Welche Teichfolie ist die richtige?

Von Heimwerkerblog


Mit der Frage, welche Teichfolie die richtige für den eigenen Teich ist, sollte man sich früh genug auseinandersetzen. Gerade jetzt im Spätjahr ist der ideale Zeitpunkt, in die Planung für den Teichbau einzusteigen. Denn über die “Winterpause” im Garten hat man ausreichend Zeit, um alle Vorbereitungen für den Teichbau im Frühjahr zu treffen. Bevor man jedoch an die Auswahl der richtigen Folie geht, sollte man sich genau überlegen, für welche Art Teich man diese benötigt.

Vorüberlegungen für die Auswahl der Teichfolie

Hier ist neben der Form des Teichs auch die Fläche und die potentielle Belastung der Folie wichtig. Plant man einen kleinen und runden Teich, kann man die Folie meistens aus einem Stück schneiden.  Hat der Teich eher die Form eines rechteckigen Beckens wird es schon etwas aufwändiger. Denn hier muss man bedenken, dass an den Ecken mehr Material benötigt wird, da es in der regel zu Falten kommt und man die Folie eventuell überlappen muss. Auch die Abschlüsse am Beckenrand sind zu bedenken, denn man muss hier ebenso eine Kapillarsperre einplanen wie bei einem runden Teich. Und die Folie einfach oben überstehen lassen, ist nicht wirklich schön. Für eckige Becken bietet sich z.B. Flüssigfolie an, die man als günstige Teichfolie bestellen und einfach mit dem Pinsel oder Quast auf die Beckenfläche auftragen kann. Ich habe hier schon mal beschrieben, wie man ein kleines Becken mit Flüssigfolie abdichten kann.

Gartenteich mit Teichfolie ausgelegt
© Matthias Blaß

Man sollte seinen Teich natürlich zu allererst so planen, wie man ihn gerne hätte. Bedenkt man aber vorab einige materialtechnische Einschränkungen, bleibt man vielleicht im Bau von einigen unschönen Überraschungen verschont. Die meisten Folienhersteller bieten Rollenware in bestimmten Breiten an. Bleibt man mit seiner Teichfläche innerhalb der Normmaße spart man sich die aufwändigen Schweißarbeiten an der Folie. Solche sind – gerade von Laien ausgeführt – immer ein Risiko für Undichtigkeiten. Je größer die Fläche, desto mehr Schweißbahnen werden benötigt. Man kann sich diese selbst zusammenschweißen oder auch bei einigen Herstellern auf Maß fertigen lassen. Die Folie für unseren Schwimmteich (immerhin 240 m²) kam z.B. zusammengerollt in einem Stück. In der Regel geben einem die Hersteller aber ausreichend Hilfen für die Planung an die Hand.

Ebenfalls zu Bedenken ist die mögliche Belastung der Folie im späteren Teich. Ist der Teich der prallen Sonne ausgesetzt, muss man die UV-Strahlung beachten. Bis etwas 1 Meter Wassertiefe kann die UV-Strahlung die Folie auf Dauer angreifen und porös werden lassen. Man kann dieser Materialermüdung durch entsprechend starkes und stabiles Material entgegenwirken. Oder man schützt die Teichfolie anderweitig. Beim Selbstbauanbieter Naturagart wird zum Beispiel empfohlen, die Teichfolie mit einer zusätzlichen Matte und einer Mörtelschicht dauerhaft zu schützen. Derart geschützte Folie ist nahezu lebenslang resistent gegen die schädliche UV-Strahlung und andere mechanische Belastungen. Naturagart gibt z.B. auf bestimmte Folien-Beschichtungs-Varianten bis zu 20 Jahre Garantie auf die Dichtigkeit.

Die unterschiedlichen Folienmaterialien

Es gibt Teichfolie aus diversen Kunststoffen. Jedes Material hat seine Vor- und Nachteile, die man für seinen Einsatzzweck abwägen muss. So gibt es Folien aus Kautschuk. Das Material ist zwar einerseits sehr flexibel und stabil. Andererseits sind aber die Nähte bei größeren Flächen nur sehr aufwändig herzustellen und dicht zu bekommen. Für den Laien daher nicht sonderlich geeignet und durch den höheren Aufwand gerade bei Sonderformen auch entsprechend teurer.

Folien aus Ployethylen (PE) sind in größeren Bahnen zu bekommen. Das ist bei kleinen Teichformen hilfreich, da man auf zusätzliches Schweißen verzichten kann. Durch die hohe Unempfindlichkeit gegen Chemikalien ist die Verarbeitung dagegen recht schwierig. Ein einfaches Verkleben der Nähte ist nahezu unmöglich. Ebenso die Reparatur. Bei Löchern oder Rissen hilft oft nur der komplette Austausch der Folie. Das mag bei kleinen Teichen noch recht einfach sein. Aber bei größeren Anlagen kommt das einem Neubau schon recht nahe.

Die beste Lösung für fast alle Teiche ist Teichfolie aus PVC. PVC ist flexibel und belastbar und hat eine sehr gute Temperaturbeständigkeit sowohl bei Kälte als auch bei Hitze. Die Verarbeitung ist relativ einfach, da sie sowohl geschweißt als auch geklebt werden kann. Daher sind auch Reparaturen an der PVC-Teichfolie einfacher durchzuführen. Je nach Dicke der Folie – in der Regel gibt es sie von 0,5 bis 2 mm – sind die Preise je Quadratmeter unterschiedlich hoch, meistens günstiger als Kautschuk und teurer PE-Folie. Die Vorteile der PVC-Folie überwiegen aber deutlich die der anderen Folienarten.

Hat man sich für die passende Teichfolie entschieden geht man an die nächsten Bauteile seines Teichs. Neben Filteranlagen sind hier die Pumpen wichtig. Hier kommt es nicht nur auf den Preis an. Eine gute Teichpumpe erkennt man vor allem am Stromverbrauch. Schließlich läuft sie mindestens ein halbes Jahr lang fast rund um die Uhr. Hier lohnt sich ein Aufpreis in ein stromsparendes Modell auf Dauer auf alle Fälle.