“Die Zeichenkombination der Erkennungsnummer sowie die Kombination aus Unterscheidungszeichen und Erkennungsnummer dürfen nicht gegen die guten Sitten verstoßen.” So schreibt es die Fahrzeug-Zulassungsverordnung, kurz FZV, vor. Eine eindeutige Antwort klingt natürlich anders.
Welches Wunschkennzeichen ist verboten?
Die Entscheidung, welche Kombinationen die Sitten verletzen und daher nicht auf dem Nummernschild eines Autos auftauchen dürfen, fällt teilweise in die Zuständigkeit der einzelnen Bundesländer. Erwartungsgemäß ergeben sich dadurch einige unterschiedliche Regelungen. Ausnahmslos in allen 16 Bundesländern verboten sind die Buchstabenkombinationen KZ, HJ, NS, SA und SS.
Den meisten Menschen dürfte auf den ersten Blick klar werden, warum gerade diese Kombinationen nicht tragbar sind. Es handelt sich um geläufige Abkürzungen aus der Zeit des Nationalsozialismus’, die mit schrecklichen Verbrechen in Zusammenhang stehen und nicht auf deutschen Straßen herumfahren sollen. KZ steht für Konzentrationslager, HJ für Hitlerjugend, NS für Nationalsozialismus, SA für Sturmabteilung und SS für Schutzstaffel. Weder sollen sich Menschen mit extremer rechter Gesinnung durch solche Buchstabenkombinationen auf ihren Nummernschildern profilieren können, noch dürfen die Gefühle anderer Menschen verletzt werden.
In Rheinland-Pfalz und Hessen ist auch die Kombination SD als Abkürzung für Reichssicherheitsdienst verboten. Mehrere Bundesländer verbieten die Buchstaben AH und HH in Kombination mit den Zahlen 88, 18 und 28, da es sich dabei um Codes von Neo-Nazis handelt, die direkt auf Adolf Hitler verweisen. So steht HH 88 für “Heil Hitler” (Zwei H’s und zweimal die 8. Der achte Buchstabe des Alphabets ist H). In Nürnberg sind die Kombinationen N-PD und N-SU nicht gestattet. Der Kreis Saale in Sachsen-Anhalt lässt die Kombination SK-IN nicht zu, die erschreckend reizvoll für Skinheads wäre.
Brandenburg ist besonders konsequent und erlaubt die Zahlen 14, 18, 28, 88, 188, 1888, 8888 und 8818 nicht, bei denen es sich allesamt um nationalsozialistische Codes handelt. Wenngleich viele Menschen diese gar nicht kennen, soll Neo-Nazis keine Plattformen geboten werden. Auch nicht die an ihren eigenen Autos.