Wer möchte nicht einmal im Leben nach Las Vegas fahren und so richtig auf den Putz hauen? Da kommen große Erwartungen und Vorfreude auf. Entgegen meinen Vorstellungen war ich aber ziemlich enttäuscht von Las Vegas. Hinter der blitzenden Fassade verbirgt sich mehr Dreck als man glaubt. Der leuchtende Strip ist der Inbegriff von Las Vegas, dabei vergisst man, dass es sich lediglich um eine „normale“ Stadt handelt, die weit über die berüchtigte Hauptstraße hinausgeht. Aber nichtsdestotrotz steht Las Vegas fürs Gambling, Nightlife und Entertainment!
Kommt man erst einmal in der Stadt an, setzt eine ganze Flut an Sinneseindrücken ein und am liebsten möchte man gleich alles und am besten auf einmal erleben und ausprobieren. Da gilt es kühlen Kopf bewahren, denn die Casinos sind schließlich morgen auch noch da!
Möglichkeiten zum Übernachten gibt es etliche. Eine Nacht im legendären Caesars Palace oder im prunkvollen Bellagio oder lieber doch in der Pyramide? Aber muss es denn wirklich ein Luxushotel sein? Dabei gibt es so viele preisgünstigere Hotels wie etwa das Tropicana, dass erst neu renoviert wurde oder das Hard Rock Hotel in zweiter Reihe, die für viel weniger Geld einen mindestens genauso komfortablen Aufenthalt bieten. Das Luxor jedenfalls würde ich niemandem weiterempfehlen, da es außer alt und muffig gar nichts ist. Natürlich ist die schiefe Perspektive erlebenswert, aber man kann dem Hotel auch nur einen Casinobesuch abstatten.
Wie entdeckt man die Highlights von Las Vegas am besten? Zum Spielen braucht man das Hotel im Grunde gar nicht zu verlassen, da man überall alles bekommt und alles machen kann. Zu jeder Tages- und Nachtzeit sieht es im Hotel gleich aus und es gibt weder Fenster noch Tageslicht – da kann man sich gar nicht aus dem Konzept bringen lassen und sich ruhig auf das Summen der Slotmaschinen einstimmen. Eine kleine Hotelrunde durch alle namhaften Häuser gehört auf jeden Fall zum Pflichtprogramm und die abendlichen Wasserspiele vor dem Bellagio sowieso. Das Nachtleben am Strip floriert jeden Tag, man setze nur einen Fuß vor die Tür und ist schon mitten im Geschehen – ein Spaziergang durch die Skyline von New York oder Paris inklusive. In puncto Entertainment braucht man nur zu wählen was dem Gusto bekommt, von Comedy über Cirque du Soleil bis hin zu Konzerten und erotischen Shows ist hier alles im Angebot.
Auch tagsüber kann man sich die Zeit mit diversen Aktivitäten vertreiben. Ein Besuch am Dach des Stratosphere Hotels ist auf jeden Fall lohnenswert. Von dort hat man einen Blick über die ganze Stadt hat und es wird einem gleichzeitig bewusst wie unspektakulär der Strip tagsüber wirkt. Der Wahnsinn da oben besteht aber aus einem Vergnügungspark auf der Spitze des Hotels, wo man mit diversen Schwindel erregenden Karussellen und Ähnlichem fahren kann! Ein weiteres absurdes Highlight in Las Vegas ist das Riesenaquarium im Mandalay Bay. Was für eine Verschwendung, ein Aquarium mitten in der Wüste zu errichten. Will man sich nach Spiel, Spaß und Action auch mal einem vernünftigen Thema widmen, geht man am besten ins National Atomic Testing Museum und die Ausstellung über die Area 51, wo man wieder etwas auf den Boden der Realität geholt wird.
Wer glaubt, dass das schon alles war, hat sich getäuscht. Las Vegas ist immer für eine Überraschung gut. Kaum verschwindet man mal für eine halbe Stunde ins Hotel wird der Präsident Obama himself durch den Strip eskortiert oder die Straßen von einer spontanen Sturmflut weggespült!
Bei all diesem Wahnsinn braucht man starke Nerven und viel Geld. So unterhaltend das Ganze auch war, so schnell wurde ich dem ganzen Selbstzweck der Stadt überdrüssig und freute mich schon sehnsüchtig auf die Weiterreise. In Zukunft gibt’s Las Vegas wieder in sicherer Entfernung über den Bildschirm bei CSI zu bewundern.