Rezension Lynn Weingarten - Schöne Mädchen brennen nicht
Klappentext:Delia bekommt immer, was sie will.
Besonders seit sie tot ist.
Sie bringt dich dazu, an allem zu zweifeln, was dir wichtig ist.
Bis du deine große Liebe für einen elenden Lügner hältst.
Und jeden anderen für einen Mörder.
Als June die Nachricht auf ihrer Mailbox endlich abhört, ist es längst zu spät: Ihre beste Freundin ist tot - verbrannt im Schuppen ihres Stiefvaters. Selbstmord, heißt es. Doch June weiß, dass das nicht wahr ist. Niemand kannte Delia besser als sie. Manchmal war es sogar, als könnte Delia ihre Gedanken lesen - und das konnte sich großartig anfühlen. Oder beängstigend - je nachdem, in welcher Stimmung Delia gerade war. June macht sich auf die Suche nach dem Mörder ihrer besten Freundin und findet immer neue Abschiedsbriefe von ihr ...
June und Delia haben eigentlich seit gut einem Jahr keinen Kontakt mehr. Trotzdem lässt Delias plötzlicher Tod June keine Ruhe und sie hinterfragt ihren angeblichen Selbstmord. Schnell stellt sie auch Ungereimtheiten fest und nichts scheint so, wie es auf den ersten Blick wirkt. June zweifelt immer stärker daran, dass es ein Selbstmord war, und weiß bald nicht mehr, wem sie überhaupt noch trauen kann.
Die spannende Inhaltsangabe findet sich leider nicht wirklich in den Figuren in diesem Roman wieder, die ziemlich blass wirken und zu denen ich wenig Bezug aufbauen konnte. June erscheint sehr wankelmütig, hat so gut wie keine eigene Meinung und tut meist das, was man ihr sagt, auch wenn die Anweisungen von einer Toten zu kommen scheinen. Natürlich lernt man hier nicht nur June kennen, sondern auch Delia, aber auch mit ihr konnte ich wenig anfangen und fühlte mich eher befremdet von dieser Protagonistin. Die Handlungsweisen der Jugendlichen, der Erwachsenen und auch der Schule wirken merkwürdig. Oft habe ich mich gefragt, warum z. B. die Schule den Selbstmord so schnell abhandelt und das Alltagsgeschehen einfach weiter geht, obwohl ein Schüler so gewaltsam aus dem Leben gerissen wurde. Ebenso verhält es sich mit den anderen Erwachsenen im Buch, die die Jugendlichen gefühlt einfach so durchs Leben laufen lassen, ohne dass sie sich groß drum kümmern, wie es ihnen mit der Tragödie geht und was sie machen o.O
Erzählt wird der Thriller in der Ich-Perspektive, wobei die Sichtweise zwischen June und Delia wechselt und auch immer wieder Rückblicke auf die Vergangenheit gewährt werden. Die Kapitel sind zumeist kurz und prägnant.
Der Schreibstil, der von Leo H. Storm flüssig übersetzt wurde, vermag leider die blassen Charaktere nicht ausmerzen, denn obwohl er sich sehr gut lesen lässt und auch Spannung aufbauen konnte, hat mich die Grundgeschichte nicht so gepackt wie erhofft und das Ende fiel wenig zufriedenstellend aus. Lynn Weingarten hat für mich persönlich zu viel offen gelassen und gerne hätte ich es gelesen, wenn einige offene Fragen noch geklärt worden wären.
Vielen Dank an die S. Fischer Verlage / Sauerländer Verlag für das Rezensionsexemplar.
Schöne Mädchen brennen nicht kommt, trotz spannender Story, mit reichlich blassen und unglaubwürdigen Protagonisten daher und lässt leider zu viele Fragen offen. Da wäre meiner Meinung nach viel mehr rauszuholen gewesen.
Von mir gibt es 2,5 von 5 Punkten.Quelle: http://www.fischerverlage.de/buch/schoene_maedchen_brennen_nicht/9783737353830
PreisKlappenbroschur: 12,99 Euro
eBook: 9,99 Euro
Verlag: Sauerländer Verlag
ISBN: 978-3-7373-5383-0
Seitenzahl: 384
Übersetzer: Leo H. Strom