Zunächst aber ein generelles Wort zum Jahrgang 2013. In ganz Deutschland sind die Winzer in diesem Jahr besonders gefordert. Späte Blüte, Hagel und Regenschauer während der Ernteperiode machte den Winzern das Leben besonders schwer. In jedem Anbaugebiet und teilweise sogar auf Parzellen beschränkt finden wir deutliche Unterschiede. Den Anfang unserer Serie macht das Weingut Kiefer aus Eichstetten mit ihrem Jahrgangsbericht.
Alexander Ultes über das Jahr aus seiner Sicht:
Optimismus nach einem kühlen und nassen Frühjahr – so könnte man die sommerliche Stimmung im Juli in Erwartung eines guten Herbstes 2013 bei uns beschreiben.
Nach den Hagelschäden des letzten Jahres hat es uns auch dieses Jahr wieder erwischt, glücklicherweise allerdings schon sehr früh, sodass sich die dadurch entstandenen Schäden in Grenzen hielten. Nur einige unserer guten Lagen mit Grauburgunder waren betroffen, hier werden wir zwar gute Qualitäten ernten können, allerdings deutlich weniger Menge. Der ohnehin schon späte Austrieb verschob sich somit noch weiter nach hinten, ebenso natürlich die Rebblüte!
Während der späten Blüte war es dann recht kühl und feucht, zeitweise auch mit kräftigem Regen dabei. Dadurch hatten wir eine deutlich verlängerte Blüteperiode, zudem war die gesamte Blüte sehr stark verrieselt. Als in der zweiten Junihälfte die Blüte abgeschlossen war mussten wir leider feststellen, dass wir durch die Verrieselung und vor allem auch durch die Kleinbeerigkeit der Trauben deutlich geringere Mengen werden ernten können als geplant.
Zwar liegen wir aufgrund der Witterung in Frühjahr und Sommer in der Vegetation noch im September zurück, doch liegen wir jetzt genau in dem bis vor einigen Jahren als normal empfundenen Stadium der Traubenentwicklungs- und Reifephase. Die lange Blüteperiode führte allerdings, in erster Linie sehbar beim Spätburgunder, zu stark unterschiedlichen Traubenreifegraden innerhalb eines Weinbergs. Hier ist bei der Lese sehr viel Handarbeit gefragt.
Der Hagel der große Teile Badens am 6. August heimsuchte verschonte uns hingegen zum Glück großzügig!
Als wir in der zweiten Septemberwoche mit der Lese der Trauben für unseren Federweißen begannen konnten wir dann erstmals in der Praxis die Ausbeute für den 2013er Jahrgang erleben, wir ernteten die ersten Müller-Thurgau Trauben mit rund einem Drittel weniger Ertrag als “normal”, wir erwarten nach 2012 den nächsten mengenmäßig kleinen Jahrgang. Sehr positiv ist aber dass wir in den Weinbergen seit dem zweiten Oktoberwochenende und somit pünktlich zu Beginn der Hauptlese sehr aromatische Trauben haben, die ersten Moste weisen eine enorm gute Qualität auf! Weniger optimistisch ist allerdings die Mengeneinschätzung, leider werden wir wohl eine kleine Ernte in den Keller bekommen.
Dieser Tage scheint die Sonne tagsüber reichhaltig bei kühlen Temperaturen. Dadurch, die spätere Reife und der geringe Ertrag einhergehend mit kühlen Nächten sorgt für sehr fruchtbetonte Trauben, das kommt sehr unserem eleganten Weinstil entgegen!
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