Weimars Menschenrechtspreis 2013 für Brasilianer Benki Piyako

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WEIMAR. (fgw) Der 10. Dezember wird all­jähr­lich als Internationaler Tag der Menschenrechte began­gen. Die Stadt Weimar ver­gibt aus die­sem Anlaß seit nun­mehr 19 Jahren einen eige­nen Menschenrechtspreis. Diesjähriger Preisträger ist der indi­gene Brasilianer Benki Piyako. Insgesamt hat es elf Preisvorschläge für Menschenrechtsaktivisten aus Brasilien, Deutschland, Kolumbien, Kongo, Marokko, Nepal, Russland und der Ukraine gege­ben. In der Begründung des Stadtrates heißt es u.a.:

Benki Piyako enga­giert sich seit vie­len Jahren für ein fried­li­ches Zusammenleben von Ashaninka-Indianern, deren Gruppe er im Bundesstaat Acre anführt, und ihren nicht-indianischen Nachbarn. Erst 1980 wurde das Gebiet der Ashaninka Gruppe um Benki Piyako offi­zi­ell vom Staat Brasilien aner­kannt und der Gemeinschaft die Selbstverwaltung über­tra­gen. Schon früh erkann­ten die Ashaninka, dass sie einen Weg zum fried­li­chen Zusammenleben mit ihren nicht-indianischen Nachbarn fin­den müs­sen.

Daher bewirt­schaf­ten sie ihr Land auf nach­hal­tige Art und Weise, so dass das Öko­sys­tem Regenwald nicht zer­stört wird. Um die­ses Anliegen auch an die Kinder und Jugendlichen der Ashaninka wei­ter zu geben, hat Benki Piyako das Ausbildungszentrum Yoreke Atame (»Wissen des Urwaldes«) gegrün­det. Anliegen die­ses Zentrums ist es, india­ni­schen und nicht- india­ni­schen Jugendlichen nach­hal­ti­ges Leben mit und im Regenwald nahe­zu­brin­gen und unter­schied­li­che eth­ni­sche Gruppen Brasiliens zusam­men­zu­brin­gen.

Diese fried­li­che Lebenshaltung hat den Ashininka um Benki Piyako viele Feinde ein­ge­bracht. Die Holzmafia und Drogenschmuggler rea­gie­ren mit Über­grif­fen und Morddrohungen dar­auf, dass die Ashininka ihre Wälder bewa­chen und vor ille­ga­lem Holzeinschlag schüt­zen. So sind Benki Piyako und seine Mitstreiter stän­di­gen Bedrohungen aus­ge­setzt. Mehrfach wurde Benki Piyako direkt ange­grif­fen, Mitglieder sei­ner Familie erhiel­ten Morddrohungen.

Dotiert ist der Weimarer Menschenrechtspreis mit einem ange­mes­se­nen Geldbetrag, den der Stadtrat spä­tes­tens in der Sitzung im Juli beschließt, sowie einer künst­le­ri­schen Beigabe, die von der Bauhaus-Universität Weimar gestif­tet wird. Die Preisträger wer­den vom Vergabebeirat gewählt. Die Wahl wird anschlie­ßend vom Stadtrat bestä­tigt.

SRK

[Erstveröffentlichung: Freigeist Weimar]


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