Welcome to Tijuana: Hank Rhon revisited.

Von Mexgeschichten

Der Herr Jorge Hank Rhon wurde gestern Morgen von den Streitkräften in seinem Anwesen in Tijuana festgenommen. Das wirbelt ziemlich viel Staub auf. Und gibt mir Gelegenheit mal einen ganz alten Beitrag vom 21. Februar 2007 aus dem Archiv zu holen.  Liest sich nett, so 4 Jährchen später.

Jorge Hank Rohn war PRI-Bürgermeister von Tijuana. Er legt sein Amt nieder um bei den Wahlen am 5. August für den Posten des Gouverneurs von Baja California zu kandidieren. Soweit, so gut. Doch wer ist Jorge Hank Rhon?
Auf dem Foto sieht er wirklich wie ein netter Bürgermeister aus.

Doch der Schein täuscht gewaltig.

Jorge Hank Rhon ist der Sohn von Carlos Hank Gonzalez, einem PRI-Dinosaurier wie er im Buche steht. Von seinem Vater, der erfurchtsvoll „El Profesor“ genannt wurde, stammt der Satz: „Ein armer Politiker ist ein dummer Politiker„. Und tatsächlich konnte Vater Carlos im Laufe seiner politischen Laufbahn ein Millionenvermögen anhäufen. Als er 2002 starb, wurde er von seinen drei Kindern beerbt. Jorge Hank Rhon ist aber auch politisch in die Fussstapfen seines Vaters getreten. Fuer den PRI ist er eine gute Chance, die Gouvernatur in Baja California zu gewinnen.

Es würde zu weit führen, alle Machenschaften von Hank Rohn hier aufzulisten, deshalb nur das Wichtigste in kürze:

Mord an einem Journalisten durch zwei seiner Leibwächter, Schmuggel, Geldwäsche, Drogenhandel, um nur einige zu nennen. Unter dem Präsidenten Carlos Salinas war er es, der den Kontakt zur Citibank-Angestellten Ami Elliot herstellte, über den dann Raul Salinas alias „Juan Guillermo Gomez“ über 100 Mio. Dollar ausser Landes schaffte. Besitzer der Pferderennbahn „Caliente“ in Tijuana und von etwa 170 Spielcasinos in ganz Mexiko. Der ehemalige Innenminister und heute Senator, Santiago Creel vom PAN, hat ihm 4 Tage vor dem Ende seiner Amtszeit die Konzessionen für seine Spielcasinos zugespielt.

Er besitzt einen Privatzoo, hat neunzehn (annerkannte) Kinder und ist auch sonst kein Kind von Traurigkeit. Als er merkte, dass Geldwäsche ein gutes Geschäft ist, kaufte er sich kurzerhand die Mehrheit an zwei texanischen Banken, verletzte dabei aber einige U.S.-Gesetze und musste sich aus dem Bankengeschäft zurückziehen.

Und nun will er Gouverneur werden. Ist das der richtige Mann für den Posten?

Fragen wird man ja dürfen. Vor dem 5. August, danach ist es vielleicht zu spät.


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