Welch Überraschung: US Senat stellt grossangelegte Geldwäsche bei britischer Bank HSBC fest

Nein, wir sind geschockt; das hätte ja niemand für möglich gehalten: eine weitere Großbank, die Geld wäscht und manipuliert, was das Zeug hält. Man stellt erstaunt fest, dass die Finanzwirtschaft nach den Regeln des freien Hyperkapitalismus spielt und keinerlei Moral und Skrupell aufweist. Schön, dass dies mal endlich vom amerikanischen Senat erkannt worden ist. Allein, es nutzt nicht viel. Die nötigen Konsequenzen werden nicht gezogen. Ledeglich ein Milliardensümmchen an Strafgeldern fliessen dem notleidenden Fiskus zu.

Die Hongkong and Shanghai Banking CorporationHSBC – wurde 1865 auf dem damaligen Höhepunkt des Welthandelaufschwungs vom Schotten Thomas Sutherland in Hongkong gegründet, um den britischen Handel im Fernen Osten zu finanzieren, heutzutage finanziert man sich selbst mit Geldwäsche und den anderen üblichen Mauscheleien. Für Merkel würde diese Bank zu den systemrelevanten Grossbanken gehören, die alternativlos sind und deswegen unbedingt erhalten werden muss. Denn gemäß der CNN Global 500-Liste 2011, ist das Finanzinstitut das 46-größte Unternehmen der Welt. Die Bilanzsumme Ende 2011 betrug bequeme 2,556 Billionen US-Dollar, der Gewinn vor Steuern im Jahr 2011 16,797 Milliarden US-Dollar. Seit 2011 ist sie die größte Bank Europas. In Deutschland wird die HSBC durch HSBC Trinkaus vertreten.

Mit diesen imponierenden Kennzahlen ist Bank eine der 29 Großbanken, die vom sogenannten Financial Stability Board (FSB) als „systemically important financial institution“ (systemrelevantes Finanzinstitut) eingestuft wurden. Sie unterliegt damit einer besonderen Überwachung und strengeren Anforderungen an die Ausstattung mit Eigenkapital.

Nach massiven Geldwäsche-Vorwürfen hat die HSBC kleinlaut Fehler eingeräumt – und nicht etwa systematische kriminelle Machenschaften – und zugesichert, die Missstände schnellstmöglich zu beheben. Teilweise seien die von den Aufsehern und Kunden erwarteten Standards nicht eingehalten worden, hieß es in einer Erklärung für einen US-Senatsausschuss. “Wir werden uns entschuldigen und unsere Fehler eingestehen.” Nach einjähriger Untersuchung hatte der Ausschuss festgestellt, dass das Institut Kunden über Jahre half, Gelder aus Ländern wie Mexiko, dem Iran, Saudi-Arabien oder Syrien zu transferieren. Der Bank droht nun eine Milliarden-Strafe. Mit David Bagley kündigte der für die interne Überwachung zuständige Top-Manager seinen Rücktritt an. Juristische Schritte gegen kriminelle Bankster sind allerdings mal wieder eher unwahrscheinlich. Der unterschied zwischen einem Maffia Don, der Geld wäscht, und einer Bank die dies tut, mag den einen oder anderen nicht ganz klar zu sein – mir übrigens auch nicht.

Das Finanzinstitut lies ausrichten, dass man nun alle Kaiman Insel Konten abwickeln werde – als Zeichen des guten Willens. Die schlechte Unternehmenskultur, die durch ein extremes Waschstum entstand, habe zu Irritationen und zu Defiziten bei der Umsetzung der Unternehmensstandards geführt. Eine hohe Personalfluktuation in den verantwortlichen Abteilungen tat ein übrigens. Dieser tollen selbstentlarvende Erklärung kann man nur zustimmen. Die Firmenkultur besteht wie bei allen Finanzhäusern unseres enthemmten moralisch befreiten Superfinanzkapitalismus auschliesslich aus Gier, Missgunst, Machtbesessenheit und ein wenig Ignoranz und Arroganz. Da die angeschlagene US amerikanische Wirtschaft durch diese tollen Kultureigenschaften hyperkapitalistischer Unternehmen zunehmend belastet wird, schaut nun die Politik offensichtlich etwas weniger gelassen und nachsichtig auf die teuren Profitaktionen ihrer Systembanken.

Es muss sau weh tun, bevor etwas passiert. Weiter so bitte!

viele Grüsse von eurem René B. humanicum


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