Die Globalisierung der Geschäftswelt schreitet voran. Doch beim Business-Lunch mit ausländischen Kollegen, Kunden und Partnern zeigen sich rasch erhebliche kulturelle Unterschiede.
Andere Länder! Andere Kulturen! Andere Sitten! Say you to me? Bild pixabay
Damit Sie zum Beispiel in China, Indien oder Italien nicht von einem Fettnäpfchen ins nächste treten, stellen wir Ihnen einige Tipps für einen erfolgreichen interkulturellen Austausch vor:
Alle Theorie im Umgang mit anderen Kulturen ist nutzlos ohne praktische Übung. Am besten lernt man eine neue Kultur beim direkten Austausch mit Einheimischen kennen. Davon können Geschäftsreisende privat und beruflich profitieren. Denn nur, wer eine fremde Kultur versteht, könne mit ihr auch Geschäfte machen.
Das sind die allgemein gültigen "Grundregeln":
Begrüßung
Die Missverständnisse beginnen oft schon beim Gesprächseinstieg. So reichen sich Menschen in den meisten europäischen Nationen zur Begrüßung die Hände. In Indien hingegen gilt die „Namaste“-Geste, bei der beide Handflächen vor dem Oberkörper aneinander gelegt werden, als üblich. In Japan wiederum grüßt man sich mit einer leichten Verbeugung.
Rätselraten um „Ja“ oder „Nein“
Anders als hierzulande bedeutet ein Nicken in Griechenland oder Bulgarien „Nein”, während mit einem Kopfschütteln häufig Zustimmung signalisiert wird. Im asiatischen Raum dagegen werden explizite Verneinungen weitgehend vermieden. Stattdessen muss genau auf die Tonlage und Körpersprache des Gesprächspartners geachtet werden, um seinen Standpunkt zu entschlüsseln.
Arbeitszeiten
Bei geschäftlichen Terminen gilt zu beachten, dass in anderen Ländern teilweise auch andere Arbeitszeiten herrschen. Während in christlich geprägten Regionen der Sonntag als Ruhetag gilt, werden muslimische Kollegen freitags nicht für Besprechungen zur Verfügung stehen. Und wenn in den südeuropäischen Ländern nach einer ausgiebigen Mittagspause teilweise bis 22 Uhr gearbeitet wird, ist in Skandinavien im Sommer oft schon um 16 Uhr Feierabend.
Kleidung
Bezüglich der offiziellen Dienstkleidung werden fast überall schlichte, dunkle Anzüge als angemessen betrachtet. Besonders bei Frauen sollte die Garderobe sehr dezent ausfallen. Geschäftsleute sollten allerdings berücksichtigen, dass in China weiß als Trauerfarbe gilt und daher für berufliche Termine unpassend ist.
Gesprächsthemen beim Feierabendbier
Gerne trifft man sich auf Geschäftsreisen auch über Dienstschluss hinaus zum lockeren Beisammensein. Doch Vorsicht bei der Wahl der Gesprächsinhalte: Während Italiener sich vorzugsweise über die Familien austauschen, sind Chinesen sehr diskret und äußern sich nicht gerne zu privaten Angelegenheiten. Sensible Themen wie Politik und Religion sind grundsätzlich zu meiden.
Und hier noch ein paar weitere wichtige Tipps, wie man sich im Ausland richtig verhalten kann:
In arabischen Ländern ist es unhöflich, seinem Gegenüber die Schuh- bzw. Fußsohle zu zeigen. Außerdem ist es sogar in manchen Orten verboten, Frauen (mit Kopfbedeckung) in die Augen zu schauen.
In Skandinavien gibt es keine peinliche Stille. In einem Gespräch ist es wichtig, kleine Denkpausen einzulegen, und mal kurz zu schweigen. Kein Grund also, zu erröten.
In Russland wird lächeln oft als oberflächlich angesehen und wird möglicherweise nicht ernst genommen. Ein Russe, der nicht lächelt, ist aber deswegen nicht unfreundlich.
In den USA und Asien hingegen ist Lächeln wie eine Visitenkarte. Immer freundlich bleiben und Zähne zeigen.
In China darf man beim Essen ruhig Rülpsen. Das heißt, das Essen hat geschmeckt, man ist satt.
In Thailand sollte man niemals einen Menschen an den Kopf fassen, da dieser als heiligste Körperregion gilt.
In Südeuropa wird es gerne laut. Die Menschen dort haben sehr viel Temperament und sprechen deswegen auch oft sehr laut. Manchmal könnte man meinen, die Personen sind sauer oder streiten sich, doch sie unterhalten sich ganz normal.
In Lateinamerika bzw. Südamerika ist oft Körpernähe angesagt. Umarmungen, Küsse und Berührungen sind ganz normal und nicht nur für die engsten Freunde.
Am besten spricht man im Ausland nie intime Fragen an, oder stellt das Land infrage. Man will sich ja schließlich nicht unbeliebt machen. Sie sehen schon: Alles nicht so einfach! Andere Länder, andere Sitten. Das kann ganz schnell peinlich werden!
DER Allrounder