Welche Ordnung ist die Richtige?

Magie der Gelassenheit (2009)

Immer wieder schreiben mich Leserinnen an, die mich fragen, wie sie denn nun Ordnung in ihr Chaos bringen sollen.

Welche Ordnung ist die Richtige, welche ist zuviel?

Natürlich ist Ordnung immer auch Geschmackssache. Und es ist viel einfacher Ordnung zu halten, wenn man alleine wohnt. Wohnt man mit Partner und Kindern zusammen, wird es schon schwieriger, denn jeder hat seine eigene Ordnung, die nicht unbedingt kompatibel ist mit der Ordnung der anderen Bewohner.

Daher ist ein System, mit dem alle klarkommen, sicherlich die beste Lösung.
Ob du nun alle deine Schränke so ordentlich haben musst, dass man sie jederzeit einem Fernsehteam öffnen könnte oder nicht, ist dabei eher unerheblich.

Wichtig ist, dass du und alle deine Mitbewohner jederzeit wissen, wo sie etwas finden, wenn sie etwas suchen, ohne dass sie dich fragen müssen.

Dieses umzusetzen ist sicherlich ein Lernprozess, der nicht von heute auf morgen passiert. Denn ein wichtiger Punkt ist dabei eine goldene Regel:

Wer etwas benutzt hat, legt es an seinen Platz zurück!

Eine Leserin hat mich nun auf ein ganz besonderes Buch hingewiesen, welches ich bis heute noch nicht gelesen habe.
Magic Cleaning: Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert
Allerdings habe ich mir nun einige Videos dazu angesehen und finde einige meiner Ansätze auch in Ihrem Buch.

Hier findest du eine Review des Buches:

Hier ein sehr interesantes und kritisches Video. Findest du dich hier wieder?

Mir ist dieses System Gleiches zu Gleichem besonders bewusst geworden, als ich das Büro ausgemistet und aufgeräumt habe. Ich habe hier mit beschrifteten Boxen gearbeitet und dabei mit Entsetzen festgestellt, das ich genug Tintenpatronen für den Rest meines Lebens habe, obwohl ich so gut wie nie mit Füller schreibe. Aber ich kann dir versichern, vor diesem Entrümpeln hätte ich die Patronen nicht gefunden, wenn ich sie gebraucht hätte, nur deshalb sind es so viele geworden, weil ich immer wieder neue gekauft habe, weil ich einfach vergessen hatte, dass ich noch welche habe.

Genauso geht es mit allen anderen Dingen. Ob es nun Kerzen sind, oder angefangene Serviettenpakete, die sich irgendwo in den Schränken verstecken. Solange du sie nicht zueinander packst, wirst du nie eine Übersicht haben über das was wirklich da ist.

Diese Boxen sind auch sehr “Familientauglich” denn mit der richtigen Beschriftung findet jeder sofort was er benötigt und kann es auch genauso gut wieder zurücklegen.

Sei milde, wenn du versuchst eine solche universelle Ordnung in deine Familie zu bringen. Es dauert seine Zeit, bis alle das verinnerlicht haben. Solltest du Dinge finden, die nicht auf ihrem Platz liegen, lege sie einfach wieder dorthin zurück. Irgendwann haben es alle kapiert, dass das Finden von Dingen viel schneller und amüsanter ist als das Suchen danach, welches nur wertvolle Lebenszeit verbraucht.

Im Endeffekt ist es ein Ausprobieren, wieviel Ordnung für dich persönlich die Richtige ist. Die einen stehen auf Minimalismus und sind entzückt beim Anblick leerer Regale, die anderen sehen darin nur eine weitere Fläche wo sich der Staub ungehindert ausbreiten kann.

Wie bekommst du nun eine solche für Dich perfekte Ordnung?

Die radikalste und effektivste Möglichkeit wäre es, wenn du dir eine Woche freinimmst, alles was du besitzt aus allen Schränken holst und anfängst, dieses zu sortieren und dabei auch gleich alles, was kaputt ist oder dir nicht mehr gefällt wegschmeisst. – Allerdings ist diese Möglichkeit sehr kräftezehrend und für viele auch gar nicht machbar.

Also gehe behutsamer vor. Nimm dir jeden Tag ein Schrankfach vor, eine Schublade, ein Regal.

Suche dir für die Dinge, die du dort vorfindest einen festen Platz. Und wenn du weitere gleiche Dinge findest, lege sie dazu. Dazu ist es hilfreich, wenn du in deinem Zuhause mehrere Lager einrichtest. Das kann im Büro ein Regal sein, wo du deine Boxen mit den verschiedenen Inhalten positionierst oder im Abstellraum. Auch ein Wohnzimmerschrank kann dafür sinnvoll sein. Wichtig ist, dass die Dinge dort zu finden sind, wo es Sinn macht. Die Box mit den Filzstiften macht mehr Sinn im Büro und die Box mit den Ersatzglühbirnen im Abstellraum. Du wirst gerade am Anfang diesen Sinn brauchen, um deine Dinge wieder zu finden. Und es ist auch irgendwie logisch, dass du deine Backzutaten in einem Küchenschrank und nicht im Bad lagerst.

Wenn du mit dieser Methode über einen längeren Zeitraum alle deine Schränke und Ablageflächen durchgehst, wirst du am Ende das selbe Ergebnis erhalten, wie mit der Hau-Ruck-Aktion von oben. Aber du wirst das wesentlich entspannter erleben.

Als ich damit begonnen habe, alle Schränke auf diese Art und Weise aus- und aufzuräumen, hat bei mir nach den ersten paar Schränken eine Art “Sucht” eingesetzt, die in mir das Feuer geweckt hat, welches mir die Kraft gab, alle Schränke aufzuräumen. Die Belohnung war jedes Mal ein Schrank oder eine Schublade mit Luft, mit Platz und vor allem mit Übersicht.

Ich werde mir nun das Buch von Marie Kondo auch einmal zulegen und lesen, mal sehen, ob ich darin noch neue Ideen finde. Ganz so extrem halte ich es dann allerdings doch nicht. Meine Tasche räume ich nicht jeden Tag aus. Ich habe in meiner Tasche kleine Täschchen, eine mit Kosmetikartikel wie Lippenpflegestiften, Haargummis und Tampons; eine mit Stiften, etc. Und meinen Kalender, Portemonnaie und Schlüssel, wobei ich alle Schlüssel an einem Bund habe. Diese eben in eine andere Tasche zu heben, ist ein Kinderspiel. Aber ich wechsele meine Taschen nicht täglich. Von daher sehe ich persönlich keinen Sinn darin, alles täglich raus und wieder einzuräumen.

Ordnung beginnt im Kopf

Und Ordnung macht Spass, spart Geld und Zeit und macht den Kopf frei.

Du musst nicht alles wissen, aber zu wissen, wo du deinen Kram findest, ohne dass du erst stundenlang suchen musst, ist entspannend, erst recht, wenn man sich zu 100% auf sein System verlassen kann.

Ein Beispiel: Du brauchst Batterien. Ein Blick in deine Batteriebox offenbart dir, ob du welche hast oder nicht. Wenn nicht, kommen sie auf die Einkaufsliste. Richtig gut bist du, wenn du gängige Batterien immer im Haus hast. Dazu setzt du sie auf die Liste, wenn du merkst, dass dein Vorrat langsam zur Neige geht.

Kein langes Suchen in diversen Schubladen, kein Grübeln a la “ich hatte doch letztens welche gekauft, wo hab ich die nur hingelegt”

Es gibt nur diesen einen Ort in deiner Wohnung wo sie sein müssen. Und du weisst wo das ist!

Welche Ordnung du nun brauchst um die wohlzufühlen, musst du ausprobieren. Aber das System “Gleiches zu Gleichem” passt auf alle Typen und verschafft dir ein Gefühl von Kontrolle und Freiheit.

Ich freue mich auf deine Kommentare und habe hier noch ein Video von einem wirklichen Ordnungsjunkie, welches ich dir nicht vorenthalten möchte. Das ist dann die “Königsklasse” wobei ich wirklich sagen muss, dass wäre mir schon fast zu viel des Guten. Aber jeder so, wie er es mag.

Bild: Bernd Wachtmeister  / pixelio.de


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