Welches Schweinderl hätten S' denn gern?

Von Fromsnuggskitchen @SnuggsKitchen
Das zerrupfte da, bitte! Denn nichts anderes heißt Pulled Pork übersetzt - zerrrupftes Schweinefleisch.
Erst bei Instagram und dann in einigen Blogs, wie z. B. bei Juliane von Schöner Tag noch!, tauchte es auf und jedes Foto machte mir mehr Lust darauf. Bis zum Einkauf am Wochenende waren noch ein paar Tage Zeit und so durchsuchte ich das Netz nach weiteren Infos. Sehr viel Informationen bekommt man in Grillforen, da das Pulled Pork eigentlich auf den Grill kommt. So habe ich mal sämtliche Infos zusammen gefasst.
Für das Pulled Pork kann man Nacken, Schulter, Füße oder Boston Butt verwenden. Am gängigsten ist Nackenfleisch. Ob man es 2 Std oder 2 Tage vorher mit dem Rub bearbeitet, macht keinen Unterschied, über Senf wird gestritten -ähnlich, wie bei Mais im Chili con Carne- meistens kommt er jedoch zum Einsatz, damit das Rub besser hält. Die Gartemperatur liegt in der Regel zwischen 100 - 130°C, am gängisten sind 120°C. Und die Kerntemperatur des Fleisch kann zwischen 88-95°C liegen, als ideal werden 93°C angesehen. Die meisten moppen das Schweinefleisch, heißt es wird während des Bratens öfters mit der Sauce begossen. Man kann es allerdings auch ohne Sauce zubereiten, dann in Folie, damit die Kruste nicht zu dunkel und fest wird. Das Fleisch kann direkt nach dem Garen zerrupft werden, wobei die meisten es etwa 1 Std. ruhen lassen. Es lässt sich auch wunderbar einfrieren, egal ob zerrupft oder am Stück. Wer es zerrupft, am besten portionsweise in Gefrierbeutel geben, damit man es hinterher im Wasserbad wieder erwärmen kann. So wird das Fleisch nicht trocken.
Da wir nur ein 2-Personen-Haushalt sind, habe ich 1 kg Nacken zubereitet. Das hat bei uns für zwei Abendessen gereicht und zwei weiteren Portionen für ein drittes Abendessen, die ich eingefroren habe. Das Pulled Pork wird in Amerika auf Buns mit Krautsalat gegessen. Wir hatten Cheddar und Salat gewählt, sowie etwas Ketch up bzw. BBQ-Sauce. Auch in Warps oder auf der Pizza macht es sich sehr gut!
Er fand es sehr lecker -ich auch- und vergleichte es mit einem Krustenbraten-Brötchen. Dazu kam er gleich noch auf die Idee, dass ich auch mal Philly Cheesesteak-Sandwichs zubereiten könnte, das hatte er während des NY-Urlaubs öfters gegessen. Wir werden sehen...
Die Buns habe ich selbst hergestellt, angelehnt an das Rezept von Martin Schönlebens Burger-Buns, jedoch ohne Körner und mit Öl statt Butter. Das Pulled Pork habe ich nach Julianes Rezept hergestellt, minimal abgeändert.

Ofen-Pulled Pork


Zutaten:
1 kg Schweinenacken
3 EL Rohrohrzucker
1 EL Paprika, edelsüss
1 EL Pimenton de la vera, mild
1 EL Paprika, rosenscharf
2 EL Meersalz
1 TL Pfeffer
1 TL Piment
Prise Nelke, gemahlen
1 Knoblauchzehe
5 EL Senf, mittelscharf
200 ml Apfelsaft
200 ml Wasser
Zubereitung:
Für das Rub 2 EL Zucker mit beiden Paprikas, Pimenton, Salz, Pfeffer, Piment und Nelke verrühren. Die Knoblauchzehen schälen und fein reiben, mit dem Senf verrühren. Das Fleisch mit dem Senf ringsum bestreichen, dann im Rub wälzen und für 12-24 Std. kühl stellen und ziehen lassen.
Den Backofen rechtzeitig auf 120°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Das Fleisch in eine Auflaufform geben und auf der unteren Schiene im Ofen plazieren. Apfelsaft mit Wasser und 1 EL Zucker verrühren und die Hälfte in die Auflaufform geben. Den Rest während der gesamten Garzeit immer wieder nachgießen, dabei auch das Fleisch mit der Sauce übergießen.
Je Kilo Fleisch benötigt man etwa 3-3,5 Std, um eine Kerntemperatur von 93°C zu erreichen. Also entsprechend Zeit einplanen, falls Ihr größere Fleischstücke verwendet und evtl. mit einem Thermometer die Temperatur kontrollieren. Wenn das Fleisch gar ist, dieses in Folie einschlagen und etwa 1 Std. ruhren lassen. Die Sauce gegebenfalls in einem Topf noch etwas einkochen lassen. Nach der Ruhezeit das Fleisch mit zwei Gabeln zerrupfen, mit der Sauce vermengen und nach Wunsch servieren.

Guten Appetit - Enjoy your meal!