Weingüter in der italienischen Stadt Negrar

Erstellt am 12. März 2019 von Wortschubse

Für echte Weinkenner sicherlich kein Geheimtipp mehr. Wundervolle Weine aus Negrar. Im Folgenden möchte ich die zwei Weingüter Azienda Agricola Quintarelli und Sartori etwas genauer vorstellen.

Azienda Agricola Quintarelli

Die nördlich von Verona gelegene Stadt Negrar mit über 17000 Einwohnern liegt im Südwesten der Region, in der Nähe zur Lombardei. Das auf einer Anhöhe gelegene und doch etwas verborgene Unternehmen, zählt weltweit zu den besten Weingütern. Der Gutsherr, Giuseppe Quintarelli, keltert die Weine noch nach alten Methoden und ist nicht nur aus diesem Grund in ganz Italien bekannt.

Die Weine enthalten keine Zusätze und werden nicht filtriert, um den typischen Charakter zu bewahren. Auch werden alle Arbeitsschritte von Hand ausgeführt. Weiters liegen die Mengen der Ernte und des Mostes unter den gesetzlichen Normen. Der gut durchlüftete Dachstuhl birgt edelfaule Trauben auf Holzrosten. Durch Verdunstung verlieren sie soviel, dass nur mehr ein Viertel als Most verbleibt. Nach acht Jahren ist der Amarone in den Augen des Gutsherrn gut genug für Freunde dieses Weines, der Riserva erst nach 10 Jahren.

Giuseppe Quintarelli, in Italien als „Altmeister" des Valpolicella angesehen, ist aufgrund seiner extremen Qualitätsstandards berühmt geworden. So produziert die Familie Amarone nur in den besten Jahren. Besuchern wird gerne das Gut gezeigt und nach der Einladung zur Verkostung im sehenswerten Probenraum, erhalten sie lediglich zwei Flaschen zu je dreistelligen Eurobeträgen. Die Jahresproduktion dieser wertvollen Weine liegt bei etwa 1.000 Flaschen, deren Etiketten alle durch die Tochter des Hauses, von Hand beschriftet werden. Trotz aller Tradition werden moderne Methoden nicht generell abgelehnt, so werden auch mehr und mehr internationale Rebsorten kultiviert.

Zu den Produkten zählen der „Amarone della Valpolicella Doc classico superiore, 1983" und der „Amarone della Valpolicella Doc classico superiore, 1986". Der „Amarone 2000" ist wie jedes andere Produkt des Gutes ein perfekter Wein, mit noch langer Lagerfähigkeit. Dem Weinfreund erschließt er Noten von roten Beeren und Gewürzen, mit dem typischen Charakter eines „Quintarelli-Weines" mit einem Alkoholgehalt von 16,5 Prozent.

Weingut Sartori

Im 18. Jahrhundert war das Gasthaus von Pietro Sartori eine beliebte Anlaufstelle für Kaufleute der Region, um ein Glas „Rosso Veronese" zu genießen. So der damalige Name des lokalen Rotweins. Das Haus wurde aufgrund der Bedürfnisse seiner Gäste im Laufe der Zeit zu einer Weinhandlung. Um Wein stets vorrätig zu haben, erwarb der Besitzer 1898 einen Weinberg vor Ort. In der Folge erwarb er auch Rebkulturen bei Verona, bei Brescia, am Gardasee und im Trentino.

Nach der Übernahme der Kellerei Mont´Albano im Friaul, welche sich auf die Produktion von Bioweinen spezialisierte, engagierte sich diesbezüglich das Weingut auch in den Abruzzen. In weiterer Folge wurde eine Zusammenarbeit mit dem Gut „Tenuta Cerulli Spinozzi", einem Unternehmen in Cancano im Anbaugebiet der Abruzzen vereinbart.

Im Rahmen der großen Produktpalette des Gutes „Sartori", seien vor allem die beiden Amarone hervorgehoben. Die Trauben des "Corte Brà" DOC Amarone della Valpolicella Classico" werden in den ton- und kalkhaltigen Hügeln südlich von Verona gepflegt. Es handelt sich um Corvina Veronese, Corvinone, Rondinella und Oseleta. Die sorgsam ausgewählten Trauben werden drei Monate getrocknet, um dann die Besten für die einen Monat andauernde Maischegärung in gewärmten Stahltanks zu verwenden.

Nach der vier Jahre andauernden Reifung in Eichenfässern verbleibt der Wein nach der Abfüllung noch ein halbes Jahr im Weinkeller. Dann zeigt er sich in kräftiger roter Farbe mit leichten Granatreflexen und überzeugt mit Aromen von trockenem, roten Obst und Gewürzen. Im samtigen Geschmack sind Kirsche und Vanille zu entdecken.

Der zweite Amarone, der „Reius Amarone della Valpolicella Classico DOC" stammt aus Rebkulturen im Norden von Verona, deren Böden ebenfalls Ton und Kalk enthalten. Die verwendeten Trauben Corvina Veronese, Corvinone, Rondinella und Cabernet werden in gleicher Weise vergoren. Sie verbleiben anschließend drei Jahre in großen Eichefässern und nach der Abfüllung noch drei Monate im Weinkeller. Im Glas zeigt er sich ebenfalls in kräftigem Rot mit Granatreflexen und überrascht mit Gewürznoten sowie einem sehr samtigen Geschmack.

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