Hektik und Stress an Weihnachten - das ist in Millionen deutschen Familien der Normalzustand an Heiligabend. Die letzten Geschenke müssen gekauft und verpackt, der Baum aufgestellt und geschmückt werden und ein Festmahl soll auch wieder die ganze Familie begeistern. Die ewige Geschenke-Problematik wird sich wohl nie vermeiden lassen, doch beim Essen lässt sich viel Stress einsparen - mit einem Hauptgang, der in kürzester Zeit zubereitet ist. Eine Stunde - mehr nicht, das behaupte ich.
Tatatataaaa: Hirschfilet mit Semmelknödel, Blaukraut und Portweinsauce.
Wie ich die Challenge meistere könnt ihr übrigens in Videoform auf dem Facebookkanal von FOCUS Online angucken. Die Fotos reichen wir dann später nach :)
But first: Ein Dessert-Tipp
Bevor wir ins Rezept einsteigen. Gleich noch ein Nachspeisentipps gefällig? Mein absoluter Favorit ist das Spekulatius Mousse (lässt sich super vorbereiten) oder die Weihnachtliche Schokomousse (ratzfatz zusammengerührt).
Weihnachtsfestmahl fertig in einer Stunde
Doch heute ist der Hauptgang dran; der Timer startet JETZT:
Zu allererst bereitet ihr die Semmelknödel vor. Die brauchen am längsten, da die Knödelmasse gut durchziehen muss. Das ist die einzige Sache, die ihr am besten schon eine Stunde zuvor startet. Sind aber nur zwei Handgriffe, zählt also nicht mit ;)
Während die Masse in der Milch badet, könnt ihr den Tisch decken, die allerletzten Geschenke einpacken und die Gäste begrüßen. Dann, nach ca 60 Minuten - kocht ihr ganz gemütlich euer Weihnachtsgericht.
Semmelknödel:
Zutaten- 4 Semmeln (Brötchen) vom Vortag (schneller: fertig gezupftes Knödelbrot)
- 2 Zwiebeln
- 80 g Butter
- 300 ml Milch
- 1 Bund Petersilie
- 2 Eier
- Muskatnuss, Salz, Pfeffer
- Die Semmeln in ca. 2 cm große Würfel schneiden (oder klein geschnittenes Knödelbrot verwenden) (und in eine Schüssel geben. Milch aufkochen und über die Knödel gießen. Nun 40 Minuten durchziehen lassen.
- In der Zwischenzeit die Zwiebeln schälen, würfeln und in der Butter andünsten. Topf mit viel Wasser zum Kochen bringen.
- Petersilie und die Eier unter die Semmelmasse mischen, mit Salz, Muskat und Pfeffer abschmecken.
- Semmelmasse in Knödel formen und im heißen Wasser (darf nicht kochen!) 20 Minuten ziehen lassen. Am besten einmal aufkochen, dann auf mitlere Hitze und erst dann die Knödel ins Wasser geben.
Blaukraut Schritt für Schritt für 6 Portionen
Zutaten- 1 Zwiebel
- 1 Apfel
- 1 EL Puderzucker
- 1500 g Rotkohl aus dem Glas
- 200 ml Gemüsebrühe
- 5 Nelken
- Crema di Balsamico
- Preiselbeeren
- Buterschmalz
- Salz&Pfeffer
1 Zwiebel schälen und in kleine Würfel schneiden
1 Apfel schälen
Schritt 1: 1 EL Puderzucker dünn in einen Topf sieben. Bei leichter Hitze erwärmen nur solange bis er sich zu auflösen beginnt.
Schritt 2: Sofort Zwiebelwürfel dazugeben und glasig dünsten.
Schritt 3: Etwa 1500 g Rotkohl aus dem Glas zugeben
Schritt 4: Ca. eine Tasse Gemüsebrühe nach und nach angießen. Hier beachten, dass das Kraut nicht zu trocken aber auch nicht zu feucht ist
Schritt 5: 1/2 bis 1 Apfel zum Kraut hobeln und alles miteinander vermengen
Schritt 6: 5 Nelken in einem verschlossenen Teesackerl zusammen mit einem Lorbeerblatt in das Kraut geben
Schritt 7: Nun alles leicht köcheln lassen, immer mal wieder umrühren und mit Salz, Pfeffer, Butterschmalz, Crema di Balsamico und Preiselbeeren je nach Belieben abschmecken. Je länger das Blaukraut köchelt, desto weicher/sämiger wird es.
Ich für meinen Geschmack mag es lieber bissfest, andere weicher. Daher einfach immer wieder probieren bis es für euch die richtige Konsistenz hat.
Eine schnelle Bratensauce aus dem Stand
An eine hausgemachte Bratensauce trauen sich die wenigsten, doch sie ist extrem simpel zubereitet. Das Wichtigste: Röstaromen! Die kommen durch das scharfe Anbraten von Fleisch und Gemüse zustande und bilden mit Fond und Cognac die Geschmacksbasis der Sauce, die mit Butter abgerundet und gebunden wird. Zum Reinlegen!
Zutaten:
- Fleisch-Abschnitte
- 500g Wurzelgemüse (Karotten, Zwiebeln, Sellerie)
- 400ml Wildfond
- 70g gefrorene Butterwürfel
- ein Schuss Whiskey/Cognac/Wein
- Salz, Pfeffer, Zucker
- Sonnenblumenöl
Zubereitung:
Das Fleisch für den Hauptgang von Sehnen, Silberhaut und Fettresten befreien, falls das zu wenig ist, noch ein klein wenig abschneiden und würfeln. Gemüse grob würfeln. Sonnenblumenöl in einer Eisenpfanne stark erhitzen und Fleisch und Gemüse darin sehr scharf anbraten, bis rundrum dunke Röstspuren zu sehen sind und sich ein Ansatz am Pfannenboden gebildet hat.
Den Pfanneninhalt mit einem Schuss Cognac ablöschen und den Fond dazu gießen. Alles bei mitlerer Hitze 10-15 Minuten köcheln lassen. So lösen sich die Röstspuren und gehen in die Sauce über. Die Flüssigkeit durch einen Sieb in eine Topf gießen und mit Salz/Pfeffer/Zucker abschmecken. Mit einem Mixstab die gefrorenen Butterwürfel einmixen und noch einmal abschmecken. Wem die Sauce noch zu dünn ist, der rührt etwas Speisestärke mit 4 EL Wasser in einer Tasse an und gibt die Mischung zur Sauce. Noch einmal aufkochen und das ganze dickt etwas ein.
Hirschfilet braten
Das Hirschfilet solltet ihr ganz vorsichtig behandeln, es solte im Inneren noch medium rare bleiben. Arbeitet deshalb am besten - im Gegensatz zum Rindersteak - nicht mit allzu hoher Hitze. Die Filets sind dünn und sehr schnell gar.
Butter in einer bschichteten Pfanne schmelzen und langsam bräunen. Die Hirschfilets abtupfen, salzen und in die Pfanne geben. Von jeder Seite ca 3 Minuten braten, sodass sich nur leichte Röstspuren bilden. Die braune Buter verleiht dem Fleisch einen nussigen Geschmack. Kurz ruhen lassen und medium rare genießen.