Wusstet ihr, dass es im nördlichen Teil des Comer Sees auch heute noch bewirtschaftete Weinberge gibt?
Das Weingut Sorsasso am Comer See
Im Jahr 1997 begann die Familie Travi auf einem Hektar Land Steinterrassen für den Weinbau anzulegen. Dies geschah nach alter Überlieferung in mühseliger Handarbeit. Schließlich wurde eine Weinberg-Seilbahn installiert und man holte sich zusätzlich Rat bei versierten Ökologen und Agronomen.
Inzwischen ist das Weinanbaugebiet auf 4 Hektar angewachsen. Trotzdem handelt es sich bei dem Weingut Sorsasso, zu dem auch ein Agriturismo gehört, um einen reinen Familienbetrieb.
Der Weinbau am Comer See in früheren Zeiten
Den Travis, deren Vorfahren sich schon im 18. Jahrhundert dem Weinbau widmeten, gelang es eine sehr alte Weinrebensorte, die Verdesa, wieder auferstehen zu lassen. Diese Rebe war am Comer See ausgestorben, obwohl sie schon zu Zeiten Plinius des Älteren bekannt und geschätzt war.
Zu Zeiten der Römer und auch im Mittelalter war der Weinbau eine wichtige Erwerbsquelle für die Bewohner der Comer See Region.
Seidenraupen gegen Weinreben
Nach 1800 wurde dann immer weniger Wein produziert. Auf den Hängen pflanzte man stattdessen Maulbeerbäumchen an. Die Blätter benötigte man als Futter für Seidenraupen, mit denen am Comer See eine völlig neue, sehr lukrative Branche betrieben wurde – die Seidenproduktion.
Im Zuge der fortschreitenden Industriealisierung und Urbanisierung wurden schließlich die noch existierenden Weinberge abgebaut. Das bedeutete das Ende der Weinproduktion.
Genuss vom Comer See
Umso bemerkenswerter ist die Tatsache, dass wir heute wieder den seltenen, kostbaren Wein vom Comer See genießen können.
Mein Tipp:
Wie wäre es mit einem Besuch auf dem Weingut Sorsasso oberhalb von Domaso? Außer leckeren Weinsorten wird dort auch noch natives Olivenöl, Grappa und Heildelbeer-Grappa Likör angeboten.
Ich glaube, amici, da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Ich werde sicherheitshalber alles ausprobieren.
Tanti saluti e a presto
Rosa Maria Lamberti