Weitere Reaktionen der Branche auf die Kürzungen der PV-Einspeisevergütung

Gestern warendie gesamte Solarbranche und alle Solarinteressierte in großer Aufruhr. Die mittags veröffentlichten neuen Einspeisevergütungen und das kurzfristige inkrafttreten haben viele, vor allem in der deutschen Industrie, schockiert. Meine kurze Umfrage auf der Messe Bautec/ Solarenergy war leider etwas verfrüht und konnte noch nicht die tatsächlichen Änderungen aufgreifen.

Bei über 50 Unternehmen aus der Photovoltaik-Branche wurde gestern gegen die Kürzungen protestiert, da bei vielen Unternehmen nun mit der Streichung von Arbeitsplätzen gerechnet wird. Einige Aussagen versuche hier wieder zu geben, da jetzt interessant ist, wie die Solarbranche die künftige Entwicklung sieht.

Im Blog von SMA erklärt der Vorstandssprecher in einem Videointerview, welche Strategie zur Senkung der Einspeisevergütung richtig wäre, und dass die Energiewende dennoch nicht aufzuhalten ist:

Die Pläne der Bundesregierung haben selbst die bedächtigen Franken bei IBC Solar zur Demo auf die Straße getrieben, so IBC Vorstandsmitglied Norbert Hahn im IBC Blog. Weiter schrieb er:

Die Sorge und das Unverständnis über die drastischen Einschnitte sind groß. Vor nicht einmal zwei Monaten ist das neue Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) in Kraft getreten. Bereits darin sind erhebliche Kürzungen der Förderung enthalten. Darauf konnte sich die Branche einstellen. Und sie hat ihre Hausaufgaben gemacht. Aber wie sollen weitere Kürzungen bis zu 30 Prozent zusätzlich bis zum 1. April, also innerhalb von wenigen Wochen, wirtschaftlich geleistet werden?

Wir empfinden es schon als Zumutung, was da jetzt auf dem Tisch liegt. Und es gefährdet ohne Not, nicht wenige der 100.000 Arbeitsplätze der Branche. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von IBC SOLAR können das nicht verstehen.

Bei juwi ist es schwieriger Informationen zum Aktionstag zu finden, Social-Media wird dort nicht genutzt. Auch dort fürchtet man Arbeitsplätze abbauen zu müssen. Im Pressebereich finden sich einige Aussagen:

Die Solarenergieentwicklung hat enorme Fortschritte gemacht und befindet sich auf den letzten Metern zur Wettbewerbsfähigkeit. Wenn allerdings jetzt die Solarförderung dramatisch gekürzt wird, erntet unser Land nicht mehr die Früchte der seit Jahren gelegten Saat“, sagte Herbert Muders, Geschäftsführer Deutschland der juwi-Solar GmbH.

Der weitere Ausbau der Photovoltaik wird keine maßgeblichen Kosten für die Stromkunden mehr erzeugen. Derzeit zahlt jeder Stromkunde im Schnitt gerade Mal 3,50 Euro im Monat für die Nutzung der Solarenergie. Das ist so viel, wie ein Latte Macchiato im Pappbecher kostet. Bei weiterem Zubau kämen maximal 10 bis 15 Cent dazu –weniger als ein Extra-Schuss Vanille-Sirup für den Milchkaffee. Dagegen stehen Milliardeninvestitionen in regionale Wertschöpfung, zukunftsfähige Arbeitsplätze und eine langfristig sichere und bezahlbare Energieerzeugung, die einen hohen volkswirtschaftlichen Nutzen für Deutschland haben“, bekräftigte Herbert Muders.

Unter dem Motto: “Die Solarbranche geht baden – die Energiewende geht unter” wurde von Mitarbeitern von AS Solar unter lautem Protest die Energiewende symbolisch im Maschsee versenkt. Auf Plakaten forderten die Demonstrierenden den Bundeswirtschaftsminister auf, die Kürzungspläne fallen zu lassen. Nur mit einem kraftvollen weiteren Ausbau der Solarenergie werde die Energiewende gelingen.

AS Solar Gründer und Geschäftsführer Gerd Pommerien warnt: “Die Solarbranche ist auf einem guten Weg, der sich zunehmend auch wirtschaftlich und in einigen Jahren auch ohne Förderung darstellen lässt. Alles ist bereits verbindlich im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelt. Die jetzt trotzdem diskutierten völlig überzogenen Kürzungspläne bedrohen die Existenz unseres Unternehmens und den Erfolg der Energiewende. Ohne verlässliche Rahmenbedingungen kann nicht weiter in Standorte und Arbeitsplätze investiert werden. Wenn das umgesetzt wird, was hinter verschlossenen Türen ausgehandelt wurde, dann war’s das mit der deutschen Solarwirtschaft.”

Gerd Pommerien bekräftigt: “Wir von AS Solar konnten allein in Deutschland fast 150 Arbeitsplätze in einem Zukunftsmarkt schaffen. Die sind gefährdet, wenn die Kürzungspläne umgesetzt werden. Die von der Mehrheit gewünschte und beschlossene Energiewende wird von verschiedenen Politikern ignoriert und sogar torpediert. Man kann hier klar die erfolgreiche Lobbyarbeit des Oligopols der vier großen Energieversorger erkennen.”

Das Team von AS Solar appelliert mit der Aktion an die Politik, der Zerstörung der Solarwirtschaft nicht zuzustimmen und die Solarstromförderung deutlich weniger stark zu reduzieren als von Bundeswirtschaftsminister Rösler geplant.

Bei den Mitarbeitern von Donauer Solartechnik hat die Kürzung der PV-Einspeisevergütung auch für Empörung gesorgt. In der Firmenzentrale des Fachgroßhändlers in Gilching regt sich Widerstand gegen die geplanten massiven Einschnitte bei der Förderung.

„Wir empfinden die geplante Gesetzesänderung als überstürzt und überzogen. Anpassungen an die Preisentwicklung im Markt befürworten wir grundsätzlich, doch die Herren Rösler und Röttgen setzen in einer Hauruck-Aktion jahrelang aufgebaute Strukturen und Arbeitsplätze der Solarbranche aufs Spiel“, unterstreicht Walter Manns, Geschäftsführer bei Donauer Solartechnik. Er ergänzt: „Planbarkeit und Verlässlichkeit sind unverzichtbare Grundlagen wirtschaftlichen Handelns. Gerade mittelständische Unternehmen wie unsere Kunden und wir können durch die Gesetzesänderung in eine massive Krise gestürzt werden.“


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