Ein Tröpfchen in Ehren kann niemand verwehren lautet ein altes Sprichwort und trifft für die meisten Liebhaber von Wein zu. Doch manches Mal ist dieses Tröpfchen schon eines zuviel, vor allem wenn derjenige unter einer gesundheitlichen Störung leidet, die Histaminintoleranz genannt wird. Histamin ist ein Hormon das an zahlreichen Vorgängen im Körper beteiligt ist. Dazu zählen das Immunsystem und allergische Reaktionen. Histamin sorgt dafür, dass das Gewebe anschwillt und einen so darauf hinweist, dass etwas nicht in Ordnung ist. Zudem ist es an der Regulation der Magensäureproduktion beteiligt, steuert den Schlaf-Wach-Rhythmus und kontrolliert den Appetit. Histamin kommt allerdings nicht nur im Körper vor sondern auch in vielen Lebensmitteln, vor allen in solchen die gereift werden. Dazu zählen neben Käse, Sauerkraut und Hefe auch Wein.
Verzicht auf viele Lebensmittel
Menschen die unter Histaminintoleranz leiden bekommen durch den Genuss entsprechender Lebensmittel Symptome wie Kopfschmerzen, Hautrötungen, Kreislauf- und Verdauungsprobleme. Sie leiden unter einer Störung beziehungsweise an einem Mangel des Enzyms Diaminoxidase (DAO), welches für den Abbau von Histamin zuständig ist. Neben Wein müssen sie daher auf viele Lebensmittel verzichten die entweder Histamin enthalten oder dafür sorgen, dass es im Körper vermehrt gebildet wird. Dazu gehört Eiweiß, Nüsse aber auch Gemüse wie Tomaten oder Zitrusfrüchte. Unter einer Histaminintoleranz leiden etwa ein Prozent der Europäer wobei die Dunkelziffer wesentlich höher angenommen wir, vor allem Frauen im mittleren Alter sind davon betroffen. Um Betroffenen ein breites Spektrum an Informationen zu bieten wurde die Seite Histavino ins Leben gerufen. Dort gibt es wissenswertes über Histamin, eine feine Auswahl an Rezepten und natürlich Wein.
Die Herstellung von histaminfreiem Wein
Viele Winzer haben sich auf die Herstellung von Weinen ohne Histamin verlegt, ein Großteil davon sind biologisch wirtschaftende Betriebe. Zu den ausgewählten Betrieben gehören die Weingüter Weiss und Allacher im Burgenland, der Nikolaihof in der Wachau sowie das Bio Weingut Hareter am Neusiedler See und der Weinbetrieb und Essighersteller Kaltenthaler in Rheinhessen, der sich vor allem auf histaminfreien Essig spezialisiert hat.
Grundsätzlich kann man bei Weinen unterscheiden zwischen histaminfrei und histaminarm. Um als histaminfrei zu gelten muss der Wein unter 0,1 mg pro Liter Resthistamin haben, darunter ist Histamin nicht mehr nachweisbar. Als histaminarm gelten Weine die die Grenze von 0,25 mg pro Liter Histamin nicht übersteigen. Als histaminarm gelten vor allem Weißweine und Bio-Weine. Je länger ein Wein lagert desto mehr Histamin bildet sich.