Welches Parfum passt am besten zu dir?

Von Hausfrauentipps @hausfrauentipps

Parfum unterstreicht deine Persönlichkeit und verleiht dir eine attraktive Ausstrahlung - wenn das Parfum gut zu dir passt. Nachfolgend erfährst du, wie es dir gelingt, dem perfekt zu dir passenden Duft näher zu kommen.

Doch bevor du dich mit dem perfekten Parfum für deine Person und Persönlichkeit beschäftigst, solltest du dein generelles Bewusstsein für Düfte einer Prüfung unterziehen.

Kennst du deine Duft-Vorlieben?

Düfte spielen in unserem Alltag eine große Rolle, weil der Geruchssinn viel eher als andere Sinneseindrücke geeignet ist, in Menschen Emotionen hervorzurufen. Du kannst etwas Sehen, Hören, zweckgerichtet Anfassen (im Unterschied zum aufmerksamen Betasten = Befühlen), ohne dass das in dir eine Empfindung auslöst. Schmecken ohne Gefühlsregung ist auch möglich, aber schon schwieriger, weil hier bereits der Geruchsinn eine große Rolle spielt. Denn Gerüche lösen immer Emotionen aus, weil die Geruchsmoleküle direkt in Hirnregionen geführt werden, die für Emotionen zuständig sind (zu einem Bündel von 20 Riechnerven, die auch als „erster Hirnnerv" bezeichnet werden).

Das funktioniert auch unterhalb der Wahrnehmungsschwelle, was die zauberhaftende Aura sehr zart duftender Parfum erklärt, aber nicht nur das: In der Industrie werden fast nicht wahrnehmbare Düfte längst umfangreich und zielgerichtet eingesetzt: Der Supermarkt duftet nach frischen Backwaren oder Wohlfühl-Raumparfum, um Appetit oder Stimmung und damit die Kauflust anzuheizen. Das Auto duftet nach „Neu" und Leder, weil der unangenehme Kunststoff-Geruch der Innenausstattung sonst den ganzen Autokauf sabotieren könnte. Der Coffeeshop verströmt den Duft von frisch gemahlenen Kaffeebohnen auf der Straße, um Vorübergehende anzulocken; der Zahnarzt duftet gegen den verschreckenden Angstgeruch seiner Patienten an, und so weiter.

Der Duftsinn des Menschen

Und doch wird dem „Duftsinn" oft erstaunlich wenig Beachtung geschenkt. Parfums werden aus 4, 5 oder auch 10 verschiedenen Duftnoten komponiert, die in Kopfnote, Herznote und Basisnote gekonnt variiert werden; ungeschulte Nasen riechen gerade einmal die drei aufdringlichsten davon. Wenn du deinem perfekten Parfum näher kommen willst, solltest du dich deshalb zunächst ganz allgemein mit deiner Duft-Wahrnehmung und deinen grundsätzlichen Duft-Vorlieben und Abneigungen beschäftigen.

Riechst du den sanften Meeresduft des Badesalzes, die süße Frische der gerade abgewaschenen Apfelschale, den herben Duft des im Brotkasten lagernden Brotes? Riechst du, wenn ein Kaufhaus oder Supermarkt beduftet wird? Riechst du, wenn die Milch morgen sauer werden wird? Der Geruchssinn wird meist ziemlich vernachlässigt - lässt sich aber sehr gut trainieren, weil sich die menschlichen Riechzellen jeden Monat erneuern und die neu gebildeten Zellen einfach dadurch leistungsfähiger werden, dass du „deinen Riechkolben" öfter und aufmerksamer einsetzt. Wenn der Geruchssinns arg gestört ist, gibt es medizinisches Geruchs-Training vom HNO-Arzt; wenn er - wie bei den meisten Menschen - einfach nur nicht in Top Form ist, kannst Du ein ähnliches, aber sehr viel umfangreicheres Geruchs-Training in Deinen Alltag einbauen.

Geruchs-Training im Alltag

So trainierst du dein Geruchsempfinden, sensibler und leistungsstärker zu werden:

  • Beginne nicht sofort, dein Essen zu essen, sondern nimm zunächst ganz in Ruhe den Duft des Essens in dich auf.
  • Schenke den Gewürzen, mit denen du kochst, in Zukunft mehr Aufmerksamkeit, und zwar Aufmerksamkeit mit der Nase.
  • Kauf dir im Blumenladen eine einzelne Blüte - nach Geruch! Nimm dir Zeit dabei und „schnüffele" dich durch alle Blüten.
  • Schnüffele überhaupt öfter um dich herum: in die Luft, an den Dingen, die dich umgeben.
  • Merk Dir die Düfte, die du als besonders angenehm empfindest.
  • Überleg dir, wo diese schönen Düfte einzuordnen sind, und benenne sie möglichst treffend.
  • Dabei kannst Du ruhig deine eigenen Umschreibungen entwickeln, weil Düfte immer nur beschrieben werden - wir haben keine „Duftwörter".
  • Dieser Umstand dringt eher selten ins Bewusstsein, sagt aber viel über unsere Beziehung zum Geruch aus: Unsere Sprache kennt keine abstrakten Begriffe für Gerüche; Urvölker haben viele.

Der entscheidende Punkt ist die Aufmerksamkeit: Nur wenn dein Hirn ganz auf „Riechen" eingestellt ist, beschäftigen sich auch möglichst viele Neuronen im Hirn mit der Geruchswahrnehmung - und legen ein paar neue Synapsen an, wenn neue Informationen zu verankern sind. Nach mehr oder weniger langer Trainingszeit kannst du klare Aussagen darüber treffen, welche Düfte (noch nicht: Parfums, dazu kommen wir gleich) dir liegen und welche Düfte dich eher nicht so anmachen. Jetzt kommt der Clou: Damit weißt du zugleich, welche Düfte gut zu dir passen, denn: All diese Duft-Vorlieben und Abneigungen haben sich deine Nase und dein Gehirn nicht einfach zufällig ausgedacht oder mit einem Würfel ermittelt, sondern der Körper hat einfach - wie immer, wenn Du ihn lässt - auf ein harmonisches Gesamtergebnis hingearbeitet.

Parfum-Düfte verstehen lernen

Wenn du weißt, welche Düfte zu dir passen, weißt du noch lange nicht, welche Parfums zu dir passen, dazu sind diese viel zu kompliziert aufgebaut. Ähnlich ausschweifend wie in den Wein-Beschreibungen (die auch kaum ein Mensch wirklich nachvollziehen kann), ist da z. B. von prickelnden Magnolien- und Orangenblüten die Rede, die mit einem süchtig machenden Herz aus weißem Moschus, Cognac und Patschuli verschmelzen. Indische Korallen-Jasmin-Blätter bringen Zartheit ein, leuchtendes Sandelholz und kostbarer Moschus sorgen für Tiefe und Wärme; und so weiter ... wobei Kopf-, Herz- und Basisnote gewöhnlich ein extra Abschnitt im Werbetext gewidmet wird. Es gibt Tausende von edlen Parfums auf dieser Welt, die alle aus mehreren Duftnoten zusammengesetzt sind und alle ähnlich verschnörkelt beschrieben werden, wer soll da noch durchsehen?

Weil es so kompliziert ist, werden die Parfum-Düfte in grobe Richtungen eingeteilt, über die du dich am besten auf spezialisierten Websites wie dem HSE24 Duftberater informieren kannst. Lies dir die einzelnen Beschreibungen zu jeder Gruppe ganz in Ruhe durch und „frag bei deinem Inneren nach", welche der vorgestellten Richtungen dir besonders zusagt. Dein nächstes Parfum solltest du dann aus den Düften auswählen, die zu dieser Gruppe gehören - aber nicht nach der Schönheit des Flakons, sondern nach dem duftenden Inhalt.

Den Anfang macht die Gruppe der blumigen Parfums. Wenn du dich beim Dufttraining hier einsortiert hast (auch einsortiert hast, mit deinem Körper und deiner Persönlichkeit wird sicher nicht nur eine Duftrichtung gut harmonieren), solltest du dir die einzelnen Parfums vornehmen. Entschlüssle die „blumige" Beschreibung: Welche Duft-Komponenten werden konkret genannt? Beim ersten Parfum, „Edelweiss", sind das Aprikose, (wilde) Beeren, Edelweiß, Litschi, Melone, Moschus, Sandelholz, Veilchen und Wildrose. Gleiche diese Duftkomponenten mit den Erkenntnissen aus deinem Duft-Training ab. Wenn du alle Komponenten kennst und magst, spricht das für dieses Parfum; wenn einer oder mehrere der Düfte dir eher unangenehm sind, kommt das nächste Parfum an die Reihe. Wenn du einzelne Düfte nicht kennst, kannst du dich über diese informieren - z. B. anhand der Pflanzenfamilie lässt sich oft erahnen, ob dir dieser Duft gefallen wird.

Tipp

Vorsicht vor Internet-Tests, die dich mit ein paar Fragen zum perfekten Parfum führen! Sie teilen sehr grob und deshalb häufig nicht passend ein und sie halten dich davon ab, deine eigenen Geruchserfahren zu sammeln. Nur selber denken macht schlau, nur selber riechen macht dich zum Duft-Experten.

Offen bleiben und weiterentwickeln

Wie jedes Training führt auch das Geruchstraining durch stetige Wiederholung zur Steigerung deiner Fähigkeiten, bis dein körperliches Potenzial ausgereizt ist. Vom Ausreizen dieses Potenzials sind die meisten Menschen beim Thema Duft Äonen entfernt...

Duftberater können dich noch eine ganze Weile sehr sinnvoll beim Geruchstraining begleiten, indem du jeden Parfum-Kauf dort startest und auch immer wieder deine bereits vorhandenen Parfums an den großen Duftgruppen abgleichst. So wird deine Duftwahrnehmung mit der Zeit immer feiner, und du kannst beginnen, dir weitere, neue Duft-Gruppen zu erschließen.

Wenn du dran bleibst, wirst du deine Duftwahrnehmung irgendwann so sehr erweitert und präzisiert haben, dass du eine ganze Reihe perfekt zu dir passender Düfte im Schrank hast und zielgerichtet für jede Situation den richtigen Duft auswählen kannst.