Wie wenig vom Wein über Zunge und Gaumen wahrgenommen wird, zeigt ein einfaches Experiment: Halten Sie sich beim Degustieren die Nase zu und Sie werden den Wein nicht beurteilen können.
Bei der Beurteilung des Geruches wird das Glas zuerst ruhig gehalten und der Duft eingeatmet oder “geschnüffelt”. Der Duft soll aber keinesfalls mit tiefen Zügen eingeatmet werden. Dann wird das Glas geschwenkt, damit sich die verschiedenen Duftsubstanzen entfalten können.
Die Beurteilung des Geruchs sollte in dreifacher Hinsicht vorgenommen werden – hier ein Auszug aus dem Weinvokabular.
Nach der Reintönigkeit:
positiv: reintönig, sauber
negativ: dumpf, Korkgeruch, unsauber, fehlerhaft
Nach der Intensität:
positiv: verschlossen, dezent, zart, ausgeprägt, intensiv
negativ: neutral, bukettarm, penetrant
Nach den Weinaromen:
allgemein: weinig, blumig (Lindenblüten, Rosen, Veilchen Orangenblüten…) fruchtig (Beerenobst, Stein- und Kernobst, nach Zitrusfrüchten und tropischen Früchten), würzig (Zimt, Nelke, Minze…) nussig, vegetativ (frisches Gras, grüner Paprika…)
Sortenspezifisch:
muskiert (Muskateller), grasig (Sauvignon blanc), Pfefferschoten (Grüner Veltliner), Bittermandeln (Blauer Burgunder/Spätburgunder), Rosen (Traminer, Gewürztraminer)
Ca. 85% d. Weine sind fruchtig / ca. 10% blumig / ca. 5% riechen nur nach Wein.