Einfach nur die Seele baumeln lassen und den Alltagsstress vor der Tür lassen. In der Hektik des täglichen Geschäftes, zwischen Kindererziehung und dem Wochenendeinkauf bleibt meist nur wenig Raum, sich selbst ein wenig Zeit zu gönnen. Aber gerade hier sollte man doch ein wenig egoistischer sein. Denn nur wenige Minuten können helfen, die Akkus wieder aufzufüllen und sich frisch und gestärkt neuen Aufgaben zu stellen.
Woher kommt der Begriff Wellness?
Das Zauberwort heißt Wellness. Was, wie auch der Begriff Beauty, in aller Munde ist, kann eigentlich kaum einer erklären. Dabei ist eine Abwandlung dieses Wortes bereits seit 1654 im Oxford English Dictionary verzeichnet. Wealnesse wurde dort mit dem Begriff „gute Gesundheit“ übersetzt. Aber erst in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts begann der Wellness Boom. Wie viele andere Trends ging auch dieser von den USA aus. Nach einer Definition des Sozialmediziners Halbert Dunn und des Arztes Kenneth Cooper ergibt sich das Wort aus well-beeing, happiness und fitness. Ziel dabei ist, dass man keine Krankheiten bekämpft, sondern durch eine gesunde Lebensweise, Spaß und Wohlbefinden in eine gute körperliche Verfassung kommt. Heute ist rund um den Begriff Wellness eine komplette Industrie entstanden. In Spas und Beauty Zentren werden ganzheitliche Behandlungen angeboten und die Kosmetikindustrie bietet eine breite Palette von Produkten, die das persönliche Wohlbefinden verbessern soll. Aber um sich selber zu verwöhnen, muss man nicht unbedingt viel Geld ausgeben. Eine Auszeit oder ein paar Stunden Entspannung kann man sich ohne Probleme selber schenken. Der erste Schritt dabei ist, Handy, Computer, Fernseher und Haustürklingel werden abgeschaltet und das „Bitte nicht stören“-Schild an die Tür gehängt.
Farben, Düfte und sanfte Klänge
In einer schönen Umgebung lässt es sich gut entspannen. Viele Wellnessanwendungen sind mit Wasser verbunden. Deshalb ist der ideale Ort, um auszuspannen und zu relaxen, das Badezimmer. Auch wenn dieses klein ist, kann man schnell daraus eine Wohlfühloase machen. Hier kann man mit Licht jede Menge Wirkung erzeugen. Blaues Licht bewirkt eine erhöhte Ausschüttung von Melatonin. Dieses reguliert den Tag-Nacht-Rhythmus, hilft also dabei, wach zu werden und zu bleiben. Gerade in Energiesparlampen wird viel blaues Licht freigesetzt. Um sich einen inneren Frischekick zu geben, sollte man also auf blaues Licht zurückgreifen. Um zu entspannen, ist eher rotes oder gelbes Licht angesagt. Mit Tüchern, Kerzen und entsprechend farbigen Glühbirnen kann das gewünschte Ambiente schnell geschaffen werden. Auch Düfte wirken anregend oder bringen Entspannung. Zitrusdüfte erfrischen nicht nur die Nase. Dagegen beruhigend wirken schwere Düfte wie Moschus, Vanille oder Düfte, die an Kindheit und Geborgenheit erinnern. Mit einem Verdampfer verwandelt man so das Badezimmer in einen orientalischen Tempel, in dem man sich zurücklegen und entspannen kann. Dazu leise Klänge, Meerrauschen oder beruhigende Musik.
Sanft gepeelt und mit offenen Poren
Den Start macht ein sanftes Peeling. Dadurch werden abgestorbene Hautzellen entfernt und die Poren geöffnet. Pflegestoffe, die in den anschließenden Schritten aufgebracht werden, werden besser aufgenommen und können tief ins Gewebe eindringen. Peelings kann man fertig kaufen oder selber machen. Mit wenigen Handgriffen stellt man ein Zuckerpeeling her. Dazu werden zwei Esslöffel grobes Salz mit einem Esslöffel Zucker vermischt. Dazu kommen circa 8 Esslöffel Olivenöl. Den besonderen Frischekick erhält die Haut durch Vitamin E. In Kapseln, die man zum Beispiel in der Apotheke kaufen kann, enthalten „flüssiges“ Vitamin E, dass man einfach aus der Kapsel herausdrückt. Ein fruchtiges Peeling stellt man aus einer pürierten Papaya, drei Esslöffeln Joghurt, einem Esslöffel Meersalz und zwei Esslöffeln Kokosöl her. Hornschichten an den Ellenbogen und Knien lassen sich gut mit Zitronensaft behandeln.
Durchatmen und abtauchen
Hat man sich die Ruheoase vorbereitet, beginnt die eigentliche Pflege für Körper und Geist. Nirgends entspannt es sich besser als in der Badewanne. An dieser Stelle wird zumeist Kleopatra als Vergleich herangezogen, aber diese Frau wusste wirklich, was der Haut zugutekommt. Nun muss man nicht gleich einen Bauernhof haben, um eines der berühmten Milchbäder zu nehmen. Zum einen gibt es sogenannte Molkebäder in Pulverform zu kaufen, die man einfach nur im Wasser auflöst, zum anderen kann man ein Milchbad auch selber herstellen. Dazu nimmt man circa einen Liter Milch und verrührt darin zwei bis drei Esslöffel Honig. Je nach Belieben kann man die Mischung noch mit ein wenig Duftöl versetzen. Ätherische Öle, die naturrein sind, sind hier besonders geeignet. Diese sollte aber sehr sparsam verwendet werden. Durch das in der Milch enthaltene Fett wird die Haut schön weich und geschmeidig, der Honig wirkt desinfizierend und entzündungshemmend. Den Mix gibt man am besten erst kurz vorher in die Wanne. Auch sollte das Badewasser am Anfang nicht zu heiß sein. Lieber ein bisschen Platz lassen und nach fünf Minuten noch einmal heiß nachlaufen lassen. Jetzt heißt es entspannen und abschalten. Dazu kann man einfach die Augen schließen, ein gutes Buch lesen oder vor sich hin träumen. Nach 20 Minuten steigt man frisch gestärkt aus dem Wasser. Ein kleiner Trick nach dem Baden ist, dass man sich nicht sofort abtrocknet, sondern ein wenig Bodylotion auf der nassen Haut verteilt. Anschließend wickelt man sich in ein großes Handtuch ein, das man idealerweise vorher angewärmt hat, und zieht sich mit einer Decke auf das Sofa zurück, um noch ein wenig weiter zu träumen.
Gutes für Gesicht, Haare und Dekolleté
Natürlich kann man dieses Schönheitsprogramm noch beliebig erweitern und entspannte Momente genießen. So helfen Gesichts- und Haarmasken ebenfalls, ein besseres Wohlbefinden zu erlangen. Diese kann man entweder kaufen oder auch im bewährten DIY-Verfahren herstellen. Den besonderen Frischekick gibt eine Bananen-Quark-Maske. Dafür püriert man eine Banane mit zwei Esslöffeln Quark. Mit einem Eigelb rührt man die Masse glatt, die man anschließend auf Gesicht und Dekolleté aufträgt. Wie bei allen Gesichtsmasken sollte man darauf achten, dass Mund und Augenpartie ausgespart werden. Die Maske wirkt noch besser, wenn man vorher ein Dampfbad mit etwas Kamillenextrakt macht. Denn das öffnet die Poren und lässt im Anschluss die Feuchtigkeit besonders gut einziehen. Auch die Haare benötigen ein wenig Pflege. In der Wanne wirken Haarmasken am besten. Durch den Dampf können die Pflegestoffe besser einziehen. Nach ein paar Minuten kann man die Haar- und Gesichtsmaske ausspülen. Das Gesicht wird mit einer Creme mit hohem Feuchtigkeitsgehalt verwöhnt und die Haare trocknen am liebsten an der Luft. Wem das nicht schnell genug geht, kann die Haare sanft mit dem Föhn trockenpusten.
Mini-Verwöhn-Programm für Eilige
Nicht immer bleiben ein oder zwei Stunden Zeit, sich eine Auszeit zu nehmen und sich zu verwöhnen. Für ein Miniwellness-Programm reichen allerdings schon ein paar Minuten. Dieses lässt sich auch als tägliches Ritual in den Tagesablauf einplanen. Wenn man aus dem Büro kommt, stellt man sich fünf bis zehn Minuten unter die heiße Dusche. Das wäscht Probleme und Sorgen weg und durch das warme Wasser entspannen sich die Muskeln und gleichzeitig sinkt der Blutdruck. Währen der Dusche wird der Körper mit einem Peeling abgerubbelt. Abschluss ist ein kalter Schauer. Das bringt den Kreislauf in Schwung und die Haut wird besser durchblutet. Nach der Dusche sollte man sich noch 15 Extraminuten gönnen, in denen man einen heißen Tee trinkt und einfach mal nichts macht, außer zu relaxen. Das bekommt Körper und Seele und äußert sich in einer besseren Gesundheit und Leistungsfähigkeit.
Quelle Foto: © Günter Menzl – Fotolia.com