Mein Versicherungberater rät mir, auf den Zeitpunkt der Pensionierung eine Leibrente abzuschliessen. Ich habe eine kleine Erbschaft gemacht und möchte das Geld sinnvoll anlegen. Was ist eine Leibrente und ist sie eine gute und sichere Sache?
Als Leibrente bezeichnet man eine aufgrund der individuellen Lebenserwartung festgelegte Rentenleistung, die in der Regel bis zum Tod ausbezahlt wird. Sie eignet sich sowohl zur Eigenvorsorge als auch zur Vorsorge für Ehepartner und Kinder. Im Weiteren ist die Leibrente auch ein sinnvolles Instrument zur finanziellen Absicherung von Lebenspartnern, mit denen man noch nicht lange genug zusammengewohnt hat, damit im Todesfall eine Pensionskassenrente ausgelöst wird. Der Leistungsbeginn einer Leibrente kann per sofort oder aufgeschoben vereinbart werden. Wird sie mit Rückgewähr vereinbart, so wird im Todesfall die nicht verbrauchte Summe an die Erben ausbezahlt. Die ausbezahlte Rente besteht aus einer garantierten Summe, die je nach Abmachung in Form von monatlichen, viertel-, halb- oder jährlichen Leistungen ausbezahlt wird, und einem nicht garantierten Überschussteil. Dieser ist von der Entwicklung an den Kapitalmärkten abhängig und kann je nach dem höher oder aber auch tiefer ausfallen.
Besondere Besteuerung und Konkursprivileg
Das Kapital für eine Rente kann mit periodischen Zahlungen oder mit einer Einmalprämie finanziert werden. Wird die Form einer Einmalzahlung gewählt, so wird eine Stempelabgabe von 2,5 Prozent auf der Gesamtprämie fällig. Im Leistungsfall wird die Leibrente steuerlich zu 40 Prozent als Einkommen erfasst. Beim Konkurs fällt die Leibrente nicht in die Konkursmasse, falls der Ehegatte oder die Nachkommen des Versicherungsnehmers begünstigt sind (gemäss Versicherungsvertragsgesetz VVG Art. 80).