Welche Aufgaben hat das Rechnungswesen und wie grenzt man die Bereiche voneinander ab?

Von Chriselmshorn @fachwirtblog

Im folgenden Artikel sehen wir uns die grundlegenden Aufgaben im Rechnungswesen an. Außerdem gibt es eine Übersicht für die Abgrenzung zwischen der Finanzbuchhaltung, der Kosten- und Leistungsrechnung, sowie der Auswertung und der Planungsrechnung.

Die grundlegenden Aufgaben im Rechnungswesen

In den Unternehmen hat das Rechnungswesen eine bedeutende Rolle. Es werden alle betrieblichen Vorgänge mengen- und wertmäßig erfasst, überwacht und ausgewertet. Die grundlegenden Aufgaben im Rechnungswesen kann man hierbei in den folgenden vier Punkten grob zusammenfassen:

  • Die Aufzeichnung und Dokumentation von allen Geschäftsfällen im Unternehmen. Hierbei ist immer ein Beleg notwendig (z.B. eine Rechnung)
  • Das Rechnungswesen dient der Information und ist gleichzeitig eine Rechenschaftslegung.
    Der Jahresabschluss wird auf Grund gesetzlicher Vorgaben erstellt und dient dann z.B. als Information für das Finanzamt, Gläubigern, aber natürlich auch der Unternehmensleitung
  • Fortlaufende Kontrolle
    Eine weitere Aufgabe im Rechnungswesen ist die fortlaufende Kontrolle der Wirtschaftlichkeit, der Rentabilität und der Liquidität
  • Disposition/Aufbereitung
    Die Zahlen aus dem Rechnungswesen bilden eine Basis für zukünftige Planungen und Entscheidungen im Unternehmen.

Welche großen Teilgebiete gibt es im Rechnungswesen und wie grenzt man diese ab?

Das Rechnungswesen besteht aus der Finanzbuchhaltung, der Kosten- und Leistungsrechnung, der Auswertung und Statistik und der Planungsrechnung. Im folgenden sehen wir uns an, wie man diese vier Bereiche voneinander abgrenzen kann und welche Teilaufgaben dort übernommen werden:

  • Die Finanzbuchhaltung
    – Eine Aufgabe der Finanzbuchhaltung ist die sogenannte Zeitrechnung. Hierbei werden alle Aufwendungen und Erträge, aber auch alle Bestandswerte von Vermögen und Kapital für einen bestimmten Zeitabschnitt erfasst. In der Regel handelt es sich hierbei um Monate, Quartale oder aber ein Geschäftsjahr.
    – In der Finanzbuchhaltung erfolgt eine Dokumentation nach Belegen. Jeder Geschäftsvorfall hat einen Beleg. Das komplette Datenmaterial kann somit für die anderen Bereiche des Rechnungswesens zur Verfügung gestellt werden.
    – Die Finanzbuchhaltung dient der Rechenschaftslegung. In der Regel erfolgt das zum Ende eines Zeitabschnittes, z.B. Geschäftsjahr, mit Hilfe der Gewinn- und Verlustrechnung und einer Bilanz. Aus den veränderten Werten lässt sich der Unternehmenserfolg erkennen.
  • Die Kosten- und Leistungsrechnung
    – In der Kosten- und Leistungsrechnung erfolgt eine Berechung der Stückrechnung pro Kostenträger und Zeitraum. Hierbei werden die Kosten der betrieblichen Leistungserstellung (Produktion) den Leistungen (Wertzuwachs) gegenüber gestellt.
    – Die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens wird ebenfalls in der Kosten- und Leistungsrechnung überwacht. Durch die Gegenüberstellung von Kosten und Leistungen kann das Betriebsergebnis ermittelt werden. Hieraus kann man die Wirtschaftlichkeit in der Abrechnungsperiode beurteilen.
  • Die Statistik:
    – In der Statistik werden die Daten der Finanzbuchhaltung und der Kosten- und Leistungsrechnung übernommen. Anschließend erfolgt eine Aufbereitung in Diagrammen und Kennzahlen.
    – Mit Hilfe der Vergleichsrechnung kann ein Vergleich mit vergangenen Abrechnungsperioden (der sogenannte innerbetriebliche Zeitvergleich)  oder auch ein Vergleich mit anderen Betrieben einer Branche erfolgen. Mit der Vergleichsrechnung erfolgt auch eine Kontrolle der betrieblichen Tätigkeit und es werden Grundlagen für zukünftige Entscheidungen erschaffen.
  • Die Planungsrechnung:
    Aus den ermittelten Werten der Buchhaltung, Kosten- und Leistungsrechnung und der Statistik werden Plan-Zahlen für die weitere Zukunft des Unternehmens entwickelt, die Sollwerte. Mit dem ständigen Abgleich der Sollwerte mit den Ist-Werten kann eine Erkenntnis über die Zielerreichung erfolgen. Gleichzeitig wird auch eine Möglichkeit der Kurskorrektur erschaffen, wenn die Ist-Werte zu weit von den Sollwerten abweichen.

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