Die Bedeutung von Weihnachten ist mittlerweile eher eine profane Angelegenheit. Die Japaner haben sich an die kommerzielle Seite dieses Festes bestens angepasst. Wenn man in der Weihnachtszeit Tokio besucht, dann wird man feststellen, dass auch hier alles mit Weihnachtsbeleuchtung und anderem Klimbim dekoriert ist. In jedem Haus sieht man mittlerweile einen Weihnachtsbaum, da außerdem am 14. November, Tag an dem man den Baum aufstellt, der japanische Weihnachtsmann, Hoteiosho kommt. Er ist streng genommen nicht wie der westliche Weihnachtsmann, aber die Kinder mögen ihn ebenso. Wie der westliche Weihnachtsmann beobachtet er alle, sogar mit seinen Augen, die er im Nacken hat, damit die Kinder sich das Jahr über lang gut benehmen, um sie dann mit Geschenken zu belohnen.
Vor Beginn des neuen Jahres bereiten die Japaner ihre Häuser mit einem Jahresputz vor, dem Sushuharai. Somit wird das Unglück vertrieben und Platz für alles Neue und Gute gemacht.
Obwohl die Weihnachtstraditionen adaptiert wurden, findet am Weihnachtstag keine besondere Festivität statt. Es ist nicht einmal offiziell Feiertag. Aber für jüngere Generationen dient Heilig Abend dazu, feiern , oder mit dem Partner schick essen zu gehen. AN Silvester, auch als O-Misoka bekannt, und Neujahr wird auch in Japan groß gefeiert. Zuerst wird in Familie gegessen, wie beispielsweise die typischen „toshi-koshi“-Nudeln, die den Wunsch nach einem langen Leben symbolisieren. Danach wird mit „O-Toso“, dem ersten Sake des Jahres, angestoßen. Nach dem Abendessen findet wie in Westen ein Countdown statt, aber nicht mit 12 Glockenschlägen, sondern mit 108 Klopfen, die in der ganzen Stadt aus allen Tempeln ertönen, und die, so der buddhistische Glaube, die Nummer der menschlichen Mängel repräsentieren. Am 2. Januar feiert die japanische Hauptstadt in den Gärten des Palastes, um die Königliche Familie zu begrüßen.
Tokio beherbergt an Weihnachten eine große Vielzahl an Menschen, weshalb zu dieser Jahreszeiten sich die Straßen mit Touristen füllen, die das Lichterspektakel vom Tamacenter, beispielsweise, bewundern möchten, dessen Weihnachtsbaum 15 Meter hoch ist und in Ledglanze erstrahlt. Und um das Weihnachtsshopping zu machen, gibt es nichts Besseres als sich nach Ginza zu begeben, wo man alles Mögliche finden kann.