Wir kennen sie alle: Knuspergelüste. Da haben wir wohlweislich keine Süßigkeiten gekauft, weil die sowieso immer viel zu schnell weg gefuttert sind und dann sitzen wir trotzdem abends auf dem Sofa und hätten gern was. Hallo Kühlschrank, gabs in den letzten zehn Minuten was Neues? Vermutlich nicht, aber die Möhrchen sind gerade einfach auch nicht so attraktiv.
Gerade am Wochenende möchte man doch gerne mal ein bisschen was Knabbern, so in geselliger Runde oder eben gemütlich vorm Fernseher. Oder geht es etwa nur mir so, dass ich in einer Runde viel mehr Lust auf ungesundes Knabberzeugs habe, als sonst? Besonders wenn dann alle tütenweise was anschleppen und man sich gar nicht entscheiden kann, in welche Schüssel man zuerst greifen soll. Um einen herum essen dann sowieso alle und automatisch will man auch. Ein Tüte aufzumachen ist eben auch viel einfacher, als erst noch Gemüse zu schnippeln, wenn der Appetit schon längst da ist.
Was ich jedenfalls schon lange mal ausprobieren wollte, waren selbst gemachte Knabberstangen. Aber wie zum Henker kriegt man diesen Teig hin, der so schön knusprig wird? Die Antwort ist so einfach, dass ich mir buchstäblich eine Hand vor die Stirn geklatscht habe: ein stinkenormaler Hefeteig isses.
Feine Sache, also gar nichts schwieriges, wenn man ein Rezept hat, mit dem man gut Freund ist. Geschmacklich lassen sie sich prima variieren und außerdem kann man auch super mal eins essen, wenn der kleine Hunger kommt. Schnell eine aus der Keksdose gemopst und weg geknuspert.
Ihr könnt also theoretisch euer eigenes Hefeteigrezept benutzen, hier kommt aber easypeasy nochmal meins.
Kräuter-Grissini
für ca. 55 Stück
400g Mehl + etwas zum Ausrollen
100g Hartweizengrieß
10g Hefe
250ml lauwarmes Wasser
3 El Olivenöl
1El Salz
nach Wunsch getrocknete Kräuter, Tomatenmark etc.
Alle trockenen Zutaten in eine Schüssel abwiegen. Die Hefe im Wasser auflösen und mit dem Öl zu den restlichen Zutaten geben.
An dieser Stelle könnt ihr nach Wunsch verfeinern, ich habe mich für getrockneten Oregano, Basilikum und Thymian und etwas Pizzagewürz entschieden. Beim nächsten Mal werde ich aber sicher noch ein wenig Tomatenmark dazu geben. Oder geriebenen Parmesan?
Aber weiter im Rezept: Alles zusammen zu einem schönen glatten Hefeteig kneten und in der abgedeckten Rührschüssel ca. 45 Minuten gehen lassen.
Den Backofen auf 200°C Ober-Unterhitze vorheizen und ein paar Bögen Backpapier vorbereiten. Nun gehts ans Rollen. Teilt den Teig in mehrere Portionen auf und rollt diese in dickere Würstchen. Von diesen Würstchen zupft ihr eine nicht ganz walnussgroße Portion ab und rollt sie zu einer etwa 20cm langen Wurst. Die Rohlinge sollten möglichst gleichmäßig und nicht zu dick werden, damit die Stangen nicht teilweise noch pappig in der Mitte sind. Das sieht dann zwar hübsch aus, schmeckt aber nicht ganz so lecker.
Genau so macht ihr immerzu weiter, immer ein Blech voll (bei mir waren je 12 Stück auf einem Blech) und backt es für ca. 13-15 Minuten, bis die Enden schön Farbe genommen haben.
Auf einem Gitter auskühlen lassen und dann in einer Blechdose aufbewahren.
Übrigens eignen sie sich auch prima für spontane Schwertkampfübungen. En garde!
Machts euch schön!
Sonnige Grüße, Caro