Alles, was ich in den letzten Wochen angegangen bin, hatte folgenden Hintergrund: Hochzeit, Hochzeit, Hochzeit. Mir war durchaus bewusst, dass eine Hochzeit viel Organisationstalent verlangt und bei mancher Planung auch das nötige Quäntchen Glück notwendig ist. Wir beschäftigten uns mit den Fragen wie wir feiern, wo wir feiern und wen wir überhaupt einladen wollen, besichtigten Hochzeitslocations in Braunschweig und Wolfenbüttel und setzten uns mit dem heiklen Thema „Menü oder Buffet?“ auseinander.
Einmal stritten wir sogar darüber, wo wir die Flitterwochen am besten verbringen, ohne ein konkretes Ziel vor Augen zu haben. Doch auf eine Frage waren wir ganz und gar nicht vorbereitet: Die nach unseren Hochzeitswünschen.
Was sollten wir auf diese Frage auch antworten? Wir haben keine speziellen Wünsche und zehn Monate vor dem Hochzeitstermin auch noch keinen Gedanken daran verschwendet, was wir uns wünschen sollten. Als ich dieses Szenario meiner Freundin erzählte, ermahnte sie mich mit erhobenem Zeigefinger, dass wir uns schleunigst Gedanken über unsere Hochzeitswünsche machen sollten, bevor wir am Ende vor einem wilden Mix aus Sachen, die wir nicht brauchen und Sachen, die wir schrecklich finden, stünden. Als wir so unsere Witzchen über unnütze Küchengeräte (Wer auf der Welt benötigt eine Kochlöffelablage oder einen Kochbuchhalter?), altmodische Bowle-Sets mit Plastikhalterung im Stil der frühen 70er und bunt gemusterte Handtücher, die einen bei längerer Betrachtung unfreiwillig auf einen Psychotrip schicken, rissen, kamen wir nach einer Weile ins Schwärmen von den schönen, aufmerksamen, liebenswerten, einfach tollen Geschenken. Ihr kam ein ganz besonderes Geschenk in den Sinn, von dem sie kürzlich gehört hatte: „Lasst euch doch einen Stern schenken!“
„Wie soll das denn bitte funktionieren? Sterne gehören niemanden!“ schüttelte ich ungläubig den Kopf, an ihren Worten leise Zweifel hegend. Sie räumte ein, dass es sich genau genommen um eine Sternentaufe handeln würde und nicht um einen Besitzstandwechsel von Himmelskörpern. Das war in der Tat ein außergewöhnliches Geschenk.
Ein Stern, der deinen Namen trägt
Neugierig machte ich mich im Internet auf die Suche nach einer Sternentaufe. Ich wollte herausfinden, was es mit dieser Sternentaufe auf sich hatte, um eine Vorstellung davon zu bekommen. Schnell stieß ich auf http://www.sternregister.de und staunte nicht schlecht, dass sogar verschiedene Sterntaufen-Pakete angeboten werden.
Alle Pakete haben eins gemeinsam: Sie enthalten die Eintragung der Taufdaten in Verbindung mit den wissenschaftlichen Daten des Sterns im Star Administrations International Register, die Ausstellung einer qualitativ hochwertigen und repräsentativen Taufurkunde und zwei Profi-Sternbildkarten, mit deren Hilfe der getaufte Stern am Himmel wiederzufinden ist. Damit die Überreichung der Urkunde ein ganz besonderes Erlebnis wird, werden die Taufunterlagen in einer eleganten Präsentationsmappe übermittelt.
Zugegeben, die Vorstellung in einer lauschigen Sommernacht unter einem Sternenhimmel zu sitzen und einen Stern auf einen (vielleicht sogar seinen?) Namen zu taufen, klingt romantisch.
Auf die Größe kommt es an
Wer nun an einer Sternentaufe interessiert ist, kann das Einsteigerpaket für 39,95 € erwerben, das die Taufe eines Sterns der Größenklasse 4, der mit Hilfe eines Teleskops sichtbar ist, enthält. Ein wahres Schnäppchen, wenn man es mit dem Luxus-Paket vergleicht, das die Taufe eines Hauptsterns in einem Sternenbild nach Wahl beinhaltet und 289,95 € kostet. Für die Betrachtung dieses Sterns ist kein Teleskop notwendig, da er mit bloßem Auge sichtbar ist. Drei weitere Sternentaufe-Pakete sind darüber hinaus erhältlich, deren Preise der mit zunehmender Größe der Sterne ansteigen.
Zweifelsohne ist eine Sternentaufe ein romantisches Geschenk für Verliebte, besondere Menschen und womöglich auch für diejenigen, die schon alles vieles haben. Bei diesem Geschenk steht ganz eindeutig die Symbolik im Vordergrund und nicht der materielle Wert wie bei vielen anderen Dingen.
Ob sich wohl Sternentaufen unter unseren Geschenken befinden werden, wenn wir weiterhin keine konkreten Wünsche äußern?
