Weizenfrei, aber nicht weil es vielleicht gerade Mode ist...

Von Fromsnuggskitchen @SnuggsKitchen
Bedingt durch eine Erkrankung kam vom Arzt die Empfehlung auf Weizen zu verzichten. Da ich vor Jahren schon mit Glutenunverträglichkeit (keine Zöliakie!) zu kämpfen hatte, ergibt es auch einen gewissen Sinn für mich und so habe ich beschlossen, das mal zu versuchen - weizenfrei zu leben.
Da ich mein Brot oder auch den Pizzateig selbst machen, ist das weniger ein Problem. Nudeln werden jetzt als Dinkel-Variante gekauft. Kuchen, Cookies & Co. lassen sich relativ leicht abwandeln, da wir ja nicht von einer generellen glutenfreien Ernährung sprechen, sondern lediglich auf Weizen verzichtet werden soll. Somit sind Dinkel- & Roggenmehl erlaubt, Einkorn und Emmer hingegen nicht. Bei Kamut belegt wohl eine neue Studie, dass er von 70% der Weizenallergiker bzw. Menschen mit Weizenunverträglichkeit vertragen wird. Also werde ich dies nach 30 Tagen weizenfrei, wenn sich Magen/Darm soweit umgestellt haben, mal testen. Und warum nur Weizen? Der Weizen ist das am meisten manipulierte Getreide, durch Forschung und Züchtung auf ein Optimum verändert. Dies führt wohl bei einigen Menschen zu Problemen, bedingt dadurch, dass Gluten und Lektine ins Blut gelanden, sich dort an körpereigene Eiweiß-Moleküle hängen und somit dafür sorgen, dass das Immunsystem Antikörper produzieren. Wohl gemerkt gegen körpereigenes Eiweiß. Das Immunsystem gerät unter Streß und reagiert mit Entzündungsprozessen - schlecht, wenn man eh schon eine Autoimmunerkrankung hat.
Um mich mit dem Thema weizenfrei vertraut zu machen, hatte ich mir das Kochbuch des Weizenwampe-Autors Dr. med. William Davis bestellt, jedoch direkt nach Erhalt weiter veräußert. Damit kann ich überhaupt nichts anfangen. Zu Beginn wird sich kurz zum Thema Weizen ausgelassen und auf sein erstes Buch diesbezüglich verwiesen. Im Internet habe ich jedoch schon Stellungnahmen einiger renommierter Ärzte und Forscher gefunden, die bemängeln, dass teilweise Äußerungen im Buch nicht durch Studie belegt sind - also mit vorsichtig zu genießen. Mich hatten allerdings auch nur die Rezepte interessiert, aber sie haben mich in keinster Weise angesprochen. Brot wird hier mit 5 Eiern sowie Kokos- und Mandelmehl gebacken - für mich kein Brot mehr. Auch Tortilliafladen sind keine Fladen, wie man sie sich vorstellt bzw. kennt, sondern eher Pfannkuchen. Passt für mich nicht und die Menge an Eiern kann ich eh nicht essen. Da probiere ich doch lieber selbst sämtliche Dinge aus und erkunde dabei die weizenfreie Welt auf meine Art. Soweit bin ich da positiver Dinge, nur das ausser Haus essen wird wohl etwas anstrengender werden...
Falls jemand in der Richtung, also der weizenfreien Ernährung, schon Erfahrungen gemacht hat - ich freue mich über Tipps & Hinweise. Wer im Gegenzug fragen an mich zu diesen Thema hat, egal ob ein wieso, weshalb oder warum - ich stehe gerne jedem "Rede und Antwort".
Die Umstellung hat nun natürlich auch ein paar Auswirkungen auf den Blog, ob positiv oder negativ liegt im Auge des Betrachters. Brot, Kuchen, Cookies & Co. gibt es künftig oft mit Dinkel- und anderen Mehlen, auch in der bevorstehenden Weihnachtsbäckerei. Natürlich kann jeder dies einfach gegen Weizenmehl austauschen, da gibt es lediglich beim Brot backen ein paar Auswirkungen. Bei süssem Gebäck ist mir bisher noch nichts an Unterschieden aufgefallen. Hier und da wird auch Weizen- bzw. Emmer-/Einkornmehl auftauchen, die Reste müssen ja verwertet werden und ER sowie die Familie und Arbeitskollegen dürfen ja weiterhin uneingeschränkt diesbezüglich essen und genießen.
Heute starten wir mit einem weizenfreien Brot. Uns hat es ganz wunderbar geschmeckt. Daran kann man sich ohne Probleme gewöhnen!

Brot aus 3-erlei vom Dinkel mit Walnüssen


Zutaten für den Vorteig:
100 gr Dinkelmehl, Typ 1050
100 gr Wasser
20 gr Sauerteig (Dinkel)
Zubereitung:
Alle Zutaten in einer Schüssel miteinander verrühren und abgedeckt bei Zimmertemperatur für etwa 12-16 Std. gehen lassen.
Zutaten für den Hauptteig:
Vorteig
200 gr Dinkelmehl, Typ 630
150 gr Dinkelmehl, Typ 1050
150 gr Dinkelvollkornmehl
Prise Trockenhefe
15 gr Salz
280 ml Wasser, lauwarm
100 gr Walnüsse, gehackt
Zubereitung:
Die Mehle zusammen mit dem Vorteig, Hefe, Salz und Wasser für etwa 5 min. auf kleiner Stufe kneten, dann den Teig für weitere 5 min. auf etwas höherer Stufe kneten. Zum Ende die Walnüsse zufügen und kurz unterkneten. Die Schüssel abdecken und bei Zimmertemperatur für etwa 2 Std. gehen lassen, dabei jeweils nach 30 min. den Teig falten.
Den Teig nun zu einem Laib formen und in ein Gärkörbchen geben, Schluss nach unten. Jetzt für etwa 1,5 - 2 Std gehen lassen, bis sich das Volumen fast verdoppelt hat.
Den Backofen rechtzeitig mit Topf und Deckel auf 250°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Den Laib vorsichtig in den Topf stürzen, Deckel drauf geben und für 15 min. backen. Nun die Temperatur auf 210°C senken und das Brot für 35-40 min. weiter backen. Wer möchte, kann die letzten 10 min. den Deckel abnehmen. Dann das Brot aus dem Ofen nehmen und auf einem Gitter auskühlen lassen.

Lasst es Euch schmecken!
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