Welchen Nutzen hast Du davon?

Von Wernerbremen

Quelle: Helmut Mühlbacher

Ihr Lieben,
heute Abend möchte ich Euch eine Geschichte von Christoph Georges erzählen:
„Zwei Steine“
„Einst besuchte ein edler Herr einen anderen, der sein Freund war, und der zeigte ihm seine Kleinode und die Ringe seiner Frau. Darin waren glänzende Edelsteine gefasst und einer war wohl an die dreihundert Goldgulden wert, ein anderer gar an die sechshundert Goldgulden

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Da fragte der Gast seinen Freund: „Welchen Nutzen bringen Dir wohl diese Steine?“Der Freund antwortete: „Keinen.“„Nun“, erwiderte der Gast, ich besitze zwei Edelsteine, die bringen mir jährlich mehr als neunhundert Goldguldenein.“
Bald darauf besuchte der Freund den anderen, der sein Gast gewesen war, um sich dessen Steine anzusehen. Da führte ihn der Hausherr zu seiner Mühle und zeigte ihm dort die großen Mühlsteine und sprach: „Diese hier sind meine Edelsteine.“

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Ihr Lieben,
mit Traurigkeit lese ich immer wieder Berichte, dass bereits ganz junge Menschen hoch verschuldet sind, weil sie sich Dinge leisten, die sie zum Leben gar nicht brauchen.
Damit wir uns nicht missverstehen: Ich habe gar nicht gegen einen schönen Schmuck und ich bin sogar dafür, dass junge Menschen ein Handy besitzen, damit sie sich z.B. bei ihren Eltern melden können, sich spontan mit ihren Freunden verabreden können, Bescheid geben können, falls sie sich verspäten, oder Hilfe unter der Notrufnummer 110 anfordern können, wenn sie in Gefahr geraten.

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Die hohe Verschuldung der jungen Menschen resultiert aber nicht aus dem notwendigen Handy, sondern aus dem Gruppenzwang in der Schule und Lehre, immer das neueste und beste Smartphone besitzen zu müssen.

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Ich bekomme immer wieder erschütternde Briefe und E-Mails von Menschen, die meine Geschichten auf dem ESELSKIND-Blog gelesen haben und die nun Hilfe suchen, weil sie sich aus unterschiedlichen Gründen hoch verschuldet haben. Ich werde dann immer wieder gefragt: „Lieber Werner, wie werde ich nur meine hohen Schulden wieder los, hast Du nicht einen Rat für mich?
Da ich selbst kein Fachmann auf diesem Gebiet bin, rate ich diesen Menschen, die in großer Not sind, unbedingt eine Schuldnerberatungsstelle aufzusuchen, denn dort bekommen sie fachmännischen Rat, wie sie ihre Schulden in angemessener Zeit wieder loswerden können.
Unsere heutige kleine Geschichte weist uns daraufhin, wie wir Schulden jetzt und in Zukunft vermeiden können. Wir sollten im Alltag vor allem immer nur das kaufen, was wir wirklich benötigen.

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Wenn ich z.B. einkaufen gehe und irgendwo das Schild SCHNÄPPCHEN lese, bin ich im ersten Moment immer versucht, das angebliche Schnäppchen sofort zu kaufen. Das hat in früheren Zeiten dazu geführt, dass ich einmal drei Stabmixer und vier Gemüsehobel mein eigen nannte.
Heute frage ich mich bei jedem Einkauf still in mir drin: „Brauchst Du das, was Du da gerade kaufen willst, wirklich?“ Und das Erstaunliche ist, wenn ich diese Frage ehrlich beantworte, dass sich damit 90 Prozent aller Käufe bei mir erledigen. So vermeide ich, etwas zu kaufen, was ich nicht brauche.Vielleicht kann dem einen oder anderen dieser „Kauffilter“, wie ich ihn nenne, auch helfen, Dinge nicht zu kaufen, die wir gar nicht brauchen.
Der Müller in unserer heutigen Geschichte braucht seine Mühlsteine, sonst kann er seinen Beruf nicht ausüben, denn sein Beruf ist es nun einmal, Mehl zu mahlen. Nun wird uns zu Beginn der Geschichte davon berichtet, dass der Müller „edler Herr“ gewesen ist, was so viel bedeutet, dass er sehr reich gewesen ist. Es kann sehr gut sein, dass er viele Hilfskräfte und mehrere Mühlen besaß, denn er erzählt ja davon, dass er mit seinen Mühlsteinen im Jahr 900 Goldgulden verdient.

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Dreihundert Goldgulden entsprachen im Mittelalter in etwa der Kaufkraft von 100.000 Euro. Der Müller hat also mit seinen Mühlsteinen im Jahr rund 300.000 Euro verdient.Von daher sind die Anschaffungskosten von umgerechnet 50.000 Euro für zwei Mühlsteine berechtigt, zumal diese mehr als mannshoch waren, also viel größer als auf dem obigen Foto.
Wie bereits gesagt, ist gegen einen schönen Schmuck nichts einzuwenden. Ich habe in meinem Leben auch manch schönen edlen Schmuck verschenkt, aber es fragt sich, ob es ein Ring im Wert von 300 Goldgulden (=100.000 Euro) bzw. im Wert von 600 Goldgulden (=200.000 Euro) sein muss.
Solange – und damit komme ich auf den Punkt – jemand über das entsprechende Geld verfügt, mag er sich solchen Luxus leisten, gefährlich wird es erst dann, wenn wir uns etwas kaufen, dass wir uns gar nicht leisten können, sodass wir uns dafür verschulden müssen.
Wir sollten umsichtig und verantwortungsvoll mit unserem Geld umgehen, den wir sind nicht nur für uns selbst verantwortlich, sondern auch für unsere Lieben, unsere Partnerin, unseren Partner, unsere Kinder und Enkelkinder.

Quelle: Helga und Gerd Steuer

Und dann gibt es da noch eine moralische Seite:Ich besitze zum Beispiel eine Armbanduhr, die vor einiger Zeit 69.- Euro gekostet hat.
Eine entsprechende Rolex-Armbanduhr in Massivgold kostet um die 120.000 Euro.
Selbst wenn ich über das entsprechende Geld verfügen würde,
würde ich mir niemals eine solche Uhr kaufen.

Eine Armbanduhr ist wichtig, eine Rolex-Armbanduhr ist nicht wichtig.
Wichtig ist, dass wir auch an die Menschen denken, 
denen es nicht so gut geht wie uns.
So lange noch ein Mensch auf dieser Welt hungern und kein sauberes Wasser zu trinken hat, ist es unsere moralische Pflicht, uns zu bescheiden und die zu unterstützen, die es nötig haben.
Deshalb ist mir Karlheinz Böhm auch so ein großes Vorbild, der mit seinem vielen Geld, das er z.B. mit den Sissi-Filmen verdient hat, nicht im Reichtum schwelgte, sondern sein Geld mit denen teilte, die seine Hilfe benötigten.

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Ihr Lieben,
ich wünsche Euch einen fröhlichen und beschwerten Abend und dass Ihr, wenn Ihr Sorgen und Probleme habt, aus diesen herausfindet. Ich wünsche Euch dafür Zuversicht und Hoffnung und grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner

Quelle: Astrid Müller