Welterbesteig Wachau – Wandern nach dem Wanderführer

Welterbesteig Wachau – Wandern nach dem Wanderführer

Der Welterbesteig in der Wachau - wir wollten gern eine Etappe wandern - und wir taten es.

Von den Outdoor-Verlagen haben wir vor unserem Urlaub in Österreich ein tolles Buch bekommen: Outdoor Österreich: Welterbesteig Wachau*. Nun galt es einen Teil davon nachzuwandern.

Welterbesteig Wachau – Wandern nach dem Wanderführer
Die Planung

Wir entschieden uns nach der Lektüre des Buches von Werner Bartl, die 14. und damit letzte Etappe zu wandern. Diese geht von Dürnstein nach Krems. Da es kein Rundweg ist, mussten wir uns überlegen, was wir am Ende tun, um wieder zu unserem Auto zu kommen. Unsere Entscheidung für die 14. Etappe fiel auch wegen des Cover-Fotos auf dem Buch.
Zum Glück fanden wir im Innenteil den Entstehungsort, doch dazu gleich mehr. Geplant hatten wir mittels des handlichen Buches, dass wir mit einem Schiff wieder nach Dürnstein zurück fahren. Wie knapp dies wurde und warum, das lest ihr im folgenden Bericht.

Laut Buch:
Dauer: 4 Stunden
Länge: 12,1 km
Höhenmeter überwunden: ↗ 550 m ↘ 550 m

Tatsächlich (mit Umweg über die Ruine Dürnstein und aus Gründen nicht bis zum Endpunkt in Krems)
Dauer: 2:35 Stunden (ohne Pausen), 4:33 Stunden (mit Pausen)
Länge: 12,8 km
Höhenmeter überwunden: ↗ 370 m ↘ 380 m
Durchschnitt: 4,9 km/h

Anfahrt

Die Anfahrt nach Dürnstein von Wien aus erschien eigentlich problemlos, wir hatten aber nicht mit dem ungaublichen Verkehr in Wiens Außenbezirken an einemWochentag gerechnet. Wir brauchten länger als erwartet. In Dürnstein angekommen parkten wir direkt auf dem richtigen Parkplatz, die Parkgebühr fanden wir mit 4,- Euro im annehmbaren Bereich.

Los gehts

Wir schnürten unsere Wanderschuhe - und das ist wörtlich zu nehmen, denn selbst die Kinder lieben es, im Auto mit Crogs zu sitzen und erst vor Ort die Wanderschuhe anzuziehen.

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Es geht erstmal Richtung Altstadt von Dürnstein - wir sehen schnell, dass es ein wunderschöner Ort sein muss. Uns zieht es aber auf die Ruine Dürnstein. Diese gehört zwar zur 13. Etappe, wir haben aber beim Lesen große Lust verspürt, auf den Wegen von Köng Richard Löwenherz zu wandern. Dieser war hier wohl eingekerkert und erst nach einiger Zeit gegen eine Lösegeldzahlung wieder frei gelassen worden.

Und nun zu dem oben engesprochenen Cover-Foto des Buches vom Conrad-Stein-Verlag (der zusammen mit dem Thomas-Kettler-Verlag und dem Verlag Wolfgang Kettler die Verlagsgruppe Outdoor-Verlage bilden).
Es entstand nämlich genau hier an einem Platz unter der Ruine. Und wir fanden die Aussicht so wunderbar, dass wir genau diese Location auch für ein Foto nutzten. Du sitzt hier unterhalb der eigentlichen Ruine und hast eine tolle Aussicht. Wir haben es sehr genossen, die Blicke streifen zu lassen über Dürnstein, die wunderbar hügelige Landschaft mit den Weinbergen und der Donau.

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Etappe 14

Danach ging es richtig los - und zu Beginn haben wir uns gleich mal verlaufen. Wir waren natürlich in die richtige Richtung unterwegs, hatten aber kurzzeitig die gelben Schilder des Welterbesteiges aus den Augen verloren. Vermutlich lag es daran, dass wir von der Ruine kamen und nicht aus der Stadt - wir haben den Abzweig einfach nicht gesehen. Wir wollten aber auch nicht noch länger suchen und gingen einfach in Richtung Krems.

Irgendwann waren sie dann wieder da - und wir liefen nach der Beschreibung von Werner Bartl weiter.

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Er beschreibt in seinem Buch sehr detailliert die vorzufindende Landschaft, die Fauna und Flora. Wir haben uns gefreut, als wir lasen, dass es Schmetterlinge und Eidechsen geben soll. Und genau nach denen hielten wir Ausschau. Zu Beginn gab es noch keine auffälligen Tiere, aber die Landschaft war schon hier richtig schön.

Irgendwie anders als bei uns an Rhein und Mosel. Gemeinsamkeit ist, dass es viele Reben gibt, überall sieht du die Weinberge.

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Was wir auch entdeckten: hier kannst du scheinbar wunderbar klettern:

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Der Autor weiß in seinem Buch einiges Interessantes auch dazu zu berichten. Immer, wenn du etwas Text hellgrün oder gelb unterlegt siehst, sind das Anekdoten oder Wissenswertes, geschichtliches Hintergrundwissen oder Fakten zum aktuellen Standort. Selbst fotografische Tipps gibt er unterwegs...
Es ist sehr kurzweilig, dieses kleine Outdoor-Handbuch durchzuforsten, selbst wenn du nicht wanderst.

Weiter gehts auf unserem Weg nach Krems. Wir gehen über das Höhereck. Das ist ein Naturschutzgebiet und charakteristisch ist der Trockenrasen, der Felstrockenrasen und Halbtrockenrasen. Hier leben eine Vielzahl an Schmetterlingen und Vögeln. Das Ried Höllereck durchwandern wir über weniger steile, dafür kurvenreiche Wege. Meistens im Blick: die Donau.

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Das Wetter an dem Tag ist sensationell, wie dafür gemacht zu wandern. Es ist für uns nicht zu heiß - manch anderem wäre es gewiss zu warm zum Wandern.

Bis zum Ried Pfaffenberg gehen wir und sind dort schon - nahzu unbemerkt für uns Erwachsene - 7,5 Kilometer gemaufen. Für die Mädchen ist es an diesem Tag abwechselnd schwer, die Kleinere ist zum Teil arg kraftlos und die Große manchmal etwas unlustig. Ja, ja, Urlaub mit uns ist schon anstrengend...

Unser Blick...

... schweift immer wieder in südöstliche Richtung über die Donau hinweg. Dort sehen wir eine große „Burg". Erst später entdecken wir, dass das ein großes Benediktinerkloster ist, der Stift Göttweig. Dies erklärte uns zwar auch Werner Bartl im Buch, aber ohne Bild wussten wir nicht, dass es das Kloster ist.
Es ist wirklich imposant anzuschauen.
Laut Wikipedia war auf diesem Berg schon 2000 v. Chr. erste Besiedlung, 1083 wurde das Kloster gegründet und seit 1094 ist es in der Hand der Benediktiner.

Wir beobachten die Tiere

Auf dem Pfaffenbergweg wandern wir weiter Richtung Förthofgraben.
Unterwegs sehen wir nun sehr sehr viele Schmetterlinge. Zum größten Teil sind es Bläulinge, Weißlinge und Rüssische Bären. Aber auch einige andere Tagfalter sehen wir, denn in diesem Gebiet leben wohl 91 verschiedene Arten.

Wunderbare Entdeckungen:

Und dann entdeckten wir auch die Smaragd-Eidechse. Sie ist richtig groß und schaute uns aus dem Gras an. Sie ist uns regelrecht ins Auge gesprungen, obwohl sie etwas versteckt lag. Eine große, sehr hübsche Eidechse ist das, bis zu 40 Zentimeter kann sie lang werden - und hätten wir nicht die Zeit im Nacken gehabt, wären wir noch länger bei ihr geblieben.

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Auch die Pflanzenwelt ist sehr sehenswert!

Angekommen in Stein an der Donau nach einer wunderbaren Passage mit schmalen Pfaden am Rand eines Weinbergs, mit einer Steintreppe, den Blick auf einen Eisenbahntunnel.

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Durch das Ried Kögel geht es wieder außerhalb des Ortes weiter bis nach Krems. Dort gehen wir vorbei an dem modernen Teil des Campus der Kremser Uni.

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Normalerweise geht der Welterbesteig nun links auf den Kremser Kreuzberg hinauf, aber wir biegen rechts ab und gehen Richtung Donau.

Schaffen wir es zum Schiff?

Denn wir möchten gern das letzte Schiff zurück nach Dürnstein erreichen. Viel Zeit bleibt uns dafür nicht mehr, von Krems an sich haben wir nicht viel gesehen.
Zum Glück haben wir immer unsere komoot-App mitlaufen, die uns den Weg zum Donau-Ufer zeigte.
Angekommen sahen wir unser Schiff noch da liegen, die MS Dürnstein der DDSG Blue Danube - wir waren rechtzeitig, haben es geschafft.
Die letzten 2 Kilometer sind wir ganz schön schnell gelaufen... 😀

Wir steigen ein und bezahlen recht viel, 13,- Euro pro Erwachsenem, die Kinder kosten 6,- Euro. Wir fahren zwar nur die eine Station bis Dürnstein, sind auch nur rund 20 Minuten unterwegs, der Preis ist aber ein Pauschalpreis, an dem wir nichts rütteln konnten.

Auf dem Schiff wurden wir dann mit einem Sonnendeck belohnt und mit einer netten Bedienung, die uns wunderbare kühle Getränke brachte. Nach dieser Wanderung mehr als verdient für uns alle.

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Wir sehen die Gegend nun noch einmal vom Wasser aus, es ist ein schönes Resumee der Wandertour, du erinnerst dich: dort haben wir gesessen und etwas getrunken oder da waren die vielen Schmetterlinge. Wir können es trotz dem nicht so günstigen Preis jedem empfehlen, mit einem Schiff zurückzufahren zum Ausgangspunkt, das lohnt sich!

In dem Outdoor-Handbuch Welterbesteig Wachau gibt es dazu natürlich auch Informationen, es stehen Internet-Adressen drin, wo du Abfahrtzeiten der öffentlichen Verkehrsmittel herausfinden kannst.
Aber auch anderes Nützliches ist dort zu finden, zum Beispiel liest du etwas über die Geschichte der Region, die Geografie und Geologie, über das Klima, die Fauna und Flora und über die Weltkulturerberegion.
Aber damit noch nicht genug, auch zum Welterbesteig selbst, zur An- und Abreise, Ausrüstung, zur körperlichen Konstitution, zum Wein, zur Verpflegung unterwegs, zu Unterkünften am Welterbesteig und zu vielem mehr findest du Antworten in diesem kleinen Handbuch.

Wir sind überrascht, wie umfangreich der Österreicher Werner Bartl die Touren und das Drumherum beschreibt. Und dabei ist er nicht immer nur sachlich - nein, so manchesmal mussten wir schmunzeln.
Und das gefällt uns an seinem Schreibstil besonders.

Dürnstein

Zum Schluss laufen wir noch ein wenig durch das hübsche Dürnstein. Es ist eine wirklich schöne Kleinstadt, die sich auf den Tourismus spezialisiert hat. Die Ruine Dürnstein habt ihr zu Beginn schon gesehen, ein weiteres tolles Highlight im Ort ist der Stift mit dem markanten blau-weißen Turm.

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Das animiert noch zu einigen Fotos, dann gehen wir aber zu unserem Auto und fahren nach einer tollen Wanderung in einer herrlichen Gegend wieder in Richtig Wien, wo wir uns mit unseren Freunden zu Wiener Schnitzel und traditionellem Kaiserschmarrn trafen. Hach, was für ein Tag!

Outdoor - Österreich: Welterbesteig Wachau (*)
Verlag: Conrad-Stein-Verlag
ISBN: 978-3866863231
Seiten: 160
Auflage: 1., (11. März 2011)
Sprache: deutsch
Preis: (broschiert) 12,90 €

Fazit:

Das Outdoor-Handbuch von Werner Bartl hat uns sehr gut gefallen. Umfangreich informiert er über den Welterbesteig Wachau und seine Geschichte. Über Fauna und Flora erfährst du genauso etwas, wie über die Menschen, den Wein und die Ortschaften. Kurzweilig wirst du durch die Etappen geführt und kannst dir aufgrund des Buches gut deine Tour raussuchen.

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