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Heiztechnik Trends 2021: Umfrage von BauInfoConsult unter SHK-Installteuren, Grafik: BauInfoConsultIn der Heiztechnik spielt heute noch die gleich Technologie wie vor vielen Jahren eine große Rolle. Die Gas- und Öl-Brennwerttechnik legte in 2016 noch deutlich zu mit 4 bzw. 12 Prozent Wachstum. Die einzige Technologie, die auf Wachstumskurs ist, und Chancen hat Gas und Öl abzulösen, ist die Wärmepumpe. Sie legte in 2016 deutlich zu und erreichte einen neuen Rekord in der Anzahl der verkauften Geräte. Das wird sich in den nächsten Jahren noch fortsetzen. So sehen es die SHK-Installateure in Deutschland laut einer Umfrage in der neuen BauInfoConsult Jahresanalyse 2017/2018. Wärmepumpen und erneuerbare Energien in der Heiztechnik sind die stärksten Nachfragetrends in den kommenden drei Jahren.
Installateure erwarten große Nachfrage nach Wärmepumpen
Knapp die Hälfte der 144 befragten SHK-Installateure erwartet besonders bei Wärmepumpen in den nächsten drei Jahren einen Nachfrageschub. Dahinter kommt gleich das Thema Energieeffizienz, in der Grafik ist wohl ein Fehler. Von der Solarthermie erwarten rund 30 Prozent der Handwerker mehr Nachfrage durch die Endkunden. Bei Pelletheizungen hingegen sehen nur 17 Prozent der Handwerker eine wachsende Nachfrage.
Immerhin rechnen 13 Prozent der Handwerker noch nach einer anhaltenden Nachfrage nach Öl als Brennstoff, bzw. nach der Brennwerttechnik allgemein. Das finde ich noch erstaunlich hoch und ist eine Folge des niedrigen Ölpreises.
Geringe Erwartung an Nachfrage nach smarter Heiztechnik
Erstaunlich ist hingegen die geringe Erwartung an das große Thema des Smart Home und der intelligenten Heizungssteuerung. Nur 9% der befragten SHK-Installateure sehen eine wachsende Nachfrage nach smarter Heizungsregelung. Dieses Ergebnis steht im Gegensatz zu den Bemühungen der Heizungsindustrie. Alle Hersteller bieten mittlerweile eine digitale Heizungssteuerung. Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) hat erst diese Woche eine Studie veröffentlicht, die von einer möglichen Einsparung an Heizenergie von bis 15 Prozent spricht.
Die Skepsis bei den Handwerkern zeigt dagegen was die Verbraucherinnen und Verbraucher von der digitalen Heizungsregelung halten. Wird in diesem Bereich noch am Markt vorbei entwickelt?
Verbraucher wollen klimafreundliche Heiztechnik
Einer weiteren Umfrage ist zu entnehmen, dass rund zwei Drittel der Bundesbürger ein Ende der Nutzung von fossilen Brennstoffen im Heizungskeller fordern. Laut Stiebel Eltron Energie-Trendmonitor 2017, für den 1.000 Bundesbürger bevölkerungsrepräsentativ befragt wurden, ist für 76 Prozent ein künftiger Wechsel auf grüne Energie wichtig. So beklagen gut 60 Prozent, dass der Verzicht auf fossile Energieträger vom Staat nicht so gefördert wird, dass privaten Haushalten ein Umstieg auf erneuerbare Energien leichter fällt. Daher wünschten sie sich eine gezielte Förderung.
Der Wille zum Wechsel der Heiztechnik scheint also vorhanden zu sein. Neue Technologien werden auch schon häufiger angefragt. Nur die Umsetzung kommt wohl erst, wenn es finanziell attraktiver wird. Öl und Gas sind für eine Umstellung zu billig. Die Investition in eine andere Heizung mit erneuerbaren Energien hingegen zu teuer.
Welche Folgen ziehen wir daraus?
Diese beiden Umfragen geben uns zwei wichtige Erkenntnisse mit, die wir bei Gedanken zur Wärmewende immer bedenken sollten:
- Das Interesse und die Nachfrage nach Heiztechnik mit erneuerbaren Energien sind vorhanden.
- Damit die klimafreundliche Heiztechnik mehr gekauft wird sind finanziell attraktive Angebote notwendig. Dies kann eine Förderung sein, aber auch ein gutes sonstiges Angebot für die Heizung.
Was meint Ihr jetzt, benötigen wir für die Wärmewende eine bessere Förderung oder bessere Angebote auf dem Markt?