Mit Abstand klarer sehen zu können, nennt man Weitsicht.
TV-Abstinenz, Fernsehen aus zeitlicher Entfernung betrachtet, die Ruhe nach dem Mist – hilft gewisse Rituale besser zu verstehen. Fernsehen ist – allen hübschen Ausnahmen tapfer trotzend – Kulturbarbarei. Aber offenbar nötig. Als Opium fürs Volk wie einst die Religion.
Zugleich hilft es, die richtigen rhetorischen Fragen zu stellen:
“Lieber Freund, was jammerst du? Warum hast du immer solche schlechte Laune? Wieso berichtest du immer stöhnend von deinen Leiden?”
Einzig und allein um die zugehörige Antwort liefern zu können:
“Wenn das jemand hören oder sehen wöllte, gäbe es eine zugehörige TV-Sendung, ”die gruselige Winselstunde”, “der nölige Jammerabend” oder ähnlich benannt. Darin die Moderatoren mit verzerrtem Gesicht, öffentlich leidend und in dritter Person redend: “Dem Onkel geht es heute aba wieder einmal sooo schlecht” …”
Da es das im TV nicht gibt, wird es auch nicht gebraucht. Alle werberelevanten Zielgruppen würden sich abwenden. So kann man also lernen: Kein Schaden ohne Nutzen.
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Heute bin ich wieder einmal beschissen-gut gelaunt!