Weltfremd oder nur geheimnisvoll?

Von Falballa

Foto: AP/DADP

J.D. Salinger galt zu Lebzeiten als weltfremd, scheu und unnahbar. Doch jetzt gibt es Dokumente, die dieses Bild verändern könnten. Man glaubte immer, er wolle sich vor der Welt verstecken und nichts mit ihr zu tun haben. Er schrieb "Der Fänger im Roggen" und wurde mit diesem Werk berühmt, doch das - so glaubte man - war so gar nicht was er wollte. Im letzten Jahr ist er verstorben, und man glaubte, er habe lange nicht mehr geschrieben.
Nach 1965 weigerte er sich zu schreiben. Er jagte Reporter von seinem Hof, und Biografen und Verleger verklagte er kurzerhand, wenn sie ihm etwas wollten.
Jetzt sind allerdings Dokumente aufgetaucht, die zeigen, dass er trotzdem nicht außerhalb der Gesellschaft und ganz allein und zurückgezogen gelebt hat. Zu seinem ersten Todestag am 26. Januar wurden erstmals 50 Briefe und 4 Postkarten veröffentlicht, die der University of East Anglia in Norwich gehören. Außerdem wurde die Fotografie oben veröffentlich, die ihn alles andere als grimmig zeigt. Er ist übrigens der Rechte auf der Bank.
Die Briefe zeigen eine Korrespondenz zwischen ihm und dem 2007 verstorbenen Kaufmann Donald Hartog. Die beiden lernten sich bereits 1938 kennen. In den Briefen sieht man, wie sehr J.D. Salinger doch am Leben teilnahm. Er unternahm Bus-Reisen zu den Niagarafällen, besuchte das Londoner Theater, und besuchte gerne Burger King.
Doch ein Rätsel können die Briefe nicht lüften: Hat er nach 1965 weitergeschrieben, oder war es das? In den Briefen wird oft vom Schreiben gesprochen, aber aber es gibt eben keine Dokumente, die dies belegen oder die etwas Geschriebenes zeigen!