Welcher Kinderwagen ist der Richtige

Bloggen ist nicht immer uneigennützig. Es macht Spaß, man hat Zeit zum Nachdenken und man arbeitet ein Thema im Artikel, aber auch im Kopf einmal so richtig auf. Trotzdem gibt man beim Bloggen auch viel. Meine Geschichten, meine Erfahrungen und meine Gedanken, die ich mit den Lesern teile. Zwar bekommt man wenig zurück, weil jeder nur konsumiert und weiterliest, aber dass es vielleicht der einen, oder anderen Mutte hilft, was ich hier schreibe, ist für mich absolut ausreichen. Daher schreibe ich heute einmal über den richtigen Kinderwagen und wie Du ihn findest.

Kinder und Wagenexpertin

Man kommt als Mutter von drei Kindern nicht umhin ein paar Jahre lang das Thema Kinderwagen zu studieren. Ich bin vielleicht keine Expertin in dem Thema und vielleicht bin ich auch nicht auf dem neuesten Stand, aber dafür gibt es ja eigene Webshops, in denen man einen Top-Aktuellen Kinderwagen kaufen kann. Allerding ändern sich manche sachen einfach nicht. Meine Zeit des Kinderwagen Schiebens ist endlich vorbei und ich werde unsere drei letzten Kinderwägen an Bedürftige weitergeben. Ein lachendes und ein weinendes Auge habe ich dabei. Die Zeit der schlafenden Kinder im Kinderwagen und der vollen Kofferräume ist endgültig vorbei. Meine Drei sind mobil.

Do´s und Dont´s

Jeder soll den Kinderwagen kaufen, den er unbedingt haben will. Es gibt sicher 1.000 Tests, die man im Internet findet und Online und Offline gibt es professionelle Verkäufer, die beraten und informieren. Diesen Anspruch habe ich nicht. Ich will aus meiner 6-jährigen Praxis am Steuer eines Kinderwagens berichten, was toll ist und was einfach nur nervt. Natürlich ist das nur meine Meinung und wahrscheinlich sieht es mit einem Einzelkind wieder ganz anders aus. Für mich zählen aber folgende Dinge, damit ein Kinderwagen mich begeistert.

Der Stauraum

Ein Kinderwagen ist nicht nur für Kinder da. Man schiebt ihn in fast allen Lebenssituationen vor sich her. Das hat eine direkte Auswirkung: Man hat keine Hand frei. Jetzt kann man sich natürlich mit einem Rucksack, oder eine Umhängetasche ausstatten, aber warum schleppen, wenn man auch schieben kann? Das absolut und ich meine wirklich das absolut Wichtigste im Kinderwagen ist der Stauraum! Wer keinen mittleren Einkauf unterbringt und dem Kind nach Möglichkeit noch einen Kasten Wasser ins Kreuz stellen kann, wenn er die Rückenlehne umlegt, wird das beim ersten mittleren Einkauf bitter bereuen.

Die Spurtreue

Toll, wenn man mit dem kleinen Finger locker die Richtung wechseln kann. So eine leichtgängige Lenkung ist sicher beeindruckend. Vor allem in einem schönen ebenen und aufgeräumten Kinderwagenladen. Wer aber plant mit dem Kinderwagen auch außerhalb des geschützen und auf Kinderwagen optimierten Raum zu fahren und auch noch Kinder und Ladegut mitnimmt, der wird die leichtgängige Lenkung spätestens dann verfluchen, wenn der Bürgersteig nicht eben ist, sondern etwas abschüssig. Meist fällt er zur Straße etwas ab, damit das Regenwasser abläuft. Allerdings läuft auch der Kinderwagen ab.  Zu Lenkung möchte ich generell noch ein paar Erfahrungen wiedergeben.

Starre Räder sind toll

Der beste schönste und wunderbarste Kinderwagen, den wir jemals besessen haben, hatte starre Räder. Zum Lenken musste man ihn vorne etwas hochheben. Das klingt mühsam, aber so viele Kurven fährt man im Alltag garnicht. Seine absolute Stärke spielt der Kinderwagen mit starren Rädern im Gelände und z.B. auf Kopfsteinpflaster aus. Wo leichtgängige Lenkachsen sich verkeilen, da rollt so ein Teil starr und stur geradeaus. Sehr zu empfehlen, aber leider selten in Kinderwägen für größere Kinder.

Lästige Kinderfüsse

Ein anderer Kinderwagen, den ich sehr mochte war ein Geschwisterwagen. Die langen Teile lassen sich nur mit viel Kraftaufwand lenken. Überhaupt wenn ganz vorne ein schwereres Kind sitzt. Vorne hatte mein Wagen eine Lenkachse. Die habe ich, wenn es notwendig war fixiert. Also einmal um den Wagen gelaufen und rechts und links einen kleinen Schieber hinuntergedrückt. Nur waren die Schieber so ungeschickt positioniert, dass die Kinder ständig beim Ein- und Aussteigen die Fixierung nach unten, oder oben geschoben haben. Das wäre ein Detail, auf das ich achten würde. Sind die Fixiervorrichtungen weit genug entfernt von den klobigen Winterstiefeln der Kinder.

Vollgummi geben

Wichtig ist meiner Meinung nach, dass die Reifen aus Vollgummi sind. Ich hatte einen Kinderwagen mit Luft in den Reifen. Nachdem einer der Reifen undicht war habe ich feststellen müssen, dass man ihn nicht ausbauen kann. Wir sind also den Rest der Lebensdauer mit einem platten Reifen gefahren. Würde ich nochmal einen Kinderwagen anschaffen, dann würde ich auf Vollgummireifen achten. Sind die Räser luftgefüllt, dann wäre es wichtig, dass man sie ausbauen kann, um selbst den Schlauch zu flicken.

Verstauen

Wir haben ein großes Auto mit einem großen Kofferaum. Für diesen Kofferraum haben wir einen sehr kleinen Kinderwagen angeschafft, den man fast komplett zusammenklappen konnte. Ein besserer Buggy. Durch die kompakte Größe war er immer dabei und bei Ausflügen, etwa in den Zoo extrem hilfreich. Was man bei einem Kinderwagen beachten sollte, ist die Größe, wenn man ihn zusammenklappt. Das mag im Alltag nicht notwendig sein, aber spätestens, wenn man mit Kind, Kegel und der ganzen Kegelbahn auf Urlaub fährt, dann bräuchte man eher einen XXL-Maxi-Van, statt dem mikrigen Mini-Van, den wir fahren. In so einer Situation werden vermeintlich unnötige Features, wie abnehmbares Sonnendach und abnehmbare Räder Gold wert!

Gesamtlänge

Beim normalen Kinderwagen nicht unbedingt ein wichtiges Kriterium, wenn wir mit unserem Geschwisterwagen aber beim Arzt, oder bei Freunden waren, bliebt der Wagen nicht selten im Erdgeschoß stehen. Der Grund war die gewaltige Länge des Schlachtschiffes. Im Verhältnis zum Lift war die Länge einfach zu groß. Wer also einen sehr gemütlichen Lift hat, in dem viel gekuschelt wird, der darf auch beim Kinderwagen nicht übertreiben.

Einhandlenker

Ein Kinderwagen, der zwei unabhängige Haltegriffe hat, ist für eine Welt gebaut, in der man sich als Mutter zu 100% dem Schieben von Kinderwägen widmen kann. In dieser heilen Welt macht man keine Einkäufe und telefoniert nicht, oder nur mit sprachgesteuerter Freisprecheinrichtung. Wer am Steuer aber gerne mal seinen Durst stillt, Termine Organisiert, oder sich einfach nur am Ohr kratzt, der sollte sich einen Kinderwagen mit einem Bügel als Lenker aussuchen. Zwar kann man sich über eine kurze Strecke mit Umgreifen von rechts nach links und zurück helfen, aber auf Dauer geht das nicht. So ein Modell ist weltfremd und unlenkbar für alle, die Kinderwägen Schieben nicht als Hauptberuf haben.

Brett vorm Schienbein

Das wären die wichtigsten Erfahrungen, die ich zum Thema Kinderwagen weitergeben kann. Eine Weile lang war ich richtige Expertin auf dem Gebiet. Eines möchte ich aber noch erwähnen. Beim dritten Kind haben wir uns, wie viele andere Eltern für ein Brettchen entschieden, das man hinten an den Kinderwagen montiert. Diese Nachlaufachse soll ermöglichen, dass sich ein größeres Kind daraufstellt. Dabei sollte man folgende Punkte beachten. Der Lenker ist dann meistens genau dort, wo das große Kind seinen Kopf hat. Es muss also unnatürlich nach hinten gelehnt auf dem Brett hängen, oder sich zwischen Kinderwagen und Lenker durchzwängen. Das blöde Brett ist dann auch im Weg, wenn man gehen möchte und Bürgersteigkanten sind mitunter schwer zu überwinden. Alles in allem schade ums Geld. Aber Erfahrungen muss man oft auch selber machen 😉


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