Der folgende Beitrag ist zur Eröffnung meiner Fotoausstellung im Bielefelder Westfalenblatt erschienen. Leider steht er dort nicht online. Deshalb habe ich ihn hier als Zitat einkopiert. mein besonderer Dank gilt der Autorin, die mein Anliegen auf den Punkt getroffen hat:
Bielefeld (pan). Ein Mittagstisch einer jüdischen Gemeinde in Nizza für sozial Schwache hängt neben einer mitten in Marseille befindlichen, atemberaubenden Naturlandschaft.
Das Besondere in einer scheinbar bekannten Gegend, das Verborgene einer Stadt und die oft übersehenen, aber mehr als interessanten Menschen verschiedener Regionen hat sich der Bielefelder Reportagefotograf Robert B. Fishman als Motive erwählt.
In seiner Fotoausstellung »Weltenbilder« in der Bürgerwache am Siegfriedplatz präsentiert der 51-Jährige derzeit Bilder von Reisen nach Frankreich, Vietnam, Rumänien und Türkisch Kurdistan.
»Ich will mehr zeigen als die üblichen Touristenfassaden«, sagt Fishman, der seine Arbeiten selbst als »politische Reisereportagen« bezeichnet.
Die Gentrifizierung französischer Städte hält der studierte Jurist Fishman durch im Umbruch befindliche Straßenzeilen fest, das Porträt einer kurdischen Flüchtlingsfamilie stellte er den von der türkischen Regierung
in die Landschaft geschriebenen Provokationen gegenüber. In Rumänienhat er in einem Karpatendorf, das sich komplett dem Öko- Ökotourismus verschrieben und damitauch eine in Siebenbürgen eher unübliche Integration der Roma vollbracht hat, einen Viehabtriebmit seiner Canon Digitalkamera eingefangen.
Und in Vietnam hat er in einem Augenblick in Form eines vor einer modernen Zahnpastawerbung sitzenden alten Mannes die Diskrepanz von Altsozialismus und Turbokapitalismus erfasst.
Der Journalist, Fotograf und freie Autor entdeckt bei seinen Reisen oft unvermutete Begebenheiten und Gegensätze.
»In Nizza ist zum Beispiel direkt neben dem Glitzer und Glamour das Elend, das man dort so nicht erwartet, denn sichtbar sind dort sonst immer nur die Reichen«, sagt Fishman.
Er riskiert einen Blick auf diese Landschaften und Menschen hinter der Postkartenidylle und gelangt dabei zu außergewöhnlichen Bildern und neuen Perspektiven.
Die Ausstellung »Weltenbildern« ist in der Bürgerwache noch bis zum 21. Juni jeweils mittwoch und freitags von 9 bis 14 Uhr zu sehen sowie nach Vereinbarung unter 0521/13 27 37.
Text und Foto: Copyright Westfalenblatt Bielefeld (Pan)