Weinbau in Portgual

Kurzübersicht allgemein…

Portugal ist ein kleiner Staat im äußersten westlichen Rand Kontinentaleuropas. Es wird nach Osten und Norden von Spanien begrenzt, und liegt ebenso wie dieses auf der iberischen Halbinsel. Nach Süden und Westen hingegen findet man die jeweiligen Küsten zum Atlantischen Ozean.
In Portugal leben etwa 10 Millionen Menschen auf etwa 93.000 Quadratkilometern.
Das Land hat einen starken Landwirtschaftlichen Zweig, der etwa 5% des Bruttoinlandsprodukts ausmacht und in dem über 10 % der Arbeitsstellen des Landes liegen. Neben dem Weinbau ist da vor allem die Anpflanzung von Korkeichen und die dadurch entstehende Produktion von Naturkork zu nennen. Etwa die Hälfte aller Weinkorken dieser Welt, werden in Portugal hergestellt.

Weinbau in Portgual
Gesamtrebfläche 240.000 Hektar

Wichtigste Anbaugebiete Alentejo, Dão, Douro, Estremadura, Madeira

Wichtigste Rebsorten Alfrocheiro, Alvarinho, Arinto, Avesso, Tinta Roriz

Stärken der Weinbereitung mittelschwere, würzige Rotweine; Likörweine; frische Weißweine

Bekannte Weine Dessertweine, z. B. Madeira Verdelho Henriques & Henriques Vinho Verde, z. B. Loureiro von Quinta de Ameal
Quinta de S Jose Colheita 2007

Bedeutung des Weinbaus in Portugal

Die Flächen, auf den in Portugal Wein angebaut wird, sind riesig. Mit rund 240.000 Hektar steht das eigentlich kleine Land weltweit an fünfter Stelle nach Spanien, Frankreich, den USA und China. Der Weinbau in Portgual hat sich in den vergangenen 20 Jahren stark verändert. Weg vom Image des eingestaubten alten, traditionsbewussten Weinbaus, hin zu einem modernen, ernst zu nehmenden Weinbauland voll Qualität und Quantität. Eindrücklich ist dabei, wie trotzdem das Traditionsbewusstsein der Winzer und deren Traditionsliebe kein bisschen kleiner geworden sind. Diese alten Erfahrungen, Methoden und Fähigkeiten wurden nur einfach optimiert und ergänzt, keines falls ersetzt. Der einschneidende Punkt, der hauptsächlich zu dieser Wende beigetragen hat, war der Beitritt dieses Staates zur EU Mitte der 80er Jahre. Heutzutage findet man einige der größten, besten und teuersten Rotweine der Welt in Portugal.

Die Geschichte des Weinbaus in Portugal

Es ist nicht wirklich viel über die Anfänge des Weinbaus in Portugal bekannt, auch wenn hier ziemlich sicher schon vor über 2000 Jahren im Douro-Tal Reben bewirtschaftet wurden. Die ersten, offiziell belegbaren Aufzeichnungen für Weinbau finden sich nämlich erst im Jahr 989. In der Folgezeit waren vor allem die christlichen Klöster des Landes federführend in der Weinproduktion tätig. Später dann, etwa ab dem 14. Jahrhundert begannen auch die Handelsbeziehungen zum Ausland immer intensiver zu werden, wodurch nach un nach portugiesischer Wein in ganz Europa bekannt und bliebt wurde. Besonders im 17. Jahrhundert, als England im Krieg mit Frankreich lag, und daher andere Handelsbeziehungen zum Thema Wein benötigte, wurden die ersten Portweine aus dem Douro-Tal zum absoluten Exportschlager.

Die Rebsorten Portugals

In Portugal gibt es über 500 autochthone Rebsorten. In keinem anderen Land Europas findet man eine solche Vielfalt. Das liegt unter anderem auch an der riesigen Bandbreite an diversen Bodenformationen und klimatischen Vorbedingungen. Diese Besonderheit Portugals ermöglicht den Winzern vor Ort eine wahnsinnige Bandbreite an Weinen höchster Qualität zu produzieren, da man immer die richtige Rebsorte für das passende Terroir zur Hand haben kann. Die wichtigsten roten Trauben für den Weinbau sind Alfrocheiro, Tinta Roriz, die besser unter dem Namen Tempranillo bekannt ist und Baga. Die wichtigsten weißen Rebsorten sind hingegen Alvarinho, Arinto, Avesso und Verdelho.

Anbaugebiete & bekannte Weine

Die bekannten, so genannten Vinho Verdes, sind Weißweine, die man eigentlich in ganz Portugal findet, sie werden jung getrunken und Punkten vor allem mit Eleganz und Schlankheit. Die Herstellung der großen Rotweine des Landes beschränkt sich jedoch im Großen und Ganzen auf die Weinregionen Douro, Dão und Alentejo. Denn besonders in diesen Flusstälern und den umgebenden Gebirgshängen wachsen die richtig guten Tropfen Portugals.

Douro

Im Norden Portugals liegt das wohl bekannteste und schon seit Jahrhunderten auch wichtigste Anbaugebiet des Landes – Douro. Hier werden einige der spektakulärsten Rotweine der ganzen Welt in der beeindruckenden Szenerie imposanter Hanglagen, grüner Terrassen und abenteuerlicher Flussverläufe produziert. Die Region wurde im Jahr 2001 von der UNESCO sogar zum Weltkulturerbe deklariert, unter anderem weil die Weinbautradition im Douro-Tal vermutlich schon 2000 Jahre alt ist.
Hier werden auf etwa 40.000 Hektar Rebfläche bei idealen Bedingungen Weinreben angepflanzt. Das mediterrane bis heiße Klima bildet gemeinsam mit den granit- und schieferhaltigen Böden perfekte Voraussetzungen für schwere, aber doch auch elegante, würzige Rotweine.

Dão

Das zweite Anbaugebiet Portugals, über das ich kurz ein paar Worte verlieren möchte, ist Dão. Laut Rebsortenspiegel setzten die meisten Winzer in diesem Tall auf die rote Alfrocheiro Traube, aus der kräftige, muskulöse, dichte Weine voller blumiger Frucht gekeltert werden können. In der Vergangenheit haben die Winzer Dãos vor allem mit ihren Künsten im Ausbau trockener Rotweine brilliert, was auf starke Jahrgangsschwankungen in den kühlen Hochlagen der Gebirgsgegend zurückzuführen ist. Doch heutzutage kann das größtenteils durch hochmoderne Weinbauforschungen und -erkenntnisse ausgeglichen werden. Wodurch sich der Charakter der Weine weiterentwickelt hat. Nun findet man hauptsächlich finessenreiche Weine, die perfekt ausbalanciert sind und sich auch vor den Kostbarkeiten von Regionen wie Burgund in Frankreich nicht verstecken müssen.


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