Weizengraaas

Von Silke @rohmachtfroh

Endlich hab ich es geschafft und mein eigenes Weizengras gezogen. Ich konnte am Morgen daraus einen frisch gepressten Saft (statt der Mischung aus Graspulver & Wasser) genießen – und kann dir jetzt erzählen, wie einfach das geht. Und warum ich trotzdem künftig NICHT jeden Morgen frisch gepressten Grassaft trinken werde.

Weizengras ziehen – ganz einfach

Du brauchst zunächst keimfähigen Weizen. Ich hab keine Ahnung, ob der Weizen aus dem normalen Bio-Handel keimfähig ist. Meinen habe ich bei Vitakeim bestellt, und er keimt super. Ich habe den Weizen zunächst über Nacht in Wasser eingeweicht und anschließend zwei Tage lang im Keimglas ankeimen lassen.

Dann habe ich eine Terracotta-Schale mit Loch im Boden (zum Ablaufen von überschüssigem Wasser) mit Erde gefüllt und den Weizen oberflächlich darauf verteilt. Die Erde sollte etwa 5cm tief sein; bei einer zu dünnen Erdschicht wächst der Weizen nicht gut, weil die Wurzeln keinen Platz nach unten haben.

Angekeimten Weizen auf der Erde verteilen

Während der ersten beiden Tage habe ich die keimenden Körner mit feuchten Tüchern (Zeitungspapier geht auch) abgedeckt und sowohl Weizen als auch Tücher mehrmals täglich mit Wasser eingesprüht, um alles schön feucht zu halten. Nach zwei Tagen können die Tücher weg, der Weizen muss aber weiterhin feucht gehalten werden. Ich hab ihn ca. 3mal täglich mit Wasser eingesprüht. Zwei Tage später sah das Ganze so aus:

So sieht es nach 3-4 Tagen aus

Bei einer Höhe von 10-15 cm kannst du das Weizengras ernten. Bei mir hat das weitere 5 Tage gedauert:

Fertig zum Ernten – das Weizengras ist 10-15 cm hoch

Zum Entsaften habe ich die Z-Star Handsaftpresse* benutzt. Damit lässt sich das Gras sehr einfach und bei hoher Saftausbeute entsaften.

Ab in den Entsafter

Dennoch: viel Saft kommt nicht raus. Das Gras von beiden Schalen auf dem Bild oben ergab gerade mal diesen kleinen „Shot“ Weizengrassaft:

Bescheidene Ausbeute

Der Saft schmeckt allerdings sehr intensiv, ganz anders als die Mischung aus Weizensaftgraspulver und Wasser. Vielleicht ein bisschen gewöhnungsbedürftig vom Geschmack – die Pulvermischung ist einfacher. Das ist allerdings nicht der Grund, warum ich auf das tägliche Pressen von frischem Saft verzichten werde. Was sonst? Nun, für tägliche Säfte müsste ich die ganze Wohnung vollstellen mit Schalen voller Weizengras, um kontinuierlich so viel ziehen zu können, dass es für tägliche Säfte reicht. Soviel Platz habe ich hier nicht. Außerdem ist mir der Arbeitsaufwand dafür zu hoch – Keimen, Bewässern, Entsaften, Entsafter reinigen… Da bleib ich doch bei all den anderen Grünfutter-Quellen, die einfacher zu konsumieren sind. Aber für ab und zu, vielleicht einmal die Woche, ist es schon eine schöne Ergänzung!

Außerdem möchte das Gras, wie oben beschrieben, täglich gewässert werden, und wir sind ja doch öfter unterwegs. Die nächsten Tage zum Beispiel auf der Nachbarinsel. Dahin lässt sich das Graspulver deutlich einfacher mitnehmen

Übrigens: die Tochter wollte, da der Entsafter schon im Einsatz war, danach gerne Apfelsaft. Und hat natürlich dabei noch einen Rest Weizengrassaft im Apfelsaft gehabt. Die Mischung war so lecker, dass sie sie bereitwillig getrunken hat … wenn du also an den puren Geschmack vom Grassaft nicht herankommst, kannst du es zum Eingewöhnen ja auch mit einem gemischten Saft probieren.

Natürlich muss es nicht unbedingt Weizengras sein. Auch ganz normales wildwachsendes Gras kannst du entsaften und trinken!

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