Welteisbärentag – International Polar Bear Day

Von Kuriose Feiertage @kuriosetage

Auch am heutigen 27. Februar geht es wieder um einen kuriosen Feiertag mit tierischem Bezug. Dieses Mal allerdings mit eher ernstem Hintergrund. Denn heute wird der International Polar Bear Day – der Welteisbärentag gefeiert und die Gattung der Eisbären (Ursus maritimus) bzw. Polarbären hat seit einigen Jahren ein großes Problem: Dem größte an Land lebende Raubtier der Welt schmilzt im wahrsten Sinne des Wortes der Lebensraum in den nördlichen Polarregionen (z. B. Alaska, Kanada, Grönland oder auch Russland) weg. Dementsprechend soll der heutige Welteisbärentag dazu genutzt werden, auf die Gefährdung der Polarbären aufmerksam zu machen.

Der Eisbär – Raubtier süß, gefährlich und gefährdet

Mit gutem Recht lässt sich zunächst festhalten, dass der Eisbär inzwischen eine Art Symbol bzw. Wappentier der Klimaschutzbewegung geworden ist, denn kaum eine andere Tierart ist so akut durch das Abschmelzen der arktischen Polkappen bedroht wie der Eisbär. Wissenschaftler und Tierschutzorganisationen schätzen die weltweiten Bestand aktuell auf ca. 25.000 Tiere, wobei ungefähr zwei Drittel dieser Population auf kanadischem Staatsgebiet leben. Laut dem WWF besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass eben diese zwei Drittel bis 2050 gänzlich ausgestorben sind. Denn durch das klimabedingte Abschmelzen der Packeisdecke können die Raubtiere zum einen keine Ringelrobben mehr jagen und zum anderen ist die Aufzucht von Jungtieren durch das Schwinden des natürlichen Lebensraumes stark gefährdet.

So wurden in den letzten 30 Jahren immer weniger Jungtiere gezählt. Und mit den Jungtieren schließt sich der Kreis zu eingangs getätigten Aussage des Wappentieres der Klimaschutzbewegung. Denn auch wenn es sich bei dem Eisbären um ein äußerst gefährliches Raubtier handelt, verfehlen das flauschigen Fell, die kleine Stupsnase und die winzigen Öhrchen von Eisbärjungen ihre Wirkung nicht. Bekanntestes Beispiel ist hier der 2011 verstorbene Eisbär Knut, der zusammen mit seinem Pfleger Thomas Dörflein einen weltweiten – vor allem medialen – Massenhype im Berliner Zoo auslöste.

Eine kurze Geschichte des World Polar Bear Day

Ins Leben gerufen wurde der Welteisbärentag bereits im Jahre 2004 durch ein Verbund von US-amerikanischen Zoos, die seitdem immer am 27. Februar ihren Tieren eine Extraportion Fleisch spendieren. Darüber hinaus wird dieser kuriose Feiertag mit ernstem Hintergrund inzwischen aber auch von zahlreichen Tier- und Umweltschutzorganisationen wie z. B. dem WWF oder Polar Bears International (PBI) dazu genutzt, um auf die Bedrohung durch den Klimawandel aufmerksam zu machen. Dabei hat sich PBI ganz dem Schutz der Eisbären verschrieben und versucht sowohl durch gezielte praktische Maßnahmen (z. B. umfangreiche Aufforstungen) als auch Forschung der Gefährdung des Lebensraumes der Eisbären entgegenzuwirken. Besonders die Aktion SOS – Save Our Sea Ice, die jedes Jahr am 27. Februar startet hat in den letzten Jahren weltweite Beachtung gewinnen können.

Für 2013 ruft PBI anlässlich des Welteisbärentags zu einer weltweiten Energiespar-Kampagne auf, an der sich jeder relativ einfach beteiligen kann: Um ein Zeichen für den Klimaschutz und somit auch für den Erhalt des Lebensraumes der Eisbären zu setzen, sollen heute die Heizungen um ein paar Grad runtergeregelt werden und auf diese Weise weniger CO2-Ausstoss produziert werden. Wer friert, dem empfehlen die Initiatoren von PBI das Tragen warmer Kleidung.

 Weiter Infos zum Welteisbärentag gibt es unter:

Foto-Credits: Vielen Dank an Ole Helmhausen (Bild 1) und Familie Giese (Bild 2) für die Eisbären-Fotos.