesehen. Darum senden wir ein Signal der Völkerverständigung in den Iran und begehen den Weltfriedenstag hier in Hamburg mit Aufklärung über die dortige Situation, mit Musik und der Hoffnung auf eine selbst bestimmte und friedliche Zukunft dort wie überall auf der Welt."

In einer weiteren Ansprache ging es um die Bedeutung der Menschenrechte für den Weltfrieden:
"Am heutigen Weltfriedenstag lautet die Frage, was können wir Menschen tun, um Kriege endgültig zu verhindern. Soll Frieden nur ein Menschheitstraum bleiben? Solange wir wegschauen und uns nicht für den Erhalt der Menschenrechte in der Welt engagieren, werden wir unsere Welt nicht verändern können. Nach dem 2. Weltkrieg und zum Ende des Kolonialismus hat die Staatengemeinschaft beschlossen, sich nicht mehr in die inneren Angelegenheiten eines Landes einzumischen. Zugleich aber haben alle Länder die Menschenrechtscharta der UNO unterschrieben und sich somit für deren Erhalt überall auf der Welt verpflichtet. Dennoch werden nach wie vor in vielen Ländern Menschenrechte verletzt. Die Ursache liegt in dem Schweigen der westlichen Länder, sowie deren Unterstützung der Diktaturen aus rein wirtschaftlichem Interesse. Wenn wir die Kriege global betrachten, sind stets Länder mit Diktaturen betroffen, und zwar jene, in denen Pressefreiheit, Meinungsfreiheit und ein freies Parteiensystem unterbunden werden.

Das wirtschaftliche Interesse ist dennoch durch die Diktaturen gefährdet, weil auf eine Einhaltung der Verträge keine Garantie besteht. Hier macht der Westen langfristig Fehler, solche Regierungen zu unterstützen, denn die Wirtschaft braucht Ruhe und Sicherheit. Das ist in Unrecht-Staaten nicht machbar. Beispiel dafür sind die Staaten im gesamten Nahen und Mittleren Osten, in denen sich jetzt die Bevölkerung gegen die vom Westen unterstützten Diktatoren erhebt. Dabei darf nicht unbeachtet bleiben, dass durch das Vorgehen westlicher Wirtschaftspolitik, Hass gegen den Westen in den unterdrückten Völkern entstanden ist, der immer wieder neue Nahrung findet, weil sich die politischen Strukturen nicht ändern. Damit kann eine Völkerverständigung, welche die Basis für den Weltfrieden ist, nicht zustanden kommen. 

Die deutsche Politik ist von diesen Machenschaften nicht ausgeschlossen. Obwohl in unserem Land iranische Exilpolitiker im Berliner Restaurant Mykonos brutal ermordet wurden, sind die staatlichen Drahtzieher aus dem Iran nicht zur Rechenschaft gezogen worden. Der Iran blieb sogar einer der wichtigsten deutschen Außenhandelspartner. Die nun von dem Sicherheitsrat ausgesprochenen wirtschaftlichen Sanktionen treffen somit nicht nur das iranische, sondern auch das deutsche Volk. 

Darum sagen wir: Die Voraussetzung für die Vertiefung der wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Beziehungen müssen grundsätzlich auf der Einhaltung der Menschenrechte und der Menschenwürde basieren."

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