Rezension Chris Weitz - Young World: Die Clans von New York
Inhalt aus dem Klappentext:Es gab ein Leben davor. Dann kam die Seuche. Übrig blieben nur die Teenager. Jetzt, ein Jahr danach, werden die Vorräte knapp und die Überlebenden organisieren sich in Clans. Jefferson, Führer wider Willen des Washington-Square-Clans, und Donna, in die er heimlich verliebt ist, haben sich ein halbwegs geordnetes Leben in all dem Chaos aufgebaut. Doch als Brainbox, das Genie ihres Clans, eine Spur entdeckt, die zur Heilung der Krankheit führen könnte, machen sich fünf von ihnen auf in die gefährliche Welt jenseits ihres Rückzugsortes - Schießereien mit feindlichen Gangs, Flucht vor Sekten und Milizen, Überleben in den Gefahren der U-Bahn-Schächte inklusive. Denn trotz aller Aussichtslosigkeit glaubt Jeff an die Rettung der Menschheit.
Meinung:Schon in der Verlagsvorschau ist mir dieses Buch ins Auge gesprungen und als Fan von Action und Dystopien stand schnell fest, dass ich dieses Buch gerne lesen wollte.
Der Einstieg geht auch ziemlich schnell und man wird als Leser direkt in die postapokalyptische Welt von Young World hineingeworfen. Dort treffen wir auf Jefferson, der gerade um seinen großen Bruder trauert und als neuer Anführer seiner "Gang" gewählt wurde. Denn sein Bruder ist der tödlichen Erkrankung erlegen, die alle Erwachsenen und kleinen Kinder auf dem Gewissen hat. Auch Jefferson weiß, dass seine Zeit abläuft. Doch Brainbox, das Genie der Gruppe, glaubt, einen Hinweis auf den Ursprung der Erkrankung gefunden zu haben und es eine Möglichkeit gibt, sich zu immunisieren. Und so machen sich 5 Jugendliche, darunter Jefferson, Donna, für welche Jefferson schon lange schwärmt und Brainbox, auf den Weg durch das verwüstete New York. Dabei sind die Gefahren groß, denn rivalisierende Banden, Kannibalen und Obdachlose sind nur einige der Gefahren, die ihnen dabei begegnen.
Als Hauptprotagonisten stehen in diesem Buch Jefferson und Donna im Vordergrund. Beide leiden unter der aktuellen Situation, jeder für sich bringt einen anderen Hintergrund mit sich, ebenso wie unterschiedliche Motivationen. Jefferson ist als Halbasiate sehr geschickt im Messerkampf, Donna dagegen kennt sich recht gut in der medizinischen Versorgung auf. Sowieso scheinen alle Protagonisten den amerikanischen Quoten zu entsprechen, damit auch wirklich alles abgedeckt ist: Asiaten, Schwarze, Schwule, Weiße, Mädchen und Jungen. Die Charaktere bleiben mir leider insgesamt etwas blass und wenig greifbar. Zwar war es spannend, die Wege der Jugendlichen zu verfolgen, richtig mitgefühlt oder gefiebert habe ich aber leider weniger mit ihnen.
Man merkt beim Lesen schnell, dass der Autor in der Filmbranche tätig ist, denn das Buch liest sich wie ein Action-Blockbuster, was auch ein wenig die blassen Figuren im Buch erklärt. Vor allem aber leiden die Dialoge dadurch im Buch, die stellenweise geschrieben sind, wie in einem schlechten Drehbuch. Auch am Tiefgang hat der Autor hier gespart und jagt seine Protagonisten dafür von einem abenteuerlichen Szenario ins nächste. Das wird auf die Dauer anstrengend, vor allem aber wirkt es im Buch leider auch recht unrealistisch. Ganz ehrlich, die Jugendlichen sind so abgeklärt, sie setzen sich mit ihrer Ernährung und vor allem mit den Nährstoffen auseinander, sind Kampfamazonen und Berserker, wissen genau, was welche Waffe ist, wie sie eingesetzt wird, etc. Das wirkte schon erschreckend und ein klein wenig übertrieben und unwahrscheinlich für mich.
Aber nicht alles ist negativ im Buch. Sehr gut gefallen hat mir z. B., dass die Ereignisse, die zur Katastrophe geführt haben, in kurzen Rückblicken und Erklärungen im Buch eingeflossen sind. Das hat die Handlung nicht verzögert und die Ereignisse stimmiger gemacht. Auch wenn die Dialoge ein Graus waren, so hat der recht simple Schreibstil doch gut unterhalten und sich flüssig und eingängig lesen lassen. Erzählt wird die Geschichte dabei aus Jeffersons und Donnas Sicht in der Ich-Perspektive. Im Buch bekommt auch jeder der beiden eine eigene Schriftart, so dass sich die Kapitel auch optisch unterscheiden lassen. Die Kapitel sind dabei relativ kurz gehalten. Spannung ist Buch von der ersten bis zur letzten Seite vorhanden, deshalb gibt es im Buch keine Längen. Zum Schluss hin bleibt man als Leser etwas atemlos zurück, denn das Buch endet mit einem echt fiesen Cliffhanger, bei dem man dann doch am liebsten weiterlesen möchte.
Vielen Dank an den DTV Verlag für das Rezensionsexemplar.
Fazit:Diese Jugenddystopie kommt mit einigen Schwächen daher, hat aber auch durchaus Unterhaltungswert. Wer seine Erwartungen hier nicht zu hoch schraubt, wird solide und actionreif unterhalten.
Von mir gibt es 3 von 5 Punkten. Quelle: http://welcometoyoungworld.tumblr.com/ Preis http://www.dtv-dasjungebuch.de/buecher/young_world_-_die_clans_von_new_york_76121.htmlGebunden: 18,95 Euro
eBook: 15,99 Euro
ISBN: 978-3-423- 76121-5
Seitenzahl: 384
Die Serie im Überblick:Übersetzer: Katharina Orgaß und Gerald Jung
Young World - Die Clans von New York
Young World - Nach dem Ende (Erscheint im Mai 2016)
Über Teil Drei konnte ich noch keinerlei Informationen finden